Reinhard von Wehingen

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Reinhard von Wehingen (* im 14. Jahrhundert; † 14. Jahrhundert, nach 1391), Reinhard von Vaihingen, war ein enger Mitarbeiter der Herzöge von Österreich (Habsburger).

Herkunft und Familie

Reinhard von Wehingen stammte aus einer in der Reichslandschaft Schwaben ansässigen Ministerialenfamilie, die sich nach ihrer Stammburg in Wehingen benannte. Die Mitglieder der Familie standen meistens im Dienst der Grafen von Hohenberg und später, nachdem die Grafschaft Hohenberg im 14. Jahrhundert durch Kauf in den Besitz der Herzöge von Österreich (Habsburger) gekommen war, in deren Diensten.

Reinhard von Wehingen war der Bruder von Berthold von Wehingen, Kanzler der Herzöge von Österreich und Dompropst des Domkapitels von St. Stephan in Wien.

Reinhard von Wehingen war dreimal verheiratet:
∞ in 1. Ehe mit Agnes, der Witwe eines Bürgers von Klosterneuburg[1]
∞ in 2. Ehe mit Elisabeth von Traun[1]
∞ in 3. Ehe mit Gertrud der Schenkin, einer "Hofjungfrau" vom Hof des Herzogs Albrecht (III.) mit dem Zopfe. Sie war eine Nachfahrin von Marquard von Gereut (später Teil des Vorortes Mauer und heute des 23. Wiener Gemeindebezirks), dem Kellermeister des Böhmenkönigs Ottokar.[1] Er hatte angeblich zwei Söhne: Reinhard und Kadold, die aber nicht urkundlich belegt sind.[1]

Leben

Reinhard von Wehingen war seit 1374 für die Herzöge von Österreich Landvogt im Aargau und im Thurgau. 1389 wurde er Landvogt und Hauptmann in den "Obern Landen" (Besitzungen der Herzöge von Österreich in der Reichslandschaft Schwaben, im Thurgau, im Aargau, im Sundgau, im Elsass, im Breisgau und auf dem Schwarzwald.[2]

Vermögensverhältnisse

Reinhard von Wehingen erbte die an seine Eltern verpfändete landesfürstliche Burg in Klosterneuburg. Er befand sich im "Nutzgenuss" der Herrschaften Reinegg (Grafschaft Tirol), Gösting (heute Teil der Stadt Graz) (Herzogtum Steier und der Feste Bernhardsthal (Herzogtum Österreich[A 1]). 1384 übernahm er das Amt des obersten "Türhüters" des Herzogtums Österreich.[2] Außerdem war er herzoglicher Hofmeister und Landvogt.

Erinnerungen

Reinhard von Wehingen ist in einer Kapelle (Weihe 1394) im Kreuzgang des Stiftes Klosterneuburg, der "Wehingerkapelle" oder "Freisinger Kapelle", gemeinsam mit seinem Bruder Berthold, beigesetzt. Ihre Grabmäler sind erhalten.[3][4]

Leben

Reinhard von Wehingen

Literatur

  • Oskar Mitis: Die schwäbischen Herren von Wehingen in Österreich — ein Beispiel für Familienwanderung im Mittelalter. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Ser. NF. Bd. 23, 1930, S. 77-92 digital

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Oskar Mitis: Die schwäbischen Herren von Wehingen in Österreich, S. 79
  2. 2,0 2,1 vgl. Oskar Mitis: Die schwäbischen Herren von Wehingen in Österreich, S. 80
  3. vgl. Wehingen, Wehingen.DE, abgerufen am 27. Dezember 2018
  4. vgl. Stift Klosterneuburg, Taterman.AT, abgerufen am 27. Dezember 2018

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Östereich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt]])