Heinrich, das Findelkind
Heinrich, genannt Heinrich Findelkind oder Heinrich, das Findelkind, (*um 1365; † nach 1398) gilt als der Gründer des Hospizes zu St. Christoph auf dem Arlberg.
Anfänge
Heinrichs Herkunft ist nicht geklärt. Als Wickelkind und einziger Überlebenden einer Naturkatastrophe soll ihn der Meier von Kempten im Allgäu gefunden und zusammen mit seinen eigenen Kindern aufgezogen haben, daher sein Beiname. Noch als Kind musste Heinrich jedoch aus sozialen Gründen sein Zuhause und seine Ziehfamilie verlassen. Auf der Burg Arlen bei Nasserein (heute ein Teil von St. Anton am Arlberg), deren Burgherr damals Jakob von Überrhein († um 1406) war, fand er Arbeit als Schweinehirte. [1]
Der Bau der Herberge auf dem Arlbergpass
In den Jahren, wo er für den Burgherrn von Arlen arbeitete, erlebte er jedes Frühjahr die Beisetzung von Menschen, die bei der Überquerung des Arlbergs aufgrund der Wetterverhältnisse tödlich verunglückt waren. Um etwas dagegen zu unternehmen, begann er Spenden für den Bau einer Herberge, die auch als Hospiz dienen sollte, zu sammeln und machte sich auf die Suche für einen geeigneten Bauplatz auf der Höhe des Arlbergpasses. Nachdem er diesen gefunden hatte, gelang es ihm schließlich durch die Vermittlung des Burgherrn Jakob von Überrhein Herzog Leopold III. von Österreich, der damals über die Grafschaft Tirol herrschte, für diese Bauunternehmung zu gewinnen. Dieser stellte am 27. Dezember 1385 in der Stadt Graz eine Stiftungsurkunde über das von Heinrich ausgewählte Grundstück aus und forderte seine Untertanen außerdem dazu auf, ihn zu unterstützen. Um 1886 errichtete Heinrich mit Helfern eine Herberge, darunter dem Ritter Ulrich Nossek von St. Gallen[2], zu der auch ein Hospiz gehörte.[1]
Die Errichtung des Hospizes zu St. Christoph auf dem Arlberg
Zur Erhaltung dieser Herberge gründete Heinrich die Bruderschaft St. Christoph.[1]
1397 erlaubte Papst Bonifaz IX. schließlich den Bau einer Kapelle für die Bruderschaft und stellte dazu einen Gnadenbrief aus. Als Gegenleistung für finanzielle Unterstützung wurden Ablassbriefe gewährt. 1398 weihte der Bischof von Brixen die fertige Kapelle dem Hl. Christopherus. Für Errichtung Geistliches Zentrum der Bruderschaft war und ist die , die Heinrich Findelkind neben dem Hospiz errichten ließ.[3]
Würdigungen
Herzog Leopold IV. von Österreich, einer der Söhne von Herzog Leopold III., verlieh Heinrich wegen seiner Dienste an der Menschheit das Recht zur Führung eines Wappens.[4]
Heinrich, das Findelkind, in Legende und Sage
Das sich um die Gründung von sozialen Einrichtungen Sagen und Legenden bilden, ist nicht ungewöhnlich. In diesem Fall kommt noch hinzu, dass der Gründer des Hospizes auf dem Arlberg ein einfacher Mann war, über den nicht viel übeliefert ist.
Heinrich, das Findelkind, der Gründer des Hospizes zu St. Christoph auf dem Arlberg
Diese Sage erzählt von der Gründung des Hospizes, wobei die gesicherten Fakten ein wenig ausgeschmückt wurden.[5]
Weblinks
- https://www.bruderschaft-st-christoph.org/ (Website Bruderschaft St. Christoph), eingesehen am 8. Juli 2017
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. https://www.bruderschaft-st-christoph.org/ueber-uns/unsere-geschichte/der-lebensretter-vom-arlberg, eingesehen am 8. Juli 2017
- ↑ vgl. https://www.bruderschaft-st-christoph.org/ueber-uns/unsere-geschichte/bau-der-schutzherberge
- ↑ https://www.bruderschaft-st-christoph.org/ueber-uns/unsere-geschichte/bruderschaftskapelle, eingesehen am 8. Juli 2017
- ↑ vgl. https://www.bruderschaft-st-christoph.org/ueber-uns/unsere-geschichte/bau-der-schutzherberge
- ↑ vgl. Leander Petzoldt (Hrsg.): Heinrich, das Findelkind, der Gründer des Hospizes zu St. Christoph auf dem Arlberg. In: ders.: Sagen aus Österreich. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 240