Friedrich Piesch
Friedrich Piesch (* im 15. Jahrhundert, vor 1464, in Schemnitz, damals Ungarisches Königreich[1]; † 11. August 1522, in Wiener Neustadt)[2] war Bürgermeister der Stadt Wien[A 1]. Er wurde zusammen mit dem späteren Wiener Bürgermeister Martin Siebenbürger auf dem Wiener Neustädter Blutgericht hingerichtet.
[1] Piesch (auch von Pieschen) Friedrich, * 1464 , Ungarn [Banská Štiavnica, Slowakische Republik]), † (Hinrichtung) 11. August 1522 Wiener Neustadt, Kaufmann, Bürgermeister, erste Gattin Margret († vor 1509), zweite Gattin (1510) Veronika Sighart (* 1494, † vor 1536), Tochter des Mödlinger Bürgers Hans Sighart. War Teilhaber der 1511 gegründeten Wiener Handelsgesellschaft (Geschäftsverbindung mit den Fuggern) und übte verschiedene städtische Ämter aus (Ratsherr 1511-1513, 1515/1516, 1520/1521; Kirchmeister zu St. Stephan 1517-1519, Bürgermeister 1514); er war 1519/1520 Mitglied des revolutionären Bürgerausschusses und der revolutionären landständischen Regierung (eifriger Parteigänger des Martin Siebenbürger). 1522 in Wiener Neustadt unter Anklage gestellt, wurde er verurteilt und am 11. August mit Siebenbürger und vier anderen Wiener Bürgern enthauptet (Wiener Neustädter Blutgericht). Ein Bildnis Pieschs und seiner Gattin Veronika ist im Kunsthistorischen Museum ausgestellt. Sein Wappen trägt im Schild ein Büffelgehörn mit je zwei Sternen an der Außenseite, ebenso auf dem Helm. [3]
Herkunft und Familie
Friedrich Piesch stammte aus Schemnitz, damals im Königreich Ungarn. Verheiratet war er zweimal,
∞ in 1. Ehe mit Margret († vor 1509; 1498 genannt),
∞ in 2. Ehe seit 1510 mit Veronika (* 1494; † vor 1536), der Tochter von Hans und Barbara Sighart. Nach seinem Tod heiratete sie Hans Pach.[2]
Seine Tochter Margret war mit dem späteren Bürgermeister Sebastian Schrantz verheiratet.
Leben
Friedrich Piesch war von Beruf Kaufmann. Er war an der Gründung der Wiener Handelsgesellschaft beteiligt. 1514-1515 war er Bürgermeister der Stadt Wien. Er gehörte zu den Parteigänger von Martin Siebenbürger und wurde gemeinsam mit diesem am 11. August 1522 wurde er aus politischen Gründen auf Befehl von Erzherzog Ferdinand I. von Österreich in Wiener Neustadt hingerichtet.[2]
Erinnerung
Ein Bildnis von Friedrich Piesch und seiner Frau Veronika Piesch befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien.[2]
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Piesch Friedrich. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 551. digital
Weblinks
- Piesch Friedrich, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Piesch Friedrich. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 551.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Piesch Friedrich, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
- ↑ vgl. Friedrich Piesch im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 2. Dezember 2018
Anmerkungen
- ↑ Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Unter den Habsburgern Wien gehörte zu den Residenzen der Habsburger und wurde im 17. Jahrhundert die Hauptstadt ihres Reiches.
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Hans Kuchler | Bürgermeister von Wien 1514-1515 | Johann Kaufmann |