Evi Fersterer: Unterschied zwischen den Versionen
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Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner, in Leogang geboren. Bis zu ihrem 5. Lebensjahr wächst sie bei ihren Großeltern in [[Gries im Pinzgau]] auf. Bis heute gilt diese Zeit als sehr prägend für die spätere Künstlerin. Nach der Heirat der Eltern zog sie 1954 zum „Kirchenwirt” nach Leogang um. Sie besuchte bis 1959 die ortsansässige Volksschule und wechselte danach in die Hauptschule Saalfelden. Dort fielen ihre Zeichnungen erstmals ihrem Lehrer Schwarzenauer auf, worauf dieser ihr Ölfarben schenkte und die Eltern auf ihr Talent aufmerksam machte. Von 1963 bis 1966 besuchte Evi die Gastgewerbefachschule in Salzburg, danach absolvierte sie ein Arbeitspraktikum in England und arbeitete zu Hause im „Kirchenwirt“ mit. | Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner, in Leogang geboren. Bis zu ihrem 5. Lebensjahr wächst sie bei ihren Großeltern in [[Gries im Pinzgau]] auf. Bis heute gilt diese Zeit als sehr prägend für die spätere Künstlerin. Nach der Heirat der Eltern zog sie 1954 zum „Kirchenwirt” nach Leogang um. Sie besuchte bis 1959 die ortsansässige Volksschule und wechselte danach in die Hauptschule Saalfelden. Dort fielen ihre Zeichnungen erstmals ihrem Lehrer Schwarzenauer auf, worauf dieser ihr Ölfarben schenkte und die Eltern auf ihr Talent aufmerksam machte. Von 1963 bis 1966 besuchte Evi die Gastgewerbefachschule in Salzburg, danach absolvierte sie ein Arbeitspraktikum in England und arbeitete zu Hause im „Kirchenwirt“ mit. | ||
== | == Anfänge in der Malerei == | ||
1968 heiratete sie Sepp Fersterer, einen Hotelier und Erfinder, und zog zu ihm nach Saalbach um. Kurz danach kam ihre erste Tochter, Eva-Franziska zur Welt, zwei Jahre später ihre zweite Tochter Silvia-Helga. In den darauffolgenden Jahren hilft Evi ihrem Mann Sepp beim geschäftlichen Aufbau der Betriebe: 1973 wird das [https://www.hotel-hinterhag.at Hotel Hinterhag], 1976 die [http://www.hinterhag-alm.at Hinterhagalm] fertiggestellt. Während des Baus sah Evi in dem herumliegenden Altholz ihre Klotzmenschen. Diese wurden später zu einer eigenen Kunstrichtung. Sepp, welcher sie stets mit seiner liebenden Strenge prägte, legte ihr die „Klötze” sozusagen in den Weg. | 1968 heiratete sie Sepp Fersterer, einen Hotelier und Erfinder, und zog zu ihm nach Saalbach um. Kurz danach kam ihre erste Tochter, Eva-Franziska zur Welt, zwei Jahre später ihre zweite Tochter Silvia-Helga. In den darauffolgenden Jahren hilft Evi ihrem Mann Sepp beim geschäftlichen Aufbau der Betriebe: 1973 wird das [https://www.hotel-hinterhag.at Hotel Hinterhag], 1976 die [http://www.hinterhag-alm.at Hinterhagalm] fertiggestellt. Während des Baus sah Evi in dem herumliegenden Altholz ihre Klotzmenschen. Diese wurden später zu einer eigenen Kunstrichtung. Sepp, welcher sie stets mit seiner liebenden Strenge prägte, legte ihr die „Klötze” sozusagen in den Weg. | ||
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1984 wurde Evi Fersterer von Direktor Peter Greenham als bisher einzige Österreicherin in die Meisterklasse der „Royal Academy of Arts” in London aufgenommen. Zudem wurde Sir Anthony Eyton ihr Freund und Mentor. Im selben Jahr erschien der erste Kunstkalender der Künstlerin. 1985 wurde ihr Sohn Josef „Seppi” geboren. Im Jahr 1987 realisierte Evi mit Sepps Hilfe ihre Idee eines „Spiegelbaumes” am Rathausplatz in Wien. Mit dem ersten Geld aus der Kunst erwarb sie im selben Jahr in [[Panzano in Chianti|Panzano]]/Italien einen 1.000 Jahre alten Turm und eine Burg, das Castello di Panzano, als zweites Atelier, welches ihr Mann Sepp in den darauffolgenden Sommern in mühevoller Arbeit renovierte. 1991 wurde das Hotel im Sommer erstmals zugesperrt und die ganze Familie zog nach Panzano. Die Töchter Evi und Sylvia studierten Kunst im nahe gelegenen Florenz. Sepp wird dort zum Weinbauer und Evi malt. | 1984 wurde Evi Fersterer von Direktor Peter Greenham als bisher einzige Österreicherin in die Meisterklasse der „Royal Academy of Arts” in London aufgenommen. Zudem wurde Sir Anthony Eyton ihr Freund und Mentor. Im selben Jahr erschien der erste Kunstkalender der Künstlerin. 1985 wurde ihr Sohn Josef „Seppi” geboren. Im Jahr 1987 realisierte Evi mit Sepps Hilfe ihre Idee eines „Spiegelbaumes” am Rathausplatz in Wien. Mit dem ersten Geld aus der Kunst erwarb sie im selben Jahr in [[Panzano in Chianti|Panzano]]/Italien einen 1.000 Jahre alten Turm und eine Burg, das Castello di Panzano, als zweites Atelier, welches ihr Mann Sepp in den darauffolgenden Sommern in mühevoller Arbeit renovierte. 1991 wurde das Hotel im Sommer erstmals zugesperrt und die ganze Familie zog nach Panzano. Die Töchter Evi und Sylvia studierten Kunst im nahe gelegenen Florenz. Sepp wird dort zum Weinbauer und Evi malt. | ||
== Ausstellung in New York | == Ausstellung in New York == | ||
Im Jahr 1988 erobern Evis „Klötze” die neue Welt: in der renommierten Galerie „ART 54” in New York werden ihre Werke im Rahmen einer Einzelausstellung gezeigt. Der ORF widmet ihr zu diesem Anlass ein Porträt, welches von Emmy-Preisträger Günther Degn produziert wird. 1990 folgte eine Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien. Zudem erschien ihr zweiter Kunstkatalog mit ihren „Klotzbildern”. 1991 realisierte Fersterer zusammen mit [[Arik Brauer]] und Anthony Eyton eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Saalbach. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang 1992 entsteht ihr erstes Kinderbuchprojekt. Im selben Jahr gibt Evi Fersterer mit einer Ausstellung auf der „ART HAMBURG” ihr Deutschland-Debüt und in der Galerie Saalbach stellt sie unter anderem mit [[Manfred Bockelmann]] aus. | Im Jahr 1988 erobern Evis „Klötze” die neue Welt: in der renommierten Galerie „ART 54” in New York werden ihre Werke im Rahmen einer Einzelausstellung gezeigt. Der ORF widmet ihr zu diesem Anlass ein Porträt, welches von Emmy-Preisträger Günther Degn produziert wird. 1990 folgte eine Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien. Zudem erschien ihr zweiter Kunstkatalog mit ihren „Klotzbildern”. 1991 realisierte Fersterer zusammen mit [[Arik Brauer]] und Anthony Eyton eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Saalbach. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang 1992 entsteht ihr erstes Kinderbuchprojekt. Im selben Jahr gibt Evi Fersterer mit einer Ausstellung auf der „ART HAMBURG” ihr Deutschland-Debüt und in der Galerie Saalbach stellt sie unter anderem mit [[Manfred Bockelmann]] aus. | ||
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Zwischen 1996 und 1997 malte Evi mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive” des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller. Zudem folgte eine weitere Ausstellung zusammen mit Anthony Eyton in der Galerie Saalbach und eine Einzelausstellung in der Galerie Augustin in Innsbruck. | Zwischen 1996 und 1997 malte Evi mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive” des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller. Zudem folgte eine weitere Ausstellung zusammen mit Anthony Eyton in der Galerie Saalbach und eine Einzelausstellung in der Galerie Augustin in Innsbruck. | ||
== | == Internationaler Durchbruch == | ||
Im Rahmen der 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97” nahm Fersterer 1997 an einer Ausstellung in der Zentralen Ausstellungshalle „MANEGE” teil. Der Organisator der „Dialogues”, L. A. Skobkina, war dabei von den in einem Katalog Fersterers abgebildeten Arbeiten derart begeistert, dass er ihr, im Vergleich zu den übrigen Künstlern, die dreifache Ausstellungsfläche zugestand. | Im Rahmen der 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97” nahm Fersterer 1997 an einer Ausstellung in der Zentralen Ausstellungshalle „MANEGE” teil. Der Organisator der „Dialogues”, L. A. Skobkina, war dabei von den in einem Katalog Fersterers abgebildeten Arbeiten derart begeistert, dass er ihr, im Vergleich zu den übrigen Künstlern, die dreifache Ausstellungsfläche zugestand. | ||
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Ebenfalls 1998 erwarb die mittlerweile anerkannte Künstlerin zusammen mit ihrem Mann Sepp die [[Burg Falkenstein (Obervellach)|Burg Falkenstein]] in Obervellach/Kärnten und gründete das Hilfswerk "SALVE". Dabei sollte die Falkensteinbrücke, welche die Burg überragt, eine Brücke zwischen Ost und West versinnbildlichen. In ihrem ersten handgeschriebenen SALVE-Brief bat sie um ein liebevoll gepacktes Paket für russische Kinder, Mütter oder Väter. Die Hilfsaktion hatte ein ernormes Echo zur Folge: Tausende Menschen beteiligten sich an der Hilfsaktion und mithilfe der Salzburger Nachrichten, der Spedition Verena Schick und der AUA wurden über 2.000 Pakete gesammelt und nach Russland gebracht. Seither verließen jedes Jahr tausende Pakete Saalbach in Richtung St. Petersburg. Auch hunderte Hörgeräte konnten Dank Barbara Stöckl österreichweit eingesammelt und in eine Schule taubstummer Kinder gebracht werden. | Ebenfalls 1998 erwarb die mittlerweile anerkannte Künstlerin zusammen mit ihrem Mann Sepp die [[Burg Falkenstein (Obervellach)|Burg Falkenstein]] in Obervellach/Kärnten und gründete das Hilfswerk "SALVE". Dabei sollte die Falkensteinbrücke, welche die Burg überragt, eine Brücke zwischen Ost und West versinnbildlichen. In ihrem ersten handgeschriebenen SALVE-Brief bat sie um ein liebevoll gepacktes Paket für russische Kinder, Mütter oder Väter. Die Hilfsaktion hatte ein ernormes Echo zur Folge: Tausende Menschen beteiligten sich an der Hilfsaktion und mithilfe der Salzburger Nachrichten, der Spedition Verena Schick und der AUA wurden über 2.000 Pakete gesammelt und nach Russland gebracht. Seither verließen jedes Jahr tausende Pakete Saalbach in Richtung St. Petersburg. Auch hunderte Hörgeräte konnten Dank Barbara Stöckl österreichweit eingesammelt und in eine Schule taubstummer Kinder gebracht werden. | ||
== | == Vorstellung „Mystischer Realismus” == | ||
Nach der Gründung des Hilfswerks wurde zusammen mit Anatoly Vasilyew eine Ausstellung in der Galerie Saalbach gezeigt und Evi Fersterer stellte für die Dialysestation im Krankenhaus Zell am See Bilder zur Verfügung. Im Mai 1998 hielt die Künstlerin am Salzburger Landesinsitut für Hörgeschädigte einen Mal-Workshop. | Nach der Gründung des Hilfswerks wurde zusammen mit Anatoly Vasilyew eine Ausstellung in der Galerie Saalbach gezeigt und Evi Fersterer stellte für die Dialysestation im Krankenhaus Zell am See Bilder zur Verfügung. Im Mai 1998 hielt die Künstlerin am Salzburger Landesinsitut für Hörgeschädigte einen Mal-Workshop. | ||