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Der Frontbogen von Isjum beflügelte die Phantasie der Militärstrategen auf beider Seiten der Front. Die deutsche Führung beabsichtigte im Jahr 1942 die Entscheidung auf dem Südflügel der Front zu suchen und in Richtung [[w:Stalingrad|Stalingrad]] und [[w:Kaukasus|Kaukasus]] vorzustoßen. Zuvor mussten jedoch die sowjetischen Armeen im Isjumer Frontbogen vernichtet werden. Der Plan sah vor, am 18. Mai von Norden und Süden den Frontbogen abzuschneiden und die dort eingekesselten Divisionen der Roten Armee zu vernichten. Auch der Gegner blieb nicht untätig. Er wollte den Frontbogen nutzen und in nordwestlicher Richtung nach Charkow vorzustoßen. Weiter im Norden sollte bei [[w:Woltschansk|Woltschansk]] ein zweite Offensive starten, die zu einer Nordumfassung von Charkow führen sollte. Die Rote Armee kam der Wehrmacht mit ihren Planungen zuvor und starte bereits am 9. Mai ihre Offensive, die vor allem im Süden beträchtliche Geländegewinne brachte. Die sich daraus entwickelnde [[w:Schlacht bei Charkow (1942)|Frühjahrsschlacht bei Charkow]] endete aber trotzdem mit einer herben Niederlage der Roten Armee, weil die Panzerverbände der Heeresgruppe Süd von Süden in den Frontbogen von Isjum hinein stießen und so die sowjetischen Angriffsdivisionen von ihren Nachschubbasen abschnitten und bis Ende Mai vernichteten. Im Norden gelang es den Stoß bei Woltschanks abzufangen und auch an dieser Stelle der Front wieder die Initiative zu gewinnen.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 212 bis 214, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref> | Der Frontbogen von Isjum beflügelte die Phantasie der Militärstrategen auf beider Seiten der Front. Die deutsche Führung beabsichtigte im Jahr 1942 die Entscheidung auf dem Südflügel der Front zu suchen und in Richtung [[w:Stalingrad|Stalingrad]] und [[w:Kaukasus|Kaukasus]] vorzustoßen. Zuvor mussten jedoch die sowjetischen Armeen im Isjumer Frontbogen vernichtet werden. Der Plan sah vor, am 18. Mai von Norden und Süden den Frontbogen abzuschneiden und die dort eingekesselten Divisionen der Roten Armee zu vernichten. Auch der Gegner blieb nicht untätig. Er wollte den Frontbogen nutzen und in nordwestlicher Richtung nach Charkow vorzustoßen. Weiter im Norden sollte bei [[w:Woltschansk|Woltschansk]] ein zweite Offensive starten, die zu einer Nordumfassung von Charkow führen sollte. Die Rote Armee kam der Wehrmacht mit ihren Planungen zuvor und starte bereits am 9. Mai ihre Offensive, die vor allem im Süden beträchtliche Geländegewinne brachte. Die sich daraus entwickelnde [[w:Schlacht bei Charkow (1942)|Frühjahrsschlacht bei Charkow]] endete aber trotzdem mit einer herben Niederlage der Roten Armee, weil die Panzerverbände der Heeresgruppe Süd von Süden in den Frontbogen von Isjum hinein stießen und so die sowjetischen Angriffsdivisionen von ihren Nachschubbasen abschnitten und bis Ende Mai vernichteten. Im Norden gelang es den Stoß bei Woltschanks abzufangen und auch an dieser Stelle der Front wieder die Initiative zu gewinnen.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 212 bis 214, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref> | ||
Auch die 44. Infanterie-Division wurde vom Angriff der Roten Armee überrascht. Anfang Mai sollte sie von der frisch aus Frankreich herangeführten [[w:71. Infanterie-Division (Wehrmacht)|71. Infanterie-Division]] abgelöst werden. Das IR 194 dieser Division hatte bereits die Stellungen des IR 131 in Balakleja besetzt als weiter im Norden bei Woltschansk die sowjetische Offensive begann. Adolf Kaipels Infanterie-Regiment 131 wurde kurzerhand | Auch die 44. Infanterie-Division wurde vom Angriff der Roten Armee überrascht. Anfang Mai sollte sie von der frisch aus Frankreich herangeführten [[w:71. Infanterie-Division (Wehrmacht)|71. Infanterie-Division]] abgelöst werden. Das IR 194 dieser Division hatte bereits die Stellungen des IR 131 in Balakleja besetzt als weiter im Norden bei Woltschansk die sowjetische Offensive begann. Adolf Kaipels Infanterie-Regiment 131 wurde kurzerhand der 71. Infanterie-Division unterstellt und in den Raum Nepokrytaja in Marsch gesetzt. In der Zwischenzeit waren auch die [[w:3. Panzer-Division (Wehrmacht)|3.]] und [[w:23. Panzer-Division (Wehrmacht)|23. Panzer-Division]] in Marsch gesetzt worden. Zusammen mit diesen beiden Panzer-Divisionen gelang es der 71. Infanterie-Division mit dem unterstellten IR 131 den nördlichen Zangenarm der sowjetischen Offensive 20 km vor Charkow zum Stehen zu bringen.<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 214 bis 218, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref> | ||
Bei diesen Kämpfen fiel auch | Bei diesen Kämpfen fiel auch Josef Pöll, ein Regimentskamerad von Adolf Kaipel aus Riedlingsdorf. In einem Brief vom 19. Mai nimmt er darauf Bezug: | ||
{{Zitat|Liebe Schwester! | {{Zitat|Liebe Schwester! | ||
Endlich komme ich wieder dazu einige Grüße zu schreiben. Auch erhielt ich heute an meinem Geburtstag Deinen Brief. | Endlich komme ich wieder dazu einige Grüße zu schreiben. Auch erhielt ich heute an meinem Geburtstag Deinen Brief. |