Johann IV. von Starhemberg
Graf Johann (IV.[A 1]) von Starhemberg (* im 15. Jahrhundert, um 1412; † im 15. Jahrhundert, um 1474[1]), auch Johannes von Starhemberg oder Hans von Starhemberg, war Landeshauptmann des Herzogtums Österreich (ob der Enns)[A 2].
I5. [2m.] Johannes III von Starhemberg, *ca 1412, +1474; 1m: N von Toerring; 2m: 1449 Elisabeth (Agnes) von Puechheim (+1455); 3m: 1459 Frn Agnes Elisabeth von Hohenberg (*1436, +5.5.1494);
Herkunft und Familie
Graf Johann (IV.) von Starhemberg stammte aus einer der ältesten und bedeutendsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich, die ihren Ursprung auf Gundaker von Steyr zurückführte, zu dessen Nachfahren er gehörte. Zu seinen Verwandten zählte Erzbischof Eberhard IV. von Salzburg.
Graf Johann (IV.) von Starhemberg war einer der Söhne des Grafen Kaspar (I.) von Starhemberg aus dessen Ehe mit Agnes Elisabeth von Polheim (+ 1418) und ein Bruder des Grafen Ulrich (I.) von Starhemberg.[1] Er war dreimal verheiratet,[1]
in 1. Ehe mit einer Törringerin,
in 2. Ehe seit ca. 1449 mit Elisabeth (Agnes) von Puechheim (+ 1455),
in 3. Ehe seit ca. 1459 mit Agnes Elisabeth von Hohenberg (* um 1436; † um 1494).
Aus seiner 1. und seiner 3. Ehe hatte er zahlreiche Kinder, darunter Graf Bartholomäus von Starhemberg (* um 1460), wurde 1482 zum kaiserlichen Rat ernannt und war als solcher an der Wahl und Krönung des späteren Kaisers Maximilian I. zum römisch-deutschen König beteiligt. In der Folge war er kaiserlicher "Anwalt" und kämpfte außerdem als Feldhauptmann gegen den ungarischen König Matthias Corvinus aus. Später gehörte er dem "niederösterreichischen Regiment" von Kaiser Maximilian an.[2]
Leben
Graf Johann von Starhemberg begleitete, gemeinsam mit seinen Verwandten, den Grafen Rüdiger (VII.), und seinem Bruder Ulrich, Herzog Friedrich (V.) von Österreich, den späteren Kaiser Friedrich III., auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land (1436).[3]
Graf Johann war 1460 Landeshauptmann ob der Enns und als solcher im Dienst von Erzherzog Albrecht VI. von Österreich. Während der Belagerung des Kaisers in der Wiener Burg (1462) wechselte er auf gemeinsam mit seinem Verwandten Ulrich (I.) auf die Seite des Kaisers über. Johann war danach auch der Hauptmann des Kaisers "enhalb der Enns".[2]
Literatur
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1755) (Rezension)
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Die Numerierung bezieht sich auf Heinig. Auf Starhemberg1, Genealogy.EUWeb.CZ wird er zum Beispiel als Johann III. bezeichnet.
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Johann IV. von Starhemberg behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |