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Schloss Waasen wurde als einfacher Wehrbau, vermutlich im 12. Jahrhundert, erbaut, um den Zugang der Straße aus dem Stiefingtal in das Grazer Feld zu sichern. Als erste Besitzer dieses Wehrbaus wird eine Familie vermutet, die Waasen als landesfürstliches Lehen besaß und erstmals 1208 mit Otto von Waasen urkundlich genannt ist. Dieser war ein Gefolgsmann von [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold (VI.) "''dem Glorreichen''"]] († 1230) und begleitete diesen 1218 auf einen Kreuzzug. 1224 ist ein Otto von Waasen als Teilnehmer des "großen Turniers" in [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] belegt. 1292 ist ein Seibot von Waasen belegt, der auf der Seite von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] († 1308) gegen den [[w:Konrad IV. von Fohnsdorf|Erzbischof von Salzburg]] kämpfte. Diese Familie von Waasen dürfte um 1370 ausgestorben sein.<ref name ="Burgen-Austria"/> | Schloss Waasen wurde als einfacher Wehrbau, vermutlich im 12. Jahrhundert, erbaut, um den Zugang der Straße aus dem Stiefingtal in das Grazer Feld zu sichern. Als erste Besitzer dieses Wehrbaus wird eine Familie vermutet, die Waasen als landesfürstliches Lehen besaß und erstmals 1208 mit Otto von Waasen urkundlich genannt ist. Dieser war ein Gefolgsmann von [[Leopold VI. (Österreich)|Herzog Leopold (VI.) "''dem Glorreichen''"]] († 1230) und begleitete diesen 1218 auf einen Kreuzzug. 1224 ist ein Otto von Waasen als Teilnehmer des "großen Turniers" in [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] belegt. 1292 ist ein Seibot von Waasen belegt, der auf der Seite von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] († 1308) gegen den [[w:Konrad IV. von Fohnsdorf|Erzbischof von Salzburg]] kämpfte. Diese Familie von Waasen dürfte um 1370 ausgestorben sein.<ref name ="Burgen-Austria"/> | ||
Agnes von Waasen, sie gilt der Forschung als Erbtochter, verpfändete 1375 die Burg Waasen mit ihrer Herrschaft an die Brüder Wilhelm und Erasmus von Pernegg (Perneck). 1439 trat Hedwig, die Witwe | Agnes von Waasen, sie gilt der Forschung als Erbtochter, verpfändete 1375 die Burg Waasen mit ihrer Herrschaft an die Brüder Wilhelm und Erasmus von Pernegg (Perneck). 1439 trat Hedwig, die Witwe von [[Wilhelm von Pernegg|Wilhelm von Pernegg]] († 1439), dem Hofmeister und Vertrauten des späteren Kaisers [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] († 1493), die Burg Waasen an Anna von [[Hanns von Stubenberg#Herkunft und Familie|Stubenberg]] ab. Nach der landesfürstlichen Belehnung verkaufte diese die Burg und die Herrschaft Waasen bereits 1442 an ihren Verwandten Wilhelm von Pernegg "dem Jüngeren". Unter seinen Erben kam es zu langwierigen Erbstreitigkeiten, die erst im 16. Jahrhundert beigelegt wurden. 1523 kamen Burg und Herrschaft Waasen in den Besitz von Hans Holzapfel, der mit einer Perneggerin verheiratet war. 1606 kamen Burg und Herrschaft Waasen nach einem Vergleich an den Adligen Balthasar Galler.<ref name ="Burgen-Austria"/> | ||
Unter der Familie Galler wurde die Burg Waasen zu einem Schloss aus- und umgebaut. Nach einem Inventar aus dem Jahr 1670 war hier eine Bibliothek, die ca. 270 Bücher umfasste, untergebracht. Nachdem das Schloss längere Zeit nicht mehr bewohnt und deshalb zu Beginn des 18. Jahrhunderts baufällig geworden war, verkaufte es Franz Karl Graf Galler 1809 an Franz Xaver Graf Liechtenberg. 1817-1872 gehörte Schloss Waasen der Fabrikantenfamilie Lewohl. Danach kam es bis Ende des 20. Jahrhunderts zu häufigen Besitzerwechseln. Einer der Besitzer zu Beginn des 20. Jahrhundert war der Freiherr von Liebig, der gemeinsam mit seiner Ehefrau in den Glasfenstern der der Schlosskapelle abgebildet ist. Während des Nationalsozialismus wurde auf Schloss Waasen ein Teil der Waffen des Zeughauses verwahrt. Heute gehört Schloss Waasen der Familie Hödl, ist aber nicht mehr bewohnt.<ref name ="Burgen-Austria"/> | Unter der Familie Galler wurde die Burg Waasen zu einem Schloss aus- und umgebaut. Nach einem Inventar aus dem Jahr 1670 war hier eine Bibliothek, die ca. 270 Bücher umfasste, untergebracht. Nachdem das Schloss längere Zeit nicht mehr bewohnt und deshalb zu Beginn des 18. Jahrhunderts baufällig geworden war, verkaufte es Franz Karl Graf Galler 1809 an Franz Xaver Graf Liechtenberg. 1817-1872 gehörte Schloss Waasen der Fabrikantenfamilie Lewohl. Danach kam es bis Ende des 20. Jahrhunderts zu häufigen Besitzerwechseln. Einer der Besitzer zu Beginn des 20. Jahrhundert war der Freiherr von Liebig, der gemeinsam mit seiner Ehefrau in den Glasfenstern der der Schlosskapelle abgebildet ist. Während des Nationalsozialismus wurde auf Schloss Waasen ein Teil der Waffen des Zeughauses verwahrt. Heute gehört Schloss Waasen der Familie Hödl, ist aber nicht mehr bewohnt.<ref name ="Burgen-Austria"/> |
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