Felling (Gemeinde Hardegg): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Region ist seit der Steinzeit besiedelt, wie aufgefundene Werkzeuge bezeugen. Die Ansiedlung wurde erstmals 1290 im Hardegger Kirchenregister erwähnt. Im Jahr 1442 wird das Dorf an Ulrich von Eitzing vergeben und bestand damals aus einem Bauhof, einem großen Teich, einer Fischweide im Bach und dem Flansenhof mit einem Turm.
Die Region ist seit der Steinzeit besiedelt, wie aufgefundene Werkzeuge bezeugen. Die Ansiedlung wurde erstmals 1290 im Hardegger Kirchenregister als "''Velben''" erwähnt. Sie bestand um einen Brunnen, denn "Petrusbrunnen", der noch um 1990 unter dem Wohnhaus mit der Adresse Felling Nr. 36 vorhanden war. Die Petrusstatue, ursprünglich Teil des barocken Brunnenhäuschen, befand sich damals in einer Nische an der Vorderseite des Hauses.<ref name ="stadtgemeindehardegg179">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 179</ref>


Die dem hl. Petrus geweihte Kirche wurde 1444 als Filiale von Hardegg genannt, Mauerreste belegen aber, dass die Kirsche älter ist. In der [[w:Reformationszeit|Reformationszeit]] wurde die Pfarre in Hardegg aufgelöst und die Kirche in Felling von Weitersfelden aus betreut. im Jahr 1751 wurde Felling eine selbständige Pfarre und für 1659 ist in Felling ein Lehrer genannt, was die Existenz einer Schule belegt.
Im Jahr 1442 wurde das Dorf an [[w:Ulrich von Eyczing|Ulrich von Eitzing]] († 1460) vergeben. Es bestand damals aus einem Bauhof, einem großen Teich, einer Fischweide im Bach und dem Flansenhof mit einem Turm.
 
Die dem Heiligen Petrus geweihte Kirche wurde 1444 erstmals als Filialkirche der [[Pfarrkirche Hardegg|Pfarrkirche von Hardegg]] urkundlich genannt. Mauerreste belegen aber, dass die Kirsche älter ist. Nach dem Eroberungszügen des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königs]] [[Matthias Corvinus]] († 1490) wurden die Kirche und der um sie angelegte Friedhof 1494 vom Fürsterzbischof von Passau erneut geweiht<ref name ="stadtgemeindehardegg179"/>. In der [[w:Reformationszeit|Reformationszeit]] wurde die Pfarre in Hardegg aufgelöst und die Kirche in Felling von [[Weitersfelden]] aus betreut, nachdem sie zunächst für protestantische Gottesdienste verwendet worden war<ref name ="stadtgemeindehardegg179"/>. Im Jahr 1751 wurde Felling eine selbständige Pfarre. Bereits 1659 ist in Felling ein Lehrer genannt, was die Existenz einer Schule belegt.
 
Von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges blieb Felling weitgehend verschont, musste aber Kriegsteuern zahlen. Aus einer Kriegssteuerliste geht hervor, dass der Ort damals aus 16 Häusern bestand. Nach dem Steuerbuch der [[Grafschaft Hardegg]] aus dem Jahr 1664 hatte der Ort bereits 26 Häuser, dazu ein Jägerhaus, ein Schulhaus, ein Halterhaus und vier Öden. Hinzu kamen noch ein Maierhof und der frühere Flansenhof, jetzt Turmhof genannt.<ref name ="stadtgemeindehardegg179"/>
 
Noch unter der Herrschaft von [[Maria Theresia|Kaiserin Maria Theresia]] († 1780) war Felling eine reine Bauernsiedlung. Die meisten dieser Häuser, die bereits im Urbar aus dem Jahr 1571 genannt waren, waren bis 1990 erhalten. 1772 erfolgte auf Befehl der Regierung eine Häusernummerierung.<ref name ="stadtgemeindehardegg179"/> Zu dieser Zeit unterstand Felling einem Ortsrichter, der von der Fellinger Einwohnerschaft gewählt und vom Herrschaftsinhaber bestätigt wurde. Er bildete gemeinsam mit Geschworenen die Dorfobrigkeit von Felling.<ref>vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 179f.</ref> Um 1848 wurde Felling mit Aufhebung der Grundherrschaften eine Ortsgemeinde und als solche zunächst dem Gerichtsbezirk [[Geras]] und der Bezirkshauptmannschaft [[Horn]] unterstellt. 1877 kam Felling zum Gerichtsbezirk [[Retz]] und zur Bezirkshauptmann [[Hollabrunn|Oberhollabrunn]].<ref name ="stadtgemeindehardegg180">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 180</ref>


1911 gründete ''Rudolf Marchart'' eine Drechslerei, die sich auf das Drechseln von Perlmutt spezialisiert hat. Sie ist die einzige von ehemals rund 100 heimischen Drechslerei, befindet sich noch immer im Besitz der Familie Marchart und firmiert als [[RM Perlmuttdesign]]. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Süßwassermuscheln aus der [[Thaya]] und der [[March (Fluss)|March]] verarbeitet, heute werden importierte Muscheln und Schnecken verarbeitet.
1911 gründete ''Rudolf Marchart'' eine Drechslerei, die sich auf das Drechseln von Perlmutt spezialisiert hat. Sie ist die einzige von ehemals rund 100 heimischen Drechslerei, befindet sich noch immer im Besitz der Familie Marchart und firmiert als [[RM Perlmuttdesign]]. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Süßwassermuscheln aus der [[Thaya]] und der [[March (Fluss)|March]] verarbeitet, heute werden importierte Muscheln und Schnecken verarbeitet.
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