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'''Rudolf Fritz''' ([[1865]] in Stuben; † [[1916]]in [[Steinach am Brenner]]) war Postmeister in [[Stuben (Gemeinde Klösterle)|Stuben am Arlberg]] und als Nachfolger seines Bruders, [[Robert Fritz]], Unternehmer, Gastwirt und Landwirt in [[Bings]], [[Vorarlberg]]. | '''Rudolf Fritz''' ([[1865]] in Stuben; † [[1916]]in [[Steinach am Brenner]]) war Postmeister in [[Stuben (Gemeinde Klösterle)|Stuben am Arlberg]] und als Nachfolger seines Bruders, [[Robert Fritz]], Unternehmer, Gastwirt und Landwirt in [[w:Bings (Bludenz)|Bings]], [[Vorarlberg]]. | ||
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Rudolf Fritz trat die Nachfolge seines Vaters als Postmeister in [[Stuben (Gemeinde Klösterle)|Stuben am Arlberg]] an. Der [[ | Rudolf Fritz trat die Nachfolge seines Vaters als Postmeister in [[Stuben (Gemeinde Klösterle)|Stuben am Arlberg]] an. Der [[w:Arlbergtunnel (Eisenbahn)|Arlberg-Eisenbahntunnels]] hatte nach der Eröffnung 1884 den Transit über die [[w:Arlbergstraße|Arlbergstraße]] und den [[w:Arlbergpass|Arlbergpass]] per Pferdegespann und Kraftwagen stark zurückgehen lassen. Viele Dörfer entlang des Passes gerieten dadurch in wirtschaftliche Not. Auch das Postmeistergeschäft in Stuben war davon betroffen und Rudolf Fritz war sodann bis 1897 in [[Langen am Arlberg]] als Postmeister am Bahnhof tätig und zeitweise auch Vorsteher der Gemeinde [[Klösterle]]. Die ehemalige Poststation in Stuben wurde von seinem Bruder Franz (18060-1908) und dessen Gattin Fanny (geborene Gruber aus dem Zillertal) als Gasthaus weitergeführt.<ref name=Pichler /> | ||
Als sein Bruder [[Robert Fritz]] unerwartet 1897 im 44. Lebensjahr an einem Herzschlag verstarb, führte er auf Wunsch der Witwe von Robert Fritz die Geschäfte seines Bruders in Bings und Bludenz weiter. | Als sein Bruder [[Robert Fritz]] unerwartet 1897 im 44. Lebensjahr an einem Herzschlag verstarb, führte er auf Wunsch der Witwe von Robert Fritz die Geschäfte seines Bruders in Bings und Bludenz weiter. | ||
1903 ließ Rudolf Fritz als Betreiber des [[Gips- und Zementwerk Bings]] Gestein aus dem Steinbruch untersuchen und es stellte sich heraus, dass dieses für die Erzeugung eines guten [[w:Portlandzement|Portlandzementes]] geeignet ist. Die Fabrikseinrichtungen der bisherigen Zementerzeugung in Bings waren jedoch dazu nicht mehr geeignet und Rudolf Fritz und seine Familie hatten das hierzu nötige Investitionskapital nicht. Daher wurden Geldgeber gesucht um eine Zementfabrik in der Parzelle ''Brunnenfeld'' neu zu bauen. Daraus entstanden sodann die [[Zementwerke Lorüns]].<ref> Die Familie Fritz verfügte über ein Gesellschafterkapital von 60.000 Kronen (rund sechs Prozent des Gesellschaftskapitals).</ref> Geschäftsführer der Gesellschaft wurde Rudolf Fritz und Ferdinand Gassner (Bludenz) als Gesellschafter mit Gegenzeichnungsrecht.<ref>Siehe Vorarlberger Landes-Zeitung vom 13. April 1910, S. 5. Rudolf Fritz trat bereits am 30. Juni 1910 zurück, da er anderweitige Verpflichtungen wahrnehmen musste.<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 7. September 1910, S. 5).</ref> | 1903 ließ Rudolf Fritz als Betreiber des [[Gips- und Zementwerk Bings]] Gestein aus dem Steinbruch untersuchen und es stellte sich heraus, dass dieses für die Erzeugung eines guten [[w:Portlandzement|Portlandzementes]] geeignet ist. Die Fabrikseinrichtungen der bisherigen Zementerzeugung in Bings waren jedoch dazu nicht mehr geeignet und Rudolf Fritz und seine Familie hatten das hierzu nötige Investitionskapital nicht. Daher wurden Geldgeber gesucht um eine Zementfabrik in der Parzelle ''Brunnenfeld'' neu zu bauen. Daraus entstanden sodann die [[Zementwerke Lorüns]].<ref> Die Familie Fritz verfügte über ein Gesellschafterkapital von 60.000 Kronen (rund sechs Prozent des Gesellschaftskapitals).</ref> Geschäftsführer der Gesellschaft wurde Rudolf Fritz und Ferdinand Gassner (Bludenz) als Gesellschafter mit Gegenzeichnungsrecht.<ref>Siehe Vorarlberger Landes-Zeitung vom 13. April 1910, S. 5.</ref> Rudolf Fritz trat bereits am 30. Juni 1910 zurück, da er anderweitige Verpflichtungen wahrnehmen musste.<ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 7. September 1910, S. 5).</ref> | ||
Während der Bauarbeiten der Zementwerke Lorüns wurde weiterhin in Bings die Zement- und Kalkerzeugung wie bisher betrieben erst eingestellt, als das neue Werk im Brunnenfeld in [[Lorüns]] in Betrieb war.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 19, 45.</ref> Nach der Eröffnung des Zementwerkes Lorüns wurde in Bings nur mehr Kalk und Gips gebrannt.<ref name=Pichler /><ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 13, 16.</ref><ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 29. März 1905, S. 3.</ref><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1905, S. 5.</ref><ref> Bludenzer Anzeiger 1.4.1905.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 5. April 1905, S. 2.</ref> | Während der Bauarbeiten der Zementwerke Lorüns wurde weiterhin in Bings die Zement- und Kalkerzeugung wie bisher betrieben erst eingestellt, als das neue Werk im Brunnenfeld in [[Lorüns]] in Betrieb war.<ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 19, 45.</ref> Nach der Eröffnung des Zementwerkes Lorüns wurde in Bings nur mehr Kalk und Gips gebrannt.<ref name=Pichler /><ref>Ulrike Althof, Manfred Fiel: ''Geschichte des Zementwerkes Lorüns 1869 – 2013'', S. 13, 16.</ref><ref>Vorarlberger Landes-Zeitung vom 29. März 1905, S. 3.</ref><ref>Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1905, S. 5.</ref><ref> Bludenzer Anzeiger 1.4.1905.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 5. April 1905, S. 2.</ref> | ||
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== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Rudolf Fritz gründete eine Sennereigenossenschaft für Bings und Umgebung und war einer der Gründer der [[Raiffeisenbank]] in Bludenz. Ab 1897 war er auch Hauptmann der Bingser Feuerwehr und auch im Ausschuss des [[w:Vorarlberger Feuerwehrverband|Vorarlberger Feuerwehrverbands]] (Mitglied des Zentralausschusses des Vorarlberger Feuerwehrgauverbandes). 1896 war er ein Proponent zur Errichtung einer eigenen Sektion Bludenz des [[w:Deutsch-österreichischen Alpenverein|Deutsch-österreichischen Alpenvereins]].<ref>Bludenzer Anzeiger vom 2. September 1916 , S. 2 und Bludenzer Anzeiger vom 8. Oktober 1910, S. 2, Vorarlberger Volksblatt vom 26. August 1916, S. 3 f).</ref> Fritz war auch Oberleutnant bei den Standschützen und wurde 1915 im Zuge des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] mit diesen an der Südfront als [[w:Proviantoffizier|Proviantoffizier]] eingesetzt. | Rudolf Fritz gründete eine Sennereigenossenschaft für Bings und Umgebung und war einer der Gründer der [[w:Raiffeisenbank|Raiffeisenbank]] in Bludenz. Ab 1897 war er auch Hauptmann der Bingser Feuerwehr und auch im Ausschuss des [[w:Vorarlberger Feuerwehrverband|Vorarlberger Feuerwehrverbands]] (Mitglied des Zentralausschusses des Vorarlberger Feuerwehrgauverbandes). 1896 war er ein Proponent zur Errichtung einer eigenen Sektion Bludenz des [[w:Deutsch-österreichischen Alpenverein|Deutsch-österreichischen Alpenvereins]].<ref>Bludenzer Anzeiger vom 2. September 1916 , S. 2 und Bludenzer Anzeiger vom 8. Oktober 1910, S. 2, Vorarlberger Volksblatt vom 26. August 1916, S. 3 f).</ref> Fritz war auch Oberleutnant bei den Standschützen und wurde 1915 im Zuge des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] mit diesen an der Südfront als [[w:Proviantoffizier|Proviantoffizier]] eingesetzt. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
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