Burgruine Rohr
Die Burgruine Rohr befand sich südlich von Baden. Wie auch die heute noch erhaltenen Burgruinen Rauhenstein, Rauheneck und Scharfeneck war die Veste bzw. Burg Rohr Teil des von den Babenbergern am Eingang des Helenentals errichteten Verteidigungssystems zur Sicherung der Handelswege Richtung Osten.
Bedeutung und Lage
Die Veste Rohr lag, wie die Ausgrabungen des Bundesdenkmalamtes im Jahr 2000 belegen, unmittelbar an der heutigen Rohrgasse und war von einem ca. 15 Meter m breiten Graben umgeben, der sich bis in die Nähe des "Steinernen Tisches" erstreckte. Sie war das "Zentrum" der Herrschaften Rohr und Braiten.[1]
Das zur Herrschaft Rohr gehörige Dorf Rohr, urkundlich als Vestenrohr belegt, bestand ursprünglich aus sechs, später aus 16 und zuletzt aus zwölf Häusern, die sich alle im Bereich der heutigen Rohrgasse befanden. Nach dem Verfall der Herrschaft Rohr Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Aufhebung der Grundherrschaften um 1850 hatte es viele Besitzer.[1]
Geschichte
1175 wird Ulrich von Rohr erwähnt, der als erster belegter Burgherr der Veste Rohr gilt.[1] Die Herren von Rohr waren mit den Matzonen, einer Ritterfamilie aus dem Herzogtum Steier verwandt. Nachdem beide Familien in männlicher Linie ausgestorben waren, wurden die Veste und die Herrschaft Rohr von den Herren von Polheim erworben.[1] 1423 kaufte sie Herzog Albrecht V. von Österreich, der spätere König Albrecht II..[1] Bereits 1455 dürfte ihr Verfall begonnen haben.[1]
In den Kriegen mit dem ungarischen König Matthias Corvinus wurde die Veste Rohr 1477[2] endgültig zerstört. Im 15. oder 16. Jahrhundert wurde die Ruine Rohr Teil des großen Landgerichtsbezirkes unter der Herrschaft Rauhenstein.[3]