ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Ottokar Tesar: Unterschied zwischen den Versionen

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Er [[promoviert]]e an der [[Deutsche Universität Prag|Deutschen Universität Prag]]. Er war ein Schüler von [[Hans Gustav Adolf Gross]] und arbeitete nach Abschluss seiner Universitätsstudien bei [[Franz von Liszt]] am kriminalistischen Seminar der [[Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]]. 1908 [[Habilitation|habilitierte]] Tesar an der prager Universität und wurde er in [[Prag]] [[Privatdozent]]. In seiner Habilitationsschrift ''Die symptomatische Bedeutung des verbrecherischen Verhaltens'' vertrat er die Ansicht, dass man am Verbrechen die antisoziale Gesinnung des Verbrechers erkennen könne.<ref name="130. Geburtstag">[https://criminologia.de/2011/12/ottokar-tesar-130-geburtstag/ ''Ottokar Tesar (130. Geburtstag)''], [[Criminologia]] vom 31. Dezember 2011</ref> Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], in dem Tesar als Artillerieoffizier in der österreichischen Armee diente, war er als Ratssekretär beim österreichischen Verfassungsgerichtshof tätig. Gleichzeitig lehrte er an der [[Universität Wien]]. 1920 erging an ihn ein Ruf als außerordentlicher [[Professor]] nach [[Königsberg in Preußen]], wo er im selben Jahr ordentlicher Professor wurde. Ab 1935 war er Professor in [[Hamburg]] für Strafrecht, Kriminologie und Rechtsphilosophie. Ab 1936 war er Direktor des dortigen Seminars für Strafrecht und Kriminalpolitik. 1937 beantragte Tesar die Aufnahme in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSdAP]] und begann an der von [[Emil Helfferich]] und [[Curt Rothenberger]] initiierten ''forensisch-biologischen Arbeitsgemeinschaft'' regelmäßig teilzunehmen.<ref name="130. Geburtstag"/> Er wurde 1940 in die Partei aufgenommen und war 1940 bis 1942 Dekan.<ref name="Uni">[https://www.hpk.uni-hamburg.de/resolve/id/cph_person_00000411 ''Tesar, Ottokar''] auf der Website der Universität Hamburg</ref> Bei dem Philosophen-Kongreß 1947 in [[Garmisch-Partenkirchen]] vertrat er die Auffassung, dass Recht nur jenseits des [[Rechtspositivismus]] [[Ontologie|ontologisch]] verstanden werden könne, da nun Personen für Verbrechen verurteilte würden, die zur Tatbegehung noch keine Straftaten gewesen seien.<ref>Heinz-L. Matzat: ''Philosophen-Kongreß 1947 in Garmisch-Partenkirche'', [[Zeitschrift für philosophische Forschung]], Band 2, Heft 2/3 (1948), S. 382-394 (S. 387) [https://www.jstor.org/stable/20480195 Jestor]</ref> Er wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Weltkrieg]] 1949 Direktor des Seminars für Rechtsphilosophie.  
Er [[promoviert]]e an der [[Deutsche Universität Prag|Deutschen Universität Prag]]. Er war ein Schüler von [[Hans Gustav Adolf Gross]] und arbeitete nach Abschluss seiner Universitätsstudien bei [[Franz von Liszt]] am kriminalistischen Seminar der [[Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]]. 1908 [[Habilitation|habilitierte]] Tesar an der prager Universität und wurde er in [[Prag]] [[Privatdozent]]. In seiner Habilitationsschrift ''Die symptomatische Bedeutung des verbrecherischen Verhaltens'' vertrat er die Ansicht, dass man am Verbrechen die antisoziale Gesinnung des Verbrechers erkennen könne.<ref name="130. Geburtstag">[https://criminologia.de/2011/12/ottokar-tesar-130-geburtstag/ ''Ottokar Tesar (130. Geburtstag)''], [[Criminologia]] vom 31. Dezember 2011</ref> Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], in dem Tesar als Artillerieoffizier in der österreichischen Armee diente, war er als Ratssekretär beim österreichischen Verfassungsgerichtshof tätig. Gleichzeitig lehrte er an der [[Universität Wien]]. 1920 erging an ihn ein Ruf als außerordentlicher [[Professor]] nach [[Königsberg in Preußen]], wo er im selben Jahr ordentlicher Professor wurde. Ab 1935 war er Professor in [[Hamburg]] für Strafrecht, Kriminologie und Rechtsphilosophie. Ab 1936 war er Direktor des dortigen Seminars für Strafrecht und Kriminalpolitik. 1937 beantragte Tesar die Aufnahme in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSdAP]] und begann an der von [[Emil Helfferich]] und [[Curt Rothenberger]] initiierten ''forensisch-biologischen Arbeitsgemeinschaft'' regelmäßig teilzunehmen.<ref name="130. Geburtstag"/> Er wurde 1940 in die Partei aufgenommen und war 1940 bis 1942 Dekan.<ref name="Uni">[https://www.hpk.uni-hamburg.de/resolve/id/cph_person_00000411 ''Tesar, Ottokar''] auf der Website der Universität Hamburg</ref> Bei dem Philosophen-Kongreß 1947 in [[Garmisch-Partenkirchen]] vertrat er die Auffassung, dass Recht nur jenseits des [[Rechtspositivismus]] [[Ontologie|ontologisch]] verstanden werden könne, da nun Personen für Verbrechen verurteilte würden, die zur Tatbegehung noch keine Straftaten gewesen seien.<ref>Heinz-L. Matzat: ''Philosophen-Kongreß 1947 in Garmisch-Partenkirche'', [[Zeitschrift für philosophische Forschung]], Band 2, Heft 2/3 (1948), S. 382-394 (S. 387) [https://www.jstor.org/stable/20480195 Jestor]</ref> Er wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Weltkrieg]] 1949 Direktor des Seminars für Rechtsphilosophie.  
1950 wurde Tesar [[Emeritus|emeritiert]].<ref name="Uni"/>
1950 wurde Tesar [[Emeritus|emeritiert]].<ref name="Uni"/>
Zu den Schülern Tesars gehören [[Claus Roxin]] (Hamburg)<ref>{{Literatur |Titel=Claus Roxin |Sammelwerk=Die deutschsprachige Strafrechtswissenschaft in Selbstdarstellungen |Hrsg=Eric Hilgendorf |Verlag=De Gruyter |Ort=Berlin/New York |Datum=2010 |ISBN=978-3-89949-792-2 |Seiten=447 f}}</ref> und [[Karl Carstens]] (Königsberg). Letzterer beschrieb ihn in seinen Memoiren wie folgt:
{{Zitat
|Text=Er war eine ungewöhnliche Erscheinung, ein ungarischer Graf, früher Erzieher von Prinzen, jetzt also Lehrer des Strafrechts. Er trug einen dicken, goldenen Armreif und ein goldenes Monokel, das er, wenn er seinem Vortrag Nachdruck verleihen wollte, durch eine bestimmte Bewegung seiner Augenmuskulatur aus dem Auge springen ließ, wobei es durch eine schwarze, seidene Schnur aufgefangen wurde. Seine Vorlesung war nicht besonders fesselnd, aber er war ein gütiger und zugleich nobler Mann.
|Autor=Karl Carstens
|Quelle=''Erfahrungen und Erinnerungen'' (1993)
|ref=<ref>{{Literatur |Autor=Karl Carstens |Titel=Erinnerungen und Erfahrungen |Hrsg=Kai von Jena, [[Reinhard Schmoeckel]] |Verlag=Oldenbourg Wissenschaftsverlag |Ort=Berlin/Boston |Datum=1993 |ISBN=978-3-486-81868-0 |Seiten=66}}</ref>
}}


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
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