Imkerverein Gars am Kamp

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Niederösterreichischer Imkerverband - Ortsgruppe Gars
Zweck: Imkerei
Vorsitz: Hubert Steiner
Gründungsdatum: 1920
Mitgliederzahl: 21Stand: 2019
Sitz: Gars am Kamp
ZVR 557272758 (BMI)

Der Imkerverein Gars am Kamp (auch Niederösterreichischer Imkerverband - Ortsgruppe Gars) wurde 1920 in Gars am Kamp gegründet und besteht seither als Zusammenschluss zu Förderung und Schulung der örtlichen Imkerei.

Geschichte

Der Garser Imkerverein entstand 1920 als Initiative des bereits bestehenden Obstbauvereines. Im Zuge der Generalversammlung des Obstbauvereins im Jahr 1920 wurde der Imkerverein als eigenständige Sektion begründet und als Zweigverein des österreichweiten Imkervereins konstitutiert:

Bei der Generalversammlung [des Obstbauvereins, Anm.] im Juli 1920 wurde Ludwig Schön zum Vereinsobmann gewählt. Bei dieser Versammlung wurde auch beschlossen, im Rahmen dieses Vereins eine Sektion für Bienenzucht anzugliedern und wurde dieser Beschluss im Dezember 1920 ausgeführt, indem ein Zweigverein des Österreichischen Reichsvereins für Bienenzucht gegründet und der Wanderlehrer für Bienenzucht, Oberlehrer Julius Herud aus Rosenburg, als erster Funktionär hierfür gewählt wurde, während der Ausschuss des Obstbau-Vereines gleichzeitig die Geschäfte des Bienenzucht-Vereines versieht. Der Obstbau-Verein besteht aus 60 und der Bienenzucht-Verein aus 26 Mitgliedern.[1]

Als erster Obmann des selbständigen Imkervereins wird ein gewisser Ludwig Schön genannt.[2] Dem Wanderlehrer Julius Herud wird aber aufgrund seiner imkerlichen Expertise eine bedeutende Rolle im Aufbau des Vereins zuzuschreiben sein. Nicht zuletzt wurde im Jahr 1924 aufgrund seiner Initiative hin ein regionaler Zusammenschluss der Imkervereine des Kamptals und der umliegenden Gemeinden angeregt:

Am Sonntag, den 9. März [1924 Anm.] fand über Anregung des Wanderlehrers Jul. Herud aus Rosenburg in Sigmundsherberg eine Zusammenkunft der Imker des Kamptals und Umgebung statt. Vizepräsident des Landesverbandes Herr. Reg. Rat W. Ratzer [...] schilderte nun die Vorteile des Zusammenschlusses der Imker zu Gauen, worauf über einstimmigen Beschluss der Kamptalgau gegründet wurde. Diese gehörten bis nun folgende Zweigvereine an: Altenburg, Burgschleinitz, Gars, Grafenegg, Horn, Kattau, Krumau a. K., Langenlois (Plank), Sallapulka, Sigmundsherberg, Stockern.[3]

Liste der Obmänner

Dem Protokollbuch des Imkervereins (ab 1951) ist eine Liste an Obmännern seit der Vereinsgründung zu entnehmen.[2] Zu den Obmännern vor dem Jahr 1951 sind leider keine genauen Angaben zur Funktionsperiode vorhanden. Wiewohl beispielsweise Anton Hamböck als erster Obmann des Imkergaues Kamptal bereits 1924 in eine aktiven Rolle im Imkerwesen in Zusammenhang zu bringen ist.[3]

  1. Ludwig Schön (ab 1920)
  2. Othmar Strunz
  3. Leopold Mauckner
  4. Anton Hamböck
  5. Kanonikus Thalinger (bis 1951)
  6. Rudolf Schrattenecker (1951—1988)
  7. Franz Hinterleitner (1988—1991)
  8. Josef Maurer (1991—2018)
  9. Hubert Steiner (seit 2018)

Mitgliederstand und Anzahl der betreuten Bienenvölker

Über die Entwicklung des Mitgliederstandes im Verein lässt sich erst seit 1987 kontinuierlich Auskunft geben. Bekannt ist, dass der Verein im Jahr 1920 mit 26 Mitgliedern begonnen hat. Seit 1987 hat sich die Zahl im Schnitt bei etwa 22 Mitgliedern gefestigt. Die Anzahl der je Imker betreuten Bienenvölker hat sich in den letzten 30 Jahren auf einen Wert von durchschnittlich 9 Bienenvölkern eingependelt. Dies ist ein Wert der typisch für einen Verein von Hobby- und Nebenerwerbsimkern ist. Erwerbsimker mit Völkerzahlen von mehr als 50 Bienenvölker sind im Garser Imkerverein seit 1987 nicht aktiv gewesen.[2]

Jahr Mitglieder Altersschnitt Völker Völker/Mitglied Völker/Imker
1920 26
1987 28 56,3 436 15,6 15,5
1989 28 55,5 325 11,6 12,4
1990 27 55,5 298 11 12,2
1991 22 57,5
1992 22 58,5 234 10,9 11,5
1993 23 56,6
1994 23 57,2 218 9,5 10,2
1996 21 58 172 8,2 8,5
1997 21 57,5 176 8,4 8,4
1999 23 59,7 188 8,2 8,2
2000 23 59 267 11,6 11,6
2001 21 59,1 199 9,5 9,5
2002 21 61,9 192 9,1 9,1
2003 24 56,1 129 6,1 6,6
2004 22 58,6 121 5,8 6,4
2005 22 59,6 138 6,3 6,6
2006 22 59,4 117 5,6 6,2
2007 22 60,4 129 6,1 7,2
2008 20 60,8 90 4,7 6,4
2009 22 63,6 113 5,4 6,6
2010 21 62,7 115 5,5 7,2
2011 21 63,7 108 5,1 6,4
2012 21 63,5 87 4,1 6,2
2013 21 64,5 108 5,1 6,8
2014 20 64 136 6,8 7,6
2015 18 62,1 93 5,2 6,2
2016 19 61,3 106 5,6 7,1
2017 20 61,4 136 6,8 9,7
2018 20 59,7 148 7 9,3
2019 21 60,7 158 7,5 10,5
Durchschnitt seit 1987 22 60 169 8 9

Aktivitäten

Neben regelmäßigen Zusammenkünften zum Erfahrungsaustausch innerhalb der lokalen Imkerschaft organisiert der Verein Wanderlehrervorträge oder Exkursionen zur fachlichen Fortbildung der Mitglieder. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Verein auch durch eine gemeinsame Vermarktung der Imkereiprodukte mit Marktständen in der Gemeinde Gars am Kamp aktiv. Kurze Zeit verfügte der Verein auch über ein eigenes Vereinslokal im ehemaligen Bürgerspital unweit der Volksschule Gars am Kamp.[2]

Literatur

  •  Herbert Schauer (Hrsg.): Mehr als Honig. 100 Jahre Imkerverein Gars am Kamp 1920—2020. Eigenverlag, 2020.

Weblinks

 Imkerverein Gars am Kamp (Q81602453) auf Wikidata (via Reasonator)


Einzelnachweise

  1.  Julius Kiennast: Chronik des Marktes Gars in Nieder-Oesterreich. 1920, S. 135 f..
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3  Christian Erlinger: Zur Geschichte des Garser Imkervereins. In: Herbert Schauer (Hrsg.): Mehr als Honig. 100 Jahre Imkerverein Gars am Kamp 1920—2020. Eigenverlag, 2020, S. 8—18.
  3. 3,0 3,1  Gaugründung. In: Donauland-Beilage zum Bienenvater. Nr. 4, 1924, S. 1.