Pfarre Gaaden

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Pfarre Gaaden ist eine römisch-katholische Pfarre im Dekanat Heiligenkreuz der Erzdiözese Wien. Sie ist eine inkorporierte Pfarre des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz.

Die Pfarrgemeinde umfasst das Gebiet der politischen Gemeinde Gaaden, sowie des Ortes Sparbach, der zur politischen Gemeinde Gaaden gehört.

Pfarrleben

Pfarrer ist aktuell Pater Kosmas Thielmann OCist. Zur Seite steht ihm als Kaplan Pater Ägidius Metzeler OCist.

Im Pfarrjahr sind die Fußwallfahrt zur Cholerakapelle im Helenental eine regelmäßige Veranstaltung. An karitativen Projekten nimmt die Pfarrgemeinde am alljährlichen Suppensonntag, sowie an Sammlung für Le+O, St. Elisabethstiftung oder missio, ebenso wie an weltkirchlichen Projekten in Drittweltländern teil. Auch Brauchtumsfesten, wie das Erntedankfest, oder das Martinsfest werden von der Pfarre organisiert. Für Kinder werden Veranstaltungen, wie Fasching oder Ferienlager auf der Schoberhütte in Gaal in der Steiermark veranstaltet.[1]

Einrichtungen der Pfarre

Die Pfarrkirche der Pfarre steht in Obergaaden und ist dem St. Jakobus der Ältere geweiht. Neben der Kirche befindet sich der ebenfalls denkmalgeschützte Pfarrhof, das Haus St. Jakob, der im 16. Jahrhundert als Jagdschloss Obergaden errichtet wurde.

In Sparbach befindet sich eine Filialkirche, die dem hl. Nikolaus geweiht ist. Die ursprüngliche Wehrkirchenanlage dürfte schon lange vor der heutigen Kirche bestanden haben.

In Untergaaden besteht die Otto-von-Freising-Kapelle, in der ebenso regelmäßig Messen gefeiert werden.[2]

Als Stiftspfarre ist das Stift Eigentümer aller Einrichtungen. Neben den angeführten besitzt das Stift noch weitere Immobilien, wie den Ölberg mit den Figurengruppen von Giuliani.[3]

Geschichte

Das Pfarrgebiet gehörte ursprünglich zur Mutterpfarre Alland. Gaaden selbst wurde erstmals im Jahr 1130 im Traditionsbuch von Klosterneuburg genannt. Der erste Forstmeister war Ulrich von Gaden in den Jahren 1139 bis 1141. Zeitgleich wurde 1133 das Stift Heiligenkreuz gegründet.

Ulrich von Gaaden errichtete bereits vor 1130 einen Gadem, wie ein Wehrturm bezeichnet wurde in Obergaaden. In dieser Siedlung wurde von ihm auch eine Kirche errichtet.

In dieser Zeit umfasste das Pfarrgebiet ein wesentlich größeres Gebiet. So gehörte etwa ab 1200 Rodaun mit der Bergkirche zum Pfarrgebiet.[4] Die Pfarre Gaaden wird seit 1579 durch Stiftsgeistliche betreut. Obergaaden und Untergaaden gehörte ebenfalls ab 1579 dem Stift bis 1848, nachdem die Besitzungen in den vorherigen Jahrhunderten den Besitzer mehrmals wechselten. Bereits vorher gehörte der ganze Ort dem Stift Heiligenkreuz. So ging das gesamte Siedlungsgebiet im Jahr 1380 in Stiftsbesitz und verblieb bis 1450.[5]

Auf dem Kirchenhügel befand sich eine verödete Burg neben der Kirche, die Abt Ulrich zu einem zweigeschoßigen Schloss ausbauen und restaurieren ließ. Unter Abt Clemens wurde ein altes hölzernes Wirtshaus durch ein gemauertes Wirtshaus im Jahr 1671 am Kirchenplatz ersetzt, 1848 wurde es wieder durch einen Neubau als Gasthaus Zum Goldenen Kreuz ersetzt, allerdings im Jahr 1975 infolge Baufälligkeit komplett abgerissen.

1869 wurde die 1793 errichtete Schule aus dem Patronat der Kirche herausgenommen, so dass sie nicht mehr der Kontrolle des Dechants sondern der des Bezirksschulinspektors unterstellt war.[6] Im Jahr 1883 feierte die Pfarre das 20-jährige Pfarrjubiläum von Pfarrer Gundisalvus Neumayer und 200 Jahre Türkenbelagerung mit der Segnung einer neuen Glocke, die als dritte von der Glockengießerei Hilzer in Wiener Neustadt gegossen wurde. Die 403 Kilogramm schwere Glocke bestand aber nur bis zum Jahr 1917 und musste wie die anderen danach zum Gießen von Kanonen für den Ersten Weltkrieg abgeliefert werden.[7]

Im Jahr 1924 konnten wieder drei Glocken in der Stimmung a-eis-e, die bei der Berndorfer Metallwarenfabrik gegossen wurden, aufgezogen werden. Allerding mussten diese im Zweiten Weltkrieg ebenfalls abgeliefert werden. So läuteten sie am 4. Februar 1942 das letzte Mal.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen Nach dem Krieg, als die Sowjets Gaaden eroberten, diente der Pfarrhof als Schutz. Die Familie Mautner-Markhof die von ihrem Gut von Sowjets vertrieben wurden und dieses besetzten konnten ebenfalls wie andere für zahlreiche Gaadner hier kurzzeitig Unterkunft finden.

Nach früheren Bemühen von P. Alois Wiesinger einen Kindergarten zu errichten, konnte dieser im Jahr 1953 realisiert werden und am 4. Juni eröffnet werden. Er wurde später durch das Land Niederösterreich als Landeskindergarten übernommen und besteht am selben Ort nach wie vor.

Nach einer Ortssammlung und einer spende durch die Familie Mautner Markhof konnten durch die Glockengießerei Pfundner wieder drei gleichlautende Glocken angeschafft werden und am 30. Mai 1954 durch Abt Braunstorfer geweiht werden.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Im Jahr 1970 wurden die Kirchtürme restauriert und zwei neue Turmkreuze aufgesetzt. Die Holzschindeln der Kuppeln wurden durch Kupferblech ersetzt.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Unter P. Adolf Norbert Niemetz wurde 1983 in Untergaaden die Otto von Freising-Kapelle (auch Babenberger-Kapelle) nach dem Sohn von Leopold III., Otto von Freising, benannt, errichtet.[2]

Sparbach gehörte ursprünglich ebenso zur Pfarre Alland. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde Sparbach von Bischof Wolfger von Passau zur eigenen Pfarre erhoben. Vermutlich in der Zeit der Reformation, als Sparbach der Familie Tonradl gehörte und unter Abt Michael II. vom Stift gekauft wurde, wurde Sparbach mit der Pfarre Gaaden vereint. Pfarrseelsorge aus der Zeit der eigenen Pfarre sind nicht bekannt.[8]

Pfarrseelsorger

Nr.[Anm. 1] Name von bis Funktion
401 Johannes Klele 20. April 1609 1616 Vikar
403 Petrus Sobolius 1616 1620 Vikar
432 Michael Strohmair 1620 5. April 1621 Vikar
436 Raphael Gironitz 5. April 1621 Juni 1623 Vikar
437 Johann Theodorich Benz Juni 1623 Jänner 1624 Vikar
442 Robert Mädl Februar 1626 15. Dezember 1627 Vikar
446 Ferdinand Wattinger 1630 März 1633 Vikar
446 Ferdinand Wattinger November 1634 26. Mai 1636 Vikar
450 Martin Poedle 1630 1630 Vikar
453 Bernhard Breil 13. November 1638 17. Mai 1640 Vikar
465 Johannes Simonis 17. Mai 1640 Ende 1643 Vikar
466 Franz Eiserer 3. Jänner 1654 22. September 1655 Pfarrverweser
467 Gregor Ketsch 1643 8. Jänner 1646 Vikar
474 Theobald Hug 17. November 1646 17. Februar 1649 Vikar
478 Laurenz Achen 18. April 1660 3. März 1667 Vikar
478 Laurenz Achen 31. März 1667 19. September 1667 Vikar
484 Ferdinand Ballez 20. Mai 1671 4. Juni 1673 Vikar
488 Leopold Fidelis 26. November 1666 6. Jänner 1667 Vikar
490 Melchior Fabrieius 24. Mai 1649 15. Mai 1650 Vikar
491 David Fogger 15. Mai 1650 3. Jänner 1654 Vikar
492 Marcus Puschmann 18. April 1660 13. April 1662 Vikar
499 Valentin Caesar 13. April 1662 Herbst 1663 Vikar
501 Gerhard Pfister 4. Juni 1673 24. Dezember 1674 Pfarrverweser
512 Roman Zierl 19. September 1667 11. November 1667 Vikar
521 Michael Hötzl Oktober 1663 1665 Vikar
536 Melchior Hueber Juni 1684 4. Juni 1686 Vikar
488 Leopold Fidelis 11. November 1667 20. August 1668 Vikar
524 Matthaeus Keil 3. März 1667 5. Jänner 1669 Vikar
524 style="text-align:left"|Matthaeus Keil 6. Jänner 1676 Juni 1679 Vikar
529 Benedict Wiersberg 20. August 1668 5. Jänner 1669 Vikar
538 Robert Prunner 6. Jänner 1675 20. August 1675 Vikar
551 Andreas Bürgholz 3. Juni 1679 7. September 1679 Administrator
564 Malachias Robelt 3. Jänner 1691 8. August 1691 Vikar
565 Gerhard Weixelberger 31. Dezember 1704 21. Juli 1705 Vikar
567 Daniel Scheuring 14. April 1700 16. November 1703 Vikar
569 Wolfgang Auinger 3. Jänner 1693 22. September 1693 Vicar
570 Felix Zitteräll 25. April 1695 4. Jänner 1696 Vikar
578 Candidus Wallner 14. August 1705 24. Juli 1707 Vikar
583 Andreas Tschabuesnegg 15. März 1696 15. September 1696 Vikar
588 Marian Zeislmair 7. Jänner 1702 7. November 1702 Vikar
591 Alexander Standthartner 2. Februar 1703 4. Februar 1710 Vikar
593 Hermann Hauer 1. Jänner 1704 26. November 1704 Vikar
575 Bernhard Schwarzbauer 19. August 1707 2. Februar 1709 Vikar
576 Theodorich Katzmann 10. Jänner 1705 4. November 1705 Seelsorger
582 Guido Graff 22. März 1703 10. Jänner 1705 Seelsorger
603 Petrus Nicolai 5. Jänner 1706 9. Jänner 1708 Kooperator
606 Alan Dony von Thonberg 18. April 1716 2. November 1717 Vikar
608 Christian Eberl 4. Februar 1710 8. Juni 1711 Kooperator
608 Christian Eberl 8. Juni 1711 21. März 1712 Vikar
609 Columban Jodoci 1739 1742 Vikar
612 Michael Glaser 8. Juni 1711 21. März 1712 Kooperator
612 Michael Glaser 21. März 1712 28. Jänner 1713 Vikar
614 Heinrich Schillinger 28. Jänner 1713 31. August 1718 Vikar
616 Paulus Ulsess 1. Oktober 1718 1728 Vikar
616 Paulus Ulsess 1748 31. Dezember 1756 Pfarrverweser
617 Bonifaz Waltert 6. März 1713 25. August 1713 Vikar
617 Bonifaz Waltert 1. Februar 1714 15. November 1714 Vikar
617 Bonifaz Waltert 19. Februar 1715 3. April 1716 Vikar
617 Bonifaz Waltert 8. Februar 1723 1732 Vikar
624 Dominik Fischer 2. November 1717 11. Mai 1720 Vikar
637 Venceslaus Decker 1733 1736 Vikar
647 Martin Vogel 1736 1739 Vikar
653 Alberik Fritz 1736 1737 Vikar
662 Christoph Lausch 1748 1748 Vikar
665 Anton Oberpauer 1742 1745 Vikar
669 Matthias Schneider 1767 1771 Pfarrverweser
672 Chrysostomus Cichini 1745 1747 Vikar
679 Ernest Preisl 1744 1744 Vikar
680 Amand Möckel 1742 1744 Vikar
685 Roman Sippel (al. Süppel) 1745 1748? Vikar
683 Wolfgang Kronister 1747 1748 Vikar
690 Laurenz Cooper
(al. Copper, Kopper, Koper)
1757 1762 Pfarrverweser
703 Guido Mayer 1762 1764 Pfarrverweser
720 Wolfgang Pongraz (al. Pongratz) 1764 1765 Vikar
723 Gottfried Seizer 1764 1766 Vikar
726 Josef Neumayer 1766 1767 Vikar
733 Bonifaz Greiner 1771 1772 Vikar
737 Johannes Baptist Burger 1771 1772 Vikar
740 Gerhard Schmidsberger 1771 1772 Vikar
741 Nepomuk Schlein 1772 1773 Vikar
742 Andreas Prindlmayer 1772 1773 Vikar
708 Dominik Gratzl 1773 1773 Pfarrverweser
732 Alberik Wolfmayer (al.Wolffmayer) 1777 1790 Pfarrverweser
739 Augustin Wiss 1790 1794 Pfarrverweser
762 Amand Kalina (al. Gallina) 1792 1792 Pfarrverweser
784 Theodor Kraft Juni 1805 September 1806 Pfarrverweser
786 Berthold Weinhofer 1806 Augustr 1807 Pfarrverweser
791 Balthasar Arnt September 1807 Februar 1810 Administrator
778 Chrysostomus Dittrich April 1810 Mai 1819 Pfarrverweser
792 Paulus Seuffert (al. Seiffert) August 1819 September 1830 Pfarrverweser
802 Heinrich Kettinger 1.Mai 1831 1. Februar 1834 Pfarrverweser
804 Franz Prohaska Juni 1834 1. November 1841 Pfarrverweser
806 Konrad Berlin 1. Februar 1834 5. Juni 1834 Pfarrverweser
813 Johannes Baptista Krug 1. November 1841 22. Juli 1848 Pfarrverweser
823 Alexander Braun November 1830 1. Mai 1831 Pfarrverweser
833 Eugen Strack 19. Jänner 1857 17. Jänner 1861 Pfarrverweser
838 Xaver Wennes (al. Venes) 17. Jänner 1861 Oktober 1865 Pfarrverweser
839 Friedrich Lewanderski 2. August 1848 19. Jänner 1857 Administrator
849 Hermann Umdasch 1. November 1865 25. Oktober 1866 Pfarrverweser
861 Ferdinand Stupka 25. Oktober 1866 29. Mai 1870 Administrator
874 Gundisalv Neumayer 29. Mai 1870 vor 1911 Administrator
-- ...
-- Alberich Rabensteiner 1915 September 1916
-- Alois Wiesinger 1916 1917 Pfarrer
-- Hugo Presch 1918 mind. 1924 Pfarrer
-- ...
-- Cornelius Steffek 1939 1952 Pfarrer
-- Adolf Niemetz 10. August 1952 1992
-- Walter Ludwig 1993 2011 Pfarrer
-- Kosmas Thielmann 2011 Pfarrer
  1. Die Nummern entsprechen dem Eintrag im Werk Die Cistercienser von Heiligenkreuz von Florian Watzl aus dem Jahr 1898, sodass Patres nach dieser Zeit keine Nummer aufweisen (Online)

Literatur

  • Anton Doll: Baden mit dem Stifte Heiligenkreuz und der Umgegend, oder: das Decanat Baden der Wiener Diöcese, 1825, Seite 8 (Online)

Einzelnachweise

  1. Vorstellung der Pfarre Gaaden von November 2015 abgerufen am 31. Oktober 2016
  2. 2,0 2,1 Beschreibung Rundwanderweg von 2007 abgerufen am 31. Oktober 2016
  3. Streit um Ölberg in der NÖN der Woche 38/2013 abgerufen am 1. November 2016
  4. Rodauner Bergkirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien abgerufen am 31. Oktober 2016
  5. Gaaden bis Klosterneuburg, Band 2 von Franz Xaver Schweickhardt aus dem Jahr 1832, Seite 9
  6. Geschichte Gaadens Teil 3 abgerufen am 1. November 2016
  7. Geschichte der Gemeinde Gaaden Teil 2 abgerufen am 31. Oktober 2016
  8. Kirchliche topographie von Ostirûreich, 1825, S.22 Online abgerufen am 31. Oktober 2016

Weblinks