Evi Fersterer: Unterschied zwischen den Versionen
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1984 wurde sie von Direktor Peter Greenham in die [[Meisterklasse]] der [[Royal Academy of Arts]] in [[London]] aufgenommen. Sir Anthony Eyton wurde ihr Freund und [[Mentor]]. Im selben Jahr erschien ihr erster Kunstkalender. Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes” am Rathausplatz in [[Wien]]. Im gleichen Jahr erwarb sie in [[Panzano in Chianti|Panzano]] das 1000 Jahre alte Castello di Panzano als zweites Atelier. 1991 übersiedelte die ganze Familie nach Panzano. | 1984 wurde sie von Direktor Peter Greenham in die [[Meisterklasse]] der [[Royal Academy of Arts]] in [[London]] aufgenommen. Sir Anthony Eyton wurde ihr Freund und [[Mentor]]. Im selben Jahr erschien ihr erster Kunstkalender. Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes” am Rathausplatz in [[Wien]]. Im gleichen Jahr erwarb sie in [[Panzano in Chianti|Panzano]] das 1000 Jahre alte Castello di Panzano als zweites Atelier. 1991 übersiedelte die ganze Familie nach Panzano. | ||
== Ausstellungen | == Werke und Ausstellungen == | ||
Im Jahr 1988 wurden Festerers Werke in der renommierten Galerie „ART 54” in [[New York City|New York]] im Rahmen einer Einzelausstellung gezeigt. Der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] widmete ihr zu diesem Anlass ein Porträt, welches von [[Emmy]]-Preisträger Günther Degn produziert wurde. 1990 folgte eine Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien. Zudem erschien ihr zweiter Kunstkatalog mit ihren „Klotzbildern”. 1991 realisierte Fersterer zusammen mit [[Arik Brauer]] und Anthony Eyton eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Saalbach. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. Im selben Jahr gab sie mit einer Ausstellung auf der „ART HAMBURG” ihr Deutschland-Debüt. Außerdem stelle sie in der Galerie Saalbach unter anderem gemeinsam mit [[Manfred Bockelmann]] aus. | Im Jahr 1988 wurden Festerers Werke in der renommierten Galerie „ART 54” in [[New York City|New York]] im Rahmen einer Einzelausstellung gezeigt. Der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]] widmete ihr zu diesem Anlass ein Porträt, welches von [[Emmy]]-Preisträger Günther Degn produziert wurde. 1990 folgte eine Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien. Zudem erschien ihr zweiter Kunstkatalog mit ihren „Klotzbildern”. 1991 realisierte Fersterer zusammen mit [[Arik Brauer]] und Anthony Eyton eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Saalbach. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. Im selben Jahr gab sie mit einer Ausstellung auf der „ART HAMBURG” ihr Deutschland-Debüt. Außerdem stelle sie in der Galerie Saalbach unter anderem gemeinsam mit [[Manfred Bockelmann]] aus. | ||
Im Oktober 1993 kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Durch Initiative des [[Rotary Club|Rotary Clubs]] Saalfelden und der Gemeinde Leogang wurde eine Werkschau mit über 150 Bildern in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall” in Leogang gezeigt. Zudem folgten ihr vierter Kunstkatalog und eine Einzelausstellung in der Galerie Schillerplatz in Wien. In Zusammenwirken mit Don Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde im selben Jahr ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von Vladimir Solovév veröffentlicht. | Im Oktober 1993 kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Durch Initiative des [[Rotary Club|Rotary Clubs]] Saalfelden und der Gemeinde Leogang wurde eine Werkschau mit über 150 Bildern in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall” in Leogang gezeigt. Zudem folgten ihr vierter Kunstkatalog und eine Einzelausstellung in der Galerie Schillerplatz in Wien. In Zusammenwirken mit Don Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde im selben Jahr ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von Vladimir Solovév veröffentlicht. | ||
Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Werke | Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt. Von 1994 bis 1996 malte sie mit den Schülern der Volksschule Saalbach die Ölbilder "Frühling", "Sommer", "Herbst" und "Winter". Im Rahmen der Oktobervernissage 1995 stellte sie im [[Schloss Mittersill]] aus und veröffentlichte im „ART PRINT VERLAG” ihren fünften Kunstkatalog. Zur Erstellung ihrer Winterbilder realisierte sie ihr Freiluftatelier "Koffer am Berg" 2 x 2 m. Ebenfalls 1995 gestaltete sie zusammen mit den Schülern der Volksschule Saalbach das Plakat für den "Weltcup-Corner" der Pinzgauer Post. | ||
'''Kunstaktion „Nerzmantel”''' | |||
Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken” für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung "Saalbachs geliebt-gehasste Tochter" ein. | Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken” für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung "Saalbachs geliebt-gehasste Tochter" ein. | ||
'''Bildhauerei und Kinderbuchprojekt''' | |||
1996 begann Fersterer mit der [[Bildhauer|Bildhauerei]] und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna. Ihre Werke wurden im Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt im Rahmen der „Aktion Nerzmantel” ausgestellt. Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, [[Hamburg]] und [[Zürich]]. | |||
Zwischen 1996 und 1997 malte sie mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive” des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller. Es folgte eine eine gemeinsame Ausstellung mit Anthony Eyton in der Galerie Saalbach sowie eine Einzelausstellung in der Galerie Augustin in [[Innsbruck]]. | |||
'''Einzelausstellung in St. Petersburg und internationaler Durchbruch''' | |||
Im Rahmen der 3. Internationalen [[Biennale]] „DIALOGUES 97” nahm Fersterer 1997 mit großem Erfolg an einer Ausstellung in der zentralen Ausstellungshalle „MANEGE” teil. | |||
Mit der darauffolgenden Einzelausstellung 1998 im Russischen [[Michaelsburg|Museum Schloss Mikhailovsky]] in [[Sankt Petersburg]] gelang Fersterer der internationale Durchbruch. 1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum” ausgezeichnet. | |||
'''Weitere Ausstellungen und Vorstellung „Mystischer Realismus”''' | |||
1998 folgte zusammen mit Anatoly Vasilyew eine Ausstellung in der Galerie Saalbach. Fersterer stellte für die [[Dialyse]]station im Krankenhaus [[Zell am See]] Bilder zur Verfügung und hielt am Salzburger Landesinsitut für Hörgeschädigte einen Mal-Workshop. | |||
Im Jahr 2000 wurden ihre Werke im Zuge des 175. Jubiläums der Galerie Wimmer in München in einer Einzelausstellung gezeigt. Galeristin Christine Rettinger stellte erstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus” vor. Der Autor Dr. Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „''Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus''”. Dazu erschien ihr sechster Kunstkatalog. 2002 folgte eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Augustin in Wien. | |||
Nach dem Tod Ihres Mannes im Jahre 2003 sagte Fersterer alle Ausstellungen ab, darunter eine Personalretrospektive in [[Kyoto]] und zog sich in ihr Atelier in Saalbach zurück. 2005 ließ sie zur Erinnerung an ihren verstorbenen Mann über ihrem Bauernhaus in Saalbach eine Holzkapelle am Berg errichten. | |||
2006 folgten weitere Ausstellungen – eine große Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt”, im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett” in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz” in Salzburg. Der Schriftsteller Werner Müller stellte sie erstmals als Autorin vor. | |||
2007 wurden Bilder der Künstlerin in der Geburtenstation des Landeskrankenhauses Salzburg ausgestellt. | 2007 wurden Bilder der Künstlerin in der Geburtenstation des Landeskrankenhauses Salzburg ausgestellt. | ||
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Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier am Ursulinenplatz 6 in Salzburg. | Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier am Ursulinenplatz 6 in Salzburg. | ||
== Gründung des Hilfswerks „SALVE” == | |||
1998 erwarb Festerer gemeinsam mit ihrem Mann die [[Burg Falkenstein (Obervellach)|Burg Falkenstein]] in [[Obervellach]]/[[Kärnten]] und gründete das Hilfswerk "SALVE". Dabei sollte die [[Falkensteinbrücke]], welche die Burg überragt, eine Brücke zwischen Ost und West versinnbildlichen. In ihrem ersten handgeschriebenen SALVE-Brief bat sie um ein liebevoll gepacktes Paket für russische Kinder, Mütter oder Väter. Die Hilfsaktion hatte ein enormes Echo zur Folge: Tausende Menschen beteiligten sich an der Hilfsaktion. Mit Hilfe der [[Salzburger Nachrichten]], der Spedition Verena Schick und der AUA wurden über 2000 Pakete gesammelt und nach [[Russland]] gebracht. Seither verließen jedes Jahr tausende Pakete Saalbach in Richtung Sankt Petersburg. Auch hunderte [[Hörgerät|Hörgeräte]] konnten Dank Barbara Stöckl österreichweit eingesammelt und in eine Schule für taubstumme Kinder gebracht werden. | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |