Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting

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Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting

Die Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting ist eine der zwei Feuerwehren der Marktgemeinde Markt Piesting. Sie gehört dem niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband an.

Die Feuerwehr heute

Heute zählen zu den Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr Markt Piesting technische Einsätze, Fahrzeugbergungen, Hochwassereinsätze und Brandeinsätze, sowohl innerhalb des örtlichen Einsatzgebietes, sowie auch überörtlich bei Hilfeleistungen in anderen Gemeinden. Zusätzlich ist die Feuerwehr auch Bestandteil der Bereitschaft des Katastrophenhilfsdienstes wo auch Geräte in Markt Piesting stationiert sind.[1]

Einsatzgebiet

Das Areal der gesamten Gemeindegebiet teilt sich die Feuerwehr mit der Feuerwehr Dreistetten.

Ausbildungen und Übungen

Bevor man bei der freiwilligen Feuerwehr beginnen kann, kann man mit einem Alter von zehn Jahren bereits 5 Jahre bei der Feuerwehrjugend eine Ausbildung absolvieren. Hier werden spielerisch Einsatzszenarien geübt, ein Fertigkeitsabzeichen und Wissenstests gemacht. Während die Jugendlichen nach der Feuerwehrjugendausbildung im aktiven Dienst nur eine halbjährige Grundausbildung absolvieren müssen, müssen andere neue Feuerwehrmitglieder eine Ausbildung von einem Jahr absolvieren. Hier werden Einsätze nachgespielt, Theorie behandelt und auch ein 16-stündiger Erste Hilfekurs absolviert. Danach werden weiterhin regelmäßig Übungen abgehalten um stets am aktuellen Stand zu sein. Die freiwilligen Helfer können auch sogenannte Ausbildungsprüfungen ablegen.

Standort

Die Feuerwehr befindet sich heute in der Bocksbachgasse 122 in 2753 Markt Piesting.

Nachbarfeuerwehren

FF Hernstein
FF Oberpiesting Nachbargemeinden FF Wöllersdorf
FF Dreistetten FF Wöllersdorf

Mannschaft

Derzeit gibt es 68 Aktive Mitglieder, 7 Jugendmitglieder und 15 Reservemitglieder. Der Feuerwehrkommandant ist Schüttner Markus und deren Stellvertreter ist Wöhrer Martin. Um die Verwaltung kümmert sich Postl Simon.

Alarmierung

Die Notrufe 122 aus dem Gemeindegebiet werden an die Bezirksalarmzentrale Wiener Neustadt geleitet. Diese alarmiert die Feuerwehrmitglieder mittels Personenrufempfänger (Piepserl). Zusätzlich erhalten sie ein Flash SMS um auch jene zu erreichen, die sich außerhalb der Reichweite von Piepserln aufhalten. Bei größeren Ereignissen, wie Unwetter, Brand oder Menschenrrettung wird noch zusätzlich die Sirene ausgelöst.[2]

Fuhrpark

Heute besitzt die Feuerwehr Markt Piesting zwei Rüstlöschfahrzeuge, ein Kommando-Fahrzeug, einen Kran und einen Bus. Dieser dient hauptsächlich für den Mannschaftstransport aber auch für Versorgungsfahrten.

Geschichte

Die freiwillige Feuerwehr wurde 1881 in Markt Piesting gegründet. Zunächst gab es noch zwei Feuerwehren, die 1880 gegründete "Freiwillige Feuerwehr der privilegierten Minnataler Spinnfabrik"[3] und die "Freiwillige Feuerwehr Piesting". Gegründet wurden diese von Leopold Wimmer, Leopold Mauch und von Josef Ruffetshofer. Leopold Wimmer wurde auch der 1. Hauptmann. Zu dem Verein zählten 33 Mitglieder die "im Falle eines Brandes in Loco oder Umgebung den Lösch- und Rettungsdienst leisten"(lt. Satzungen der Freiwilligen Feuerwehr Piesting, 1881). Die Ausrüstung bestand damals aus einer neuen und einer alten Landfahrspritze. Die Summe für die neue Landfahrspritze bekam die Freiwillige Feuerwehr von der Bevölkerung und selbst Kaiser Franz Josef leistete einen Beitrag. Den ersten größeren Einsatz hatten sie 1882. Es handelte sich hierbei um einen Hausbrand, des Landwirtes Johann Hauer. Daraufhin folgten weitere kleinere Einsätze. 1891 war das Jahr der Großalarme in der Gemeinde Markt Piesting. 1891 fand nach 10 jährigen Jubiläum das erste größere Feuerwehrfest statt. In diesem Jahr stand ein Haus, eine Scheune und eine Pechhütte in Flammen. Aus Anlass dieses "Katastrophenjahres", wurde 1893 ein Hydrophor angeschafft. Hierbei handelt es sich um eine Handpumpe.

Im Jahr 1894 richtete Josef Müller eine Sanitätsabteilung ein. Durch diese sollte die erste Hilfe bereits am Einsatzort gewährleistet werden. Im Jahre 1897 hatte die Freiwillige Feuerwehr ihren ersten Hochwassereinsatz. Das Jahr 1905 wurde als schwarzes Jahr bezeichnet, es gab in diesem Jahr 6 Brände in der Gemeinde. In den Jahren 1912 und 1913 wurde ein Wasserreservoir gebaut. Dieses verbesserte die Löschwasserversorgung enorm. In den weiteren Jahren wurde immer mehr und bessere Ausrüstung beschafft. Diese wurden finanziert durch Spenden, Tombola Verkäufen und dem Verkauf von Anteilsscheinen. Auch die Gemeinde unterstütze die Feuerwehr und begann 1929 mit dem Neubau eines Requisitenhauses in der Feldgasse. In den nächsten Jahren erfolgten noch weitere Einsätze.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Feuerwehr einen Großteil ihrer Geräte und mussten 1945 praktisch von neu beginnen. Jedoch blieb ihnen nicht viel Zeit zum Wideraufbau, denn 1947 musste sie besonders oft ausrücken, denn gleich 4 mal kam es zu einem Waldbrand. In den darauf folgenden Jahren erfolgten einige Großeinsätze. 1959 wurde ein Löschfahrzeug, der Marke Bedford angeschafft und der Aufbau eines Funknetzes begann. 1964 bekam die Freiwillige Feuerwehr Markt Piesting ein neues Feuerwehrhaus. D Am 17. Dezember 1971 verunglückten die beiden Feuerwehrmänner Rudolf Lechner und Helmut Simon beim Brand der Ortmanner Papierfabrik. In den weiteren Jahren erfolgten zahlreiche Einsätze und viele neue Ausrüstungen.

Da das ehemalige Feuerwehrhaus den Anforderungen der heutigen Feuerwehr nicht mehr gerecht wurde, startete im April 2007 der Neubau eines neuen Feuerwehrhauses. Dieses befindet sich in der Bocksbachgasse 12 und konnte bereits Ende des Jahres bezogen werden.

Außergewöhnliche Einsätze

Bisherige Kommanden

Kommandant von-bis Kommandant-Stv. von-bis
Leopold Wimmer 1881 - 1882 Leopold Mauch 1881 - 1882
Anton Hauer 1882 - 1883 Franz Seiser 1882 - 1883
Franz Seiser 1883 - 1889 Julius Schütz 1883 - 1889
Julius Schütz 1889 - 1890 kein Stellvertreter 1889 - 1890
Leopold Mauch 1890 - 1892 Julius Schütz 1890 -1893
Karl Schnöller 1892 - 1893
Julius Schütz 1893 - 1908 Mathias Zodl 1893 - 1908
Leopold Reiter 1908 - 1939 Thomas Strobl
Mathias Zodl
Karl Vogl
Ferdinand Körrer
Franz Seewald
1908 - 1909
1909 - 1910
1910 - 1929
1929 - 1934
1934 - 1939
Franz Seewald 1940 - 1960 Johann Dresch 1940 - 1960
Johann Dresch 1960 - 1965 Ernst Machacek 1960 - 1965
Ernst Machacek 1965 - 1986 Leopold Spritzendorfer
Franz Hauer
1965 - 1981
1981 - 1986
Franz Hauer 1986 -1996 Franz Wöhrer 1986 - 1996
Franz Wöhrer 1996 - 2016 Gerhard Hauer
Markus Schüttner
1996 - 2008
2008 - 2016
Markus Schüttner 2016 - Martin Wöhrer 2016 -

Ausrüstung im Laufe der Zeit

Jahr Ausrüstung
1881 Hydrophor
1929 Erstes Fahrzeug
1959 Leichtes Löschfahrzeug (LLF)
1964 Tragkraftspritze
1967 Tanklöschfahrzeug (TLF 1000)
1969 Atemschutzgeräte
1969 Kleinlöschfahrzeug (KLF)
1976 Kleinrüstfahrzeug-Elektro (KRF-E)
1985 Hydraulisches Rettungsgerät
1985 Kleinlöschfahrzeug
1989 Rüstlöschfahrzeug (RLFA 2000)
1989 Abschleppachse
1995 Funkmeldeempfänger
1998 neue Atemschutzgeräte
1999 neue Tragkraftspritze
2002 neue Abschleppachse (AA)
2002 Hochleistungslüfter
2004 Hydraulischer Rettungssatz
2004 Mannschaftstransportfahrzeug (MTFA)
2005 mobiler Stromerzeuger 40kVA
2007 Schmutzwasserpumpenanhänger (SPA)
2008 TSA und Umbau KLF
2009 Digitalfunkgeräte
2011 VF-Kran
2011 SPA900
2011 RLFA2000
2012 Digitale Pager
2013 Einsatzhelme
2014 Wärmebildkamera
2017 Stromerzeuger
2017 neue Uniform

Veranstaltungen

Jedes Jahr gibt es den sogenannten Florianiball, ein Feuerwehrfest und jedes Jahr am 24. Dezember wird das Friedenslicht vergeben.

Quellen und Literatur

  • Rössl, Joachim, Günter Schneider, Hans Schneider: Das große Niederösterreichische Feuerwehrbuch-Ausgabe Süd, 1986, Seite: 604 ISBN 3-85447-179-3

Einzelnachweise

  1. Sonderpumpenanhänger abgerufen am 15. Jänner 2018
  2. Wie wird die Feuerwehr Markt Piesting alarmiert? auf dem Portal der FF Piesting abgerufen am 17. Jänner 2018
  3. BTF der Papier-/Spinnfabrik Wellesz und Schwitzer in Markt Piesting abgerufen am 15. Jänner 2018

Weblinks