Die Kärntner Volkshochschulen: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Baustelle}}Die Kärntner Volkshochschulen (Abkürzung VHS) sind eine gemeinnützige Erwachsenenbildungseinrichtung. Der Verein „Kärntner Volkshochschulen“ wurde am 17. Oktober 1955 gegründet. Seit 25. September 2023 sind die Die Kärntner Volkshochschulen eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte und unabhängige GmbH mit Hauptsitz in Klagenfurt und acht Bezirksstellenbüros. In der Errichtungserklärung zum Unternehmensgegenstand der GmbH wird der Zweck der Gesellschaft in der Wahrung und in der Verbreitung des Volkshochschulgedankens festgehalten. Die Gesellschaft bezweckt ferner: Die Errichtung und Erhaltung örtlicher Volkshochschulen, die Vertretung der gemeinsamen ideellen Interessen der Volkshochschulen in Kärnten, Jugendfürsorge und Erwachsenen- und Berufsausbildung.
{{Baustelle}}Die Kärntner Volkshochschulen (Abkürzung VHS) sind eine gemeinnützige Erwachsenenbildungseinrichtung. Der [[Verein]] „Kärntner Volkshochschulen“ wurde am 17. Oktober 1955 gegründet. Seit 25. September 2023 sind die Die Kärntner Volkshochschulen eine [[Gemeinnützige GmbH|gemeinnützige]], nicht gewinnorientierte und unabhängige [[GmbH]] mit Hauptsitz in [[Klagenfurt am Wörthersee|Klagenfurt]] und acht Bezirksstellenbüros. In der Errichtungserklärung zum Unternehmensgegenstand der GmbH wird der Zweck der Gesellschaft in der Wahrung und in der Verbreitung des Volkshochschulgedankens festgehalten. Die Gesellschaft bezweckt ferner: Die Errichtung und Erhaltung örtlicher Volkshochschulen, die Vertretung der gemeinsamen ideellen Interessen der Volkshochschulen in Kärnten, Jugendfürsorge und Erwachsenen- und Berufsausbildung.


Die VHS führen jährlich rund 3.000 Kurse für mehr als 20.000 Teilnehmer:innen an 72 Kursorten in Kärnten durch. Das Kursangebot wird von rund 600 nebenberuflichen Kursleiter:innen und 80 hauptberuflichen Mitarbeiter:innen geplant, organisiert und umgesetzt. Das Bildungsportfolio umfasst sieben Fachbereiche: Politik, Kultur und Gesellschaft, Basisbildung und Bildungsabschlüsse, Naturwissenschaften, Technik und Umwelt, IT, Medien und berufliche Bildung, Sprachen,  Kunst, Kreativität und Kulinarik, Gesundheit und Bewegung.
Die VHS führen jährlich rund 3.000 Kurse für mehr als 20.000 Teilnehmende an 72 Kursorten in Kärnten durch. Das Kursangebot wird von rund 600 nebenberuflichen Kursleitenden und 80 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geplant, organisiert und umgesetzt. Das Bildungsportfolio umfasst sieben Fachbereiche: Politik, Kultur und Gesellschaft, Basisbildung und Bildungsabschlüsse, Naturwissenschaften, Technik und Umwelt, IT, Medien und berufliche Bildung, Sprachen,  Kunst, Kreativität und Kulinarik, Gesundheit und Bewegung.


Zudem sind die Kärntner Volkshochschulen in über 20 Projekten mit den Schwerpunkten Grundbildung, Integration, Beratung und Gesundheit tätig. Seit 2022 betreiben die VHS zwei Jugendzentren in Klagenfurt. Die VHS ist autonomes Mitglied im Verband Österreichischer Volkshochschulen. 1988 wurde den Kärntner Volkshochschulen das Kärntner Landeswappen verliehen. Die grundlegenden Prinzipien der Freiwilligkeit, der tiefen lokalen Verwurzelung und der punktuellen, persönlichen Initiativen machen jede Volkshochschule unvergleichlich. Als Alleinstellungsmerkmal der Kärntner Volkshochschulen gelten insbesondere:
Zudem sind die Kärntner Volkshochschulen in über 20 Projekten mit den Schwerpunkten Grundbildung, Integration, Beratung und Gesundheit tätig. Seit 2022 betreiben die VHS zwei Jugendzentren in Klagenfurt. Die VHS ist autonomes Mitglied im Verband Österreichischer Volkshochschulen. 1988 wurde den Kärntner Volkshochschulen das Kärntner Landeswappen verliehen. Die grundlegenden Prinzipien der Freiwilligkeit, der tiefen lokalen Verwurzelung und der punktuellen, persönlichen Initiativen machen jede Volkshochschule unvergleichlich. Als Alleinstellungsmerkmal der Kärntner Volkshochschulen gelten insbesondere:
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5.   die Vorreiterrolle beim Angebot an Vorbereitungslehrveranstaltungen auf staatliche Prüfungen sowie
5.   die Vorreiterrolle beim Angebot an Vorbereitungslehrveranstaltungen auf staatliche Prüfungen sowie


6.   der Arbeitsschwerpunkt Projekte und das hohe Maß an Kooperationstätigkeiten mit externen Partner:innen.
6.   der Arbeitsschwerpunkt Projekte und das hohe Maß an Kooperationstätigkeiten mit externen Partnerinnen und Partnern.


7.   Einzigartig in Österreich war die „VHS-Grundbildung“ als einzige fachspezifische, landesweit tätige und nicht regional gebundene Volkshochschule von 2001 bis 2010.
7.   Einzigartig in Österreich war die „VHS-Grundbildung“ als einzige fachspezifische, landesweit tätige und nicht regional gebundene Volkshochschule von 2001 bis 2010.
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=== '''Vorbereitung auf staatliche Prüfungen''' ===
=== '''Vorbereitung auf staatliche Prüfungen''' ===
Bereits ab den 1950er Jahren etablierte sich an den Kärntner Volkshochschulen ein bundesweit neues Phänomen: Lehrveranstaltungen, die Teilnehmer:innen auf staatliche Prüfungen vorbereiteten und Menschen neue Aufstiegsmöglichkeiten boten. Für den öffentlichen Dienst wurde die Beamten-Aufstiegsprüfung, die so genannte B-Matura, durchgeführt. Die Vorbereitungskurse wurden Anfang der 1960er eingestellt. Staatliche Abendschulen und die große Dichte an Maturant:innen im öffentlichen Dienst machten diese unnötig. Diese curricular gestützte, verbindliche Bildungsarbeit wurde bundesweit lange Zeit skeptisch gesehen, da sie nicht dem Wesen der freien Volkshochschulen entsprach. Daher setzte dieses Angebot an anderen österreichischen Volkshochschulen überwiegend erst in den 90er Jahren ein. An den Kärntner Volkshochschulen hat die Umsetzung von staatlich anerkannten Prüfungen bis heute einen hohen Stellenwert. Dazu gehören das Nachholen von Bildungsabschlüssen wie dem Pflichtschulabschluss und der Berufsreifeprüfung. Zudem werden Vorbereitungsangebote zu Prüfungen bspw. zur Aufnahme in den Polizeidienst oder für Aufnahmeprüfungen an Universitäten umgesetzt. Zudem werden Deutsch-Prüfungen für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte mit Statuszuerkennung durchgeführt. <ref name=":0" />
Bereits ab den 1950er Jahren etablierte sich an den Kärntner Volkshochschulen ein bundesweit neues Phänomen: Lehrveranstaltungen, die Teilnehmer:innen auf staatliche Prüfungen vorbereiteten und Menschen neue Aufstiegsmöglichkeiten boten. Für den öffentlichen Dienst wurde die Beamten-Aufstiegsprüfung, die so genannte B-Matura, durchgeführt. Die Vorbereitungskurse wurden Anfang der 1960er eingestellt. Staatliche Abendschulen und die große Dichte an Maturantinnen und Maturanten im öffentlichen Dienst machten diese unnötig. Diese curricular gestützte, verbindliche Bildungsarbeit wurde bundesweit lange Zeit skeptisch gesehen, da sie nicht dem Wesen der freien Volkshochschulen entsprach. Daher setzte dieses Angebot an anderen österreichischen Volkshochschulen überwiegend erst in den 90er Jahren ein. An den Kärntner Volkshochschulen hat die Umsetzung von staatlich anerkannten Prüfungen bis heute einen hohen Stellenwert. Dazu gehören das Nachholen von Bildungsabschlüssen wie dem Pflichtschulabschluss und der Berufsreifeprüfung. Zudem werden Vorbereitungsangebote zu Prüfungen bspw. zur Aufnahme in den Polizeidienst oder für Aufnahmeprüfungen an Universitäten umgesetzt. Zudem werden Deutsch-Prüfungen für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte mit Statuszuerkennung durchgeführt. <ref name=":0" />


=== '''Arbeitsschwerpunkt Projekte & Kooperationen''' ===
=== '''Arbeitsschwerpunkt Projekte & Kooperationen''' ===
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Mit dem Beitritt Österreichs zur EU 1995 verstärkten die Kärntner Volkshochschulen ihren Arbeitsbereich um ein neues Standbein EU-Projekte. 2003 beliefen sich die Mittel zur Umsetzung von regionalen, nationalen und internationalen Projekten auf rund eine Million Euro im Jahr. 2023 wurden über vier Millionen Euro (davon 19% EU-Mittel) zur Umsetzung gesellschaftspolitisch bedeutender Bildungs- und Beratungsprojekte von den Kärntner Volkshochschulen genutzt.
Mit dem Beitritt Österreichs zur EU 1995 verstärkten die Kärntner Volkshochschulen ihren Arbeitsbereich um ein neues Standbein EU-Projekte. 2003 beliefen sich die Mittel zur Umsetzung von regionalen, nationalen und internationalen Projekten auf rund eine Million Euro im Jahr. 2023 wurden über vier Millionen Euro (davon 19% EU-Mittel) zur Umsetzung gesellschaftspolitisch bedeutender Bildungs- und Beratungsprojekte von den Kärntner Volkshochschulen genutzt.


2007 wurde die „Kompetenzberatung Kärnten“, ab 2011 „Bildungsberatung Kärnten“, geschaffen. Seit 2017 sind die Kärntner Volkshochschulen Trägerin der anbieter:innenneutralen Vermittlungsstelle. Garant für die Wahrung der Neutralität ist der Beirat mit Vertreter:innen der Fördergeber:innen (Land Kärnten, Arbeiterkammer Kärnten, AMS Kärnten), des WIFI Kärnten, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und seit 2019 Vertreter:innen der Industriellen Vereinigung Kärnten, des IFA Kärnten, des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, des Sozialministerium-Service, des Instituts für Arbeitsmigration und der Bildungsdirektion Kärnten.[1]
2007 wurde die „Kompetenzberatung Kärnten“, ab 2011 „Bildungsberatung Kärnten“, geschaffen. Seit 2017 sind die Kärntner Volkshochschulen Trägerin der anbieter:innenneutralen Vermittlungsstelle. Garant für die Wahrung der Neutralität ist der Beirat mit Vertretenden der Fördergeber (Land Kärnten, Arbeiterkammer Kärnten, AMS Kärnten), des WIFI Kärnten, der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und seit 2019 Vertretern der Industriellen Vereinigung Kärnten, des IFA Kärnten, des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, des Sozialministerium-Service, des Instituts für Arbeitsmigration und der Bildungsdirektion Kärnten.[1]


=== '''Kooperationen''' ===
=== '''Kooperationen''' ===
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=== Bundesweite Einflüsse ===
=== Bundesweite Einflüsse ===
Einen bemerkenswerten Stellenwert hat das Engagement von Vertreter:innen der – vermeintlich – kleinen VHS Kärnten auf Bundesebene. Die Ausübung von Funktionen erfolgt bis heute sehr aktiv.  
Einen bemerkenswerten Stellenwert hat das Engagement von Vertreterinnen und Vertretern der – vermeintlich – kleinen VHS Kärnten auf Bundesebene. Die Ausübung von Funktionen erfolgt bis heute sehr aktiv.  


Seit 2019 fungiert Gerwin Müller, bis 2015 Geschäftsführer der Kärntner Volkshochschulen und seither Vorstandsvorsitzender der Kärntner Volkshochschulen, als Vorstandsvorsitzender des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen. Damit bekleidet er als erster Kärntner das höchste Amt des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen.  
Seit 2019 fungiert Gerwin Müller, bis 2015 Geschäftsführer der Kärntner Volkshochschulen und seither Vorstandsvorsitzender der Kärntner Volkshochschulen, als Vorstandsvorsitzender des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen. Damit bekleidet er als erster Kärntner das höchste Amt des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen.  
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Seit 2013 fungiert Beate Gfrerer, bis 2015 pädagogische Referentin und ab 2015 Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen, als Vorsitzende des Pädagogischen Ausschusses des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen. Damit wurde „eine Exponentin des Landesverbandes in eine weitere Spitzenfunktion des Bundesverbandes gewählt.“
Seit 2013 fungiert Beate Gfrerer, bis 2015 pädagogische Referentin und ab 2015 Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen, als Vorsitzende des Pädagogischen Ausschusses des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen. Damit wurde „eine Exponentin des Landesverbandes in eine weitere Spitzenfunktion des Bundesverbandes gewählt.“


Eine genuine pädagogische Qualifizierungsinitiative des Landesverbandes, die Dozent:innen-Akademie (DozAk) ab 1999, war ein bedeutender Impuls, der von Kärnten in den Bund getragen wurde. Erfahrungen daraus flossen in die Entwicklung der österreichweiten Weiterbildungsakademie ein, ein seit 2007 bestehendes berufsbegleitendes Qualifizierungs- und Anerkennungssystem für Erwachsenenbildner:innen in Österreich. <ref name=":0" />
Eine genuine pädagogische Qualifizierungsinitiative des Landesverbandes, die Dozenten-Akademie (DozAk) ab 1999, war ein bedeutender Impuls, der von Kärnten in den Bund getragen wurde. Erfahrungen daraus flossen in die Entwicklung der österreichweiten Weiterbildungsakademie ein, ein seit 2007 bestehendes berufsbegleitendes Qualifizierungs- und Anerkennungssystem für Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildnern in Österreich. <ref name=":0" />


=== '''VHS-Grundbildung''' ===
=== '''VHS-Grundbildung''' ===