Magister Leopold
Magister Leopold (* vermutlich im 13. Jahrhundert; † um / nach 1252) war Gefolgsmann des Herzogs Friedrich II. von Österreich ("Friedrich dem Streitbaren") und der Pfarrer von Wien.
Leben
Magister Leopold war seit 1239 herzoglicher Protonotar (Leiter der Kanzlei) des Herzogs Friedrich dem Streitbaren, der ihn mit der Pfarre Wien, die seinem Patronat unterstand, betraute. Nach dem Tod des Herzogs im Jahr 1246 wurde Magister Leopold in die Auseinandersetzungen um die Nachfolge in den Herzogtümern Österreich und Steiermark verwickelt. Nachdem er zunächst Herzogin Margarete († 1266), die Schwester von Herzog Friedrich, unterstützt hatte, suchte er um 1249 den Kontakt zu Markgraf Hermann (VI.) von Baden († 1250), der inzwischen Herzogin Gertrud († 1288), die Nichte von Herzog Friedrich, geheiratet hatte. Im April 1250 wurde er von einem päpstlichen Legaten wegen Ketzerei, Mord, Ehebruch, Meineid und Simonie (Kauf geistlicher Ämter) angeklagt und exkommuniziert. Nachdem sich der böhmische König Přemysl Ottokar (II.) als Herzog von Österreich behauptet hatte, wurde er 1252 als Pfarrer von Wien abgesetzt. Sein Nachfolger wurde Gebhard von Siebenbürgen.[1].
Literatur
- Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten, Wien: Böhlau Verlag 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 32
Einzelnachweise
- ↑ Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 1995, S. 32