Sigmund Wolfsauer

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Die Burg Kapfenstein befand sich im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts für einige Jahre im Besitz von Sigmund Wolfsauer

Sigmund Wolfsauer (* vermutlich im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert), auch Sigmund von Wolfsau, war ein Adliger des Herzogtums Steier, der im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts in eine kriegerische Auseinandersetzung mit dem Erzstift Salzburg verstrickt war.

Herkunft und Familie

Sigmund Wolfsauer war Angehöriger einer im Herzogtum Steier reich begüterten Adelsfamilie.[1] Er war der Vater von Jörg und Friedrich Wolfsauer.[2]

Leben

Sigmund Wolfsauer

Im Jahre 1418[A 1] verheerten die Ungarn das ganze steirische Grenzgebiet von Hartberg bis Radkersburg.[1]

Um 1422 kam die Burg Kapfenstein[A 2], die zu diesem Zeitpunkt schwer verschuldet und heruntergewirtschaftet war, in den Besitz von Sigmund Wolfsauer.[3] Dieser führte, wie auch andere steirische Adelige zu dieser Zeit, mehrere Fehden mit dem Erzbischof von Salzburg. Angeblich übertrieb er jedoch das ihm zustehende Fehderecht, da er bei seinen Plünderungen von Salzburger Untertanen mit ungarischen Adeligen zusammenarbeitet haben soll. Im Juni und Juli 1432 stellte König Sigismund mehrere Urkunden aus, in denen er seinen Untertanen in Ungarn und Slawonien befahl, Sigmund Wolfsauer keinen Beistand zu leisten. In dieser Urkunden wird Sigmund Wolfsauer beschuldigt, dass er Besitzungen des Erzstiftes in der heutigen Steiermark und im Kärntner Lavantal feindlich angefallen hätte.[4] 1432 wurde die Burg Kapfenstein erobert und Sigmund Wolfsauer wegen Landfriedensbruch verurteilt[A 3] Die Burg Kapfenberg war dann einige Jahre im Besitz von Herzog Friedrich (V.) von Österreich, der sie dann als Lehen an Hans Schüßler gab.[1]

Literatur

  • Gerhard Pferschy: Ein Überfall auf Fürstenfeld 1441. König Friedrich IV. und die Wolfsauer. In: Sonderbände der Zeitschrift des historischen Vereines für die Steiermark 26, 2010. S. 98-105 digital
  • Joseph Chmel (Hrsg.): Geschichte Kaiser Friedrichs IV. und seines Sohnes Maximilian I.. Verlag Perthes, Hamburg, 1843. Bd. 1

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Geschichte, Winkler-Hermaden.AT, abgerufen am 1. Februar 2020
  2. vgl. S. 301 digital
  3. vgl. Kapfenstein, Burgen-Austria.AT, abgerufen am 1. Februar 2020
  4. vgl. SbgE, Monasterium.NET, abgerufen am 1. Februar 2020

Anmerkungen

  1. Mit Blick auf die politische Lage im Reich, das Konzil von Konstanz, den 1417 begonnenen Reichskrieg gegen die Grafschaft Tirol und den Umstand, dass König Sigismund, der diesen befohlen hatte, damals auch der ungarische König war, wenn gleich er sich zu dieser Zeit in Konstanz aufhielt, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass die Ungarn das Herzogtum Steier schon 1417 verheert haben. Ungarische Angriffe an der steirischen Grenze oder auf steirischen Herrschaftsgebiet wären zudem auch eine Erklärung dafür, dass der damalige Landesfürst des Herzogtums Steier, Erzherzog Ernst (I.) von Österreich, sich nicht in die Geschehnisse in der Grafschaft Tirol eingeschaltet hat.
  2. Die im 12. Jahrhundert erbaute Burg war zunächst im Besitz einer Familie, die sich nach ihr benannte. 1362 kam die Burg an die Herren von Wallsee.
  3. Nach einer anderen Version wurde schließlich die Burg Kapfenstein so lange belagert, bis Sigmund Wolfsauer sich dem Spruch der Bischöfe der Salzburger Bischöfe unterwarf. Vgl. Geschichte, Winkler-Hermaden.AT, abgerufen am 1. Februar 2020