Rudolf III. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

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Graf Rudolf (III.) von Montfort zu Feldkirch zählt zu den bekanntesten Familienmitgliedern der [[Stammtafel der Grafenfamilie von Montfort|Grafenfamilie von Montfort]].<ref name ="Burmeister22">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 22</ref> Er war einer der Enkel von [[Hugo I. von Montfort|Graf Hugo (I.) von Montfort]] († um 1237) und war einer der Söhne des Grafen [[Rudolf II. von Montfort|Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch]] aus dessen Ehe mit Gräfin Agnes von Grieningen. Er war ein Bruder der Grafen [[Hugo IV. von Montfort|Hugo (IV.)]] († 1310) und [[Ulrich II. von Montfort|Graf Ulrich (II.)]] († 1350) von Montfort-Feldkirch.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 307 und 308 (Stammtafeln)</ref>
Graf Rudolf (III.) von Montfort zu Feldkirch zählt zu den bekanntesten Familienmitgliedern der [[Stammtafel der Grafenfamilie von Montfort|Grafenfamilie von Montfort]].<ref name ="Burmeister22">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 22</ref> Er war einer der Enkel von [[Hugo I. von Montfort|Graf Hugo (I.) von Montfort]] († um 1237) und war einer der Söhne des Grafen [[Rudolf II. von Montfort|Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch]] aus dessen Ehe mit Gräfin Agnes von Grieningen. Er war ein Bruder der Grafen [[Hugo IV. von Montfort|Hugo (IV.)]] († 1310) und [[Ulrich II. von Montfort|Graf Ulrich (II.)]] († 1350) von Montfort-Feldkirch.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 307 und 308 (Stammtafeln)</ref>


== Bischof und Politiker ==
== Anfänge ==
Rudolf (III.) von Montfort erhielt an der Hochschule zu [[w:Bologna|Bologna]] eine solide Ausbildung im Kirchenrecht.<ref name ="Burmeister21">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21</ref> Seine Karriere begann er als Pfarrer von [[w:Dorf Tirol|Tirol]].<ref name ="Burmeister31">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 31</ref> Als Verwalter des [[w:Hochstift Chur|Hochstiftes Chur]] sammelte er politische Erfahrung. 1311 schloss er als Verwalter der Grafschaft Feldkirch ein Bündnis zwischen dieser und der Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]].<ref name ="Burmeister21"/> 1322-1325 war er Bischof von Chur und 1322-1334 Bischof von [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] sowie Abt von [[w:St. Gallen|St. Gallen]].<ref name ="Burmeister22"/> Rudolf (III.) bemühte sich als Seelsorger um eine echte Reformation der Kirche. Als Politiker unterstützte er nach der Doppelwahl von 1314 die [[Habsburger]].<ref name ="Burmeister40">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 40</ref> Durch den Konflikt zwischen [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] († 1347) und [[w:Johannes XXII.|Papst Johannes XXII.]] († 1334), an dem sich auch die freie Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]] und das dortige Domkapitel beteiligten, geriet er zwischen die politischen Fronten. Der zuletzt über ihn verhängte Kirchenbann wurde erst nach seinem Tod wieder gelöst.<ref name ="Burmeister41">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 41</ref>
Rudolf (III.), der 1283 erstmals als Domherr zu [[w:Hochstift Chur|Chur]] urkundlich genannt ist, dürfte dort die Stiftsschule besucht und dort auch die niederen Weihen empfangen haben.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 145f.</ref> Mehrere Mitglieder seiner Familie hatten bereits zuvor dort mehr oder weniger Karriere gemacht, so sein Großonkel, [[w:Heinrich (I.) von Montfort|Graf Heinrich (I.) von Montfort]] († um 1272), und sein Onkel [[w:Friedrich von Montfort|Graf Friedrich (II.) von Montfort]] († 1290), die beide bis zu ihrem Tod als Bischöfe von Chur wirkten. Ein weiterer Großonkel, [[Friedrich I. von Montfort|Graf Friedrich (I.) von Montfort]] († um 1284/85), machte eine ziemlich mittelmäßige Karriere als Domherr, während es ein zweiter Onkel, [[w:Heinrich von Montfort|Graf Heinrich (II.) von Montfort]] († um 1307) immerhin zum Dompropst brachte.<ref name ="Burmeister145">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 145</ref>
 
1301 hielt sich Rudolf (III.) gemeinsam mit seinem Bruder Hugo (IV.) in [[w:Bischofslack|Bischofslack]] bei [[w:Laibach|Laibach]] auf, das damals zum [[w:Hochstift Freising|Hochstift Freising]] gehörte.1303-ca. 1306 erwarb er gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II.) an der Hochschule zu [[w:Bologna|Bologna]], wo bereits sein verstorbener Cousin, Graf Hugo (VI.) von Montfort († 1298), 1285-1288 studiert hatte, solide Kenntnisse in der Kanonistik und im römischen Recht.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21 und S. 146</ref>
 
== Dompropst von Chur ==
1307-1322 war Rudolf (III.) Dompropst zu Chur und kümmerte sich seit 1310 außerdem um die Stellvertretung des dortigen Bischofs. Als Dompropst führte er 1311-1319 sein eigenes Siegel.<ref name ="Burmeister147">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 147</ref> 1308-1324 war er außerdem Pfarrer von [[w:Dorf Tirol|Tirol]].<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 31 und 148</ref> Als Vertretung des Bischofs von Chur, die mit dem Romzug von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313) begann, konnte Rudolf (III.) bei der Verwaltung des Hochstiftes Chur politische Erfahrung sammeln. Nach dem Tod seines Bruders Hugo (IV.) inzwischen gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II.) Verwalter der Grafschaft [[Feldkirch]] schloss er in dieser Position 1311 ein Bündnis zwischen der Grafschaft Feldkirch und der Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]].<ref name ="Burmeister21"/>  
 
== Bischof von Chur und Konstanz ==
1322-1325 war Rudolf (III.) Bischof von Chur und 1322-1334 Bischof von [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] sowie Abt von [[w:St. Gallen|St. Gallen]].<ref name ="Burmeister22"/> Als Politiker unterstützte er nach der Doppelwahl von 1314 die [[Habsburger]].<ref name ="Burmeister40">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 40</ref> Durch den Konflikt zwischen [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] († 1347) und [[w:Johannes XXII.|Papst Johannes XXII.]] († 1334), an dem sich auch die freie Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]] und das dortige Domkapitel beteiligten, geriet er zwischen die politischen Fronten. Der zuletzt über ihn verhängte Kirchenbann wurde erst nach seinem Tod wieder gelöst.<ref name ="Burmeister41">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 41</ref>


== Verweser der Grafschaft Feldkirch ==
== Verweser der Grafschaft Feldkirch ==
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