Die Heilige Notburga (* im 13. Jahrhundert, um 1265, in Rattenberg; † 13. September 1313, in Buch in Tirol, vermutlich auf Burg Rottenburg)[1], auch Notburg von Rattenberg oder Notburga von Rattenberg, ist eine Tiroler Volksheilige und findet sich in vielen Kirchen in der heutigen Republik Österreich. Als "Bauernheilige" ist sie häufig gemeinsam mit dem Heiligen Isidor dargestellt. Zwar gilt sie als historische Person, doch gibt es zu ihr keine urkundlichen Belege. Die Informationen zu ihrem Leben sind nur in Legenden überliefert, die im Wesentlichen auf eine Sammlung von Hippolyt Guarinoni (1571-1654) zurückgehen[1].

Die Heilige Notburga, Brotmuseum in Asten
Die Heilige Notburga, Pfarrkirche Kleinzell

Herkunft

Über die Herkunft der Heiligen Notburga gibt es keine gesicherten Informationen. Nach der Legende war sie die Tochter eines Hutmachers und blieb lebenslang unverheiratet.[1]

Leben

Durch Belege bestätigte Informationen zu ihrem Leben fehlen. Nach der Legende war Notburga eine Dienstmagd der Herren von Rottenburg. Einige Jahre soll sie außerdem bei einem Bauern in Eben gearbeitet haben. Dabei soll sie einige Wunder gewirkt beziehungsweise "göttliche Gnade" durch einige Wunder (Sichel-Wunder, Holzspan-Wunder, Ochsen-Wunder) erfahren haben.[1]

Verehrung als Heilige

Die Verehrung Notburgas als Heilige ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.[1]

 
Die Wallfahrtskirche "zur Heiligen Notburga" in Eben-Maurach

Erinnerungen an die Heilige Notburga in der Republik Österreich

Eine Briefmarke auf der die Tiroler Volksheilige dargestellt ist (Entwurf: Maria Schulz, Stich: Robert Trsek), wurde am 6. Juni 2008 ausgegeben.[2]

Kärnten

  • Hermagor-Pressegger See: Auf dem "Johannes von Nepomuk-Altar" in der Pfarrkirche Hermagor befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga.
  • Maria Rain: Auf dem Apollonia-Altar in der Pfarrkirche Maria Rain "zur Heiligen Mariä Himmelfahrt" befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga aus der Barockzeit.
  • Rennweg am Katschberg: Hier befindet sich in der Kirche Sankt Peter im Katschtal eine Statue der Heiligen Notburga.
  • Ruden: In der Wallfahrtskirche am Lisnaberg befindet sich über den Opfergangsportalen eine Statue der Heiligen Notburga, gemeinsam mit dem Heiligen Isidor.
  • St. Stefan an der Gail: Eine Statue der Heiligen Notburga ist Teil des Johannesaltars in der dortigen Pfarrkirche.
  • Winklern: In der Pfarrkirche Winklern "zum Heiligen Lorenz" ist die Heilige Notburga Teil eines der Kirchenfenster.

Oberösterreich

  • Asten: Im "Brotmuseum" in Asten, auch das "Paneum" genannt, befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga.
  • Kleinzell im Mühlkreis: Ein Bild der Heiligen Notburga (gemalt um 1766) befindet sich auf dem Herz-Jesu-Altar der Pfarrkirche Kleinzell "zum Heiligen Laurentius"
  • Kollerschlag: In der Pfarrkirche Kollerschlag "zum Hl. Josef" befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga, die 1903 geschaffen wurde.
  • Sarleinsbach: Eine Statue der Heiligen Notburga ist Teil des neubarocken Leonhardsaltar (um 1945), der in der Pfarrkirche Sarleinsbach "zum Heiligen Petrus" (Kirche St. Peter) aufgestellt ist.
  • Walding: An der Mauer in der Pfarrkirche Walding "zum heiligen Martin" befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga "in Gesellschaft" der Heiligen Isidor und des Heiligen Sebastian.

Steiermark

  • Judenburg: In der Pfarrkirche Judenburg "zum Heiligen Nikolaus" befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga.
 
Der "Notburga-Brunnen" in Rattenberg

Tirol

  • Buch: In der Burgruine Rottenburg wurde für sie nach Plänen des Architekten Josef Menardi eine Kapelle erbaut (1956-1957). In einer Rundbogen-Nische an der Südseite befindet sich dort das Fresko Notburga-Legende von Carl Rieder.
  • Ebbs: Auf einem Seitenaltar in der Pfarrkirche Ebbs "zur Heiligen Mariä Himmelfahrt" befindet sich eine vergoldete Statue der Heiligen Notburga.
  • Eben am Achensee: Der Legende nach soll sich die Heilige hier aufgehalten haben, nachdem sie vorübergehend von ihrer Herrschaft vertrieben worden war. In Maurach, heute ein Teil von Eben, befindet sich die Pfarrkirche Eben, die auch als Wallfahrtskirche "zur Heiligen Notburga" (Notburga-Kirche) bekannt ist. Hier sind Gebeine, die ihr zugeschrieben werden, als Reliquien verwahrt. Die mit Stuck verzierten Deckenfresken von Christoph Anton Mayr († 1771) zeigen Szenen aus dem Leben der Heiligen. Im früheren Pfarrhof in Eben befindet sich seit 2004 außerdem das Notburga-Museum.[3]
  • Götzens: Hier befindet sich ein "Notburga-Brunnen" aus dem Jahr 1893. Die Statue der Heiligen Notburga, die sich über dem Trog dieses Brunnens befindet, ist ein Werk des Bildhauers Konrad Abenthung, das 1950 geschaffen wurde.
  • Kirchbichl: Eine vergoldete Statue der Heiligen Nothburga ist Teil des Seitenaltars in der Pfarrkirche Kirchbichl "zur Heiligen Mariä Himmelfahrt".
  • Langkampfen: Hier befindet sich eine Kapelle, die der Heiligen Notburga geweiht ist.
  • Rattenberg: Der Legende nach gilt Rattenberg als Notburgas Geburtsort. 1787 wurde hier der "Notburga-Brunnen" aufgestellt. Im früheren Kloster der Augustiner-Eremiten (heute ein Museum) befindet sich das bekannte Gemälde "Notburga speist Arme" (gemalt um 1780).
  • Telfs: In der Kapelle "zur schmerzhaften Muttergottes" befindet sich eine Statue der Heiligen Notburga.

Wien

Ausstellungen

  • Notburga: Mythos einer modernen Frau. Gemeinsame Ausstellung im Augustinermuseums Rattenberg, im Museum Tiroler Bauernhöfe Kramsach und auf Schloss Matzen, 1. Mai - 26. Oktober 2001

Literatur

  • Martin Reiter - Silvia Mader - Hermann Drexel: Notburga. Mythos einer modernen Frau. Edition Tirol, Reith im Alpbachtal, 2001. ISBN 978-3853610633 (Ausstellungskatalog)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Notburg von Rattenberg, Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 1. Juni 2019
  2. vgl. Notburga, Sagen.AT, abgerufen am 1. Juni 2019
  3. vgl. Notburga-Museum, Website des Museums, abgerufen am 1. Juni 2019
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Notburga von Rattenberg behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).