Laurenz Achen
Laurenz Achen OCist (* 1618 zu Wallerfangen in Lothringen; † 30. November 1670 in Heiligenkreuz) war Zisterzienser und römisch-katholischer Geistlicher im Stift selbst und in einigen ungarischen Pfarren des Stiftes, in Kaisersteinbruch war er Zeuge und Handelnder bei der Kirchweihe.
Leben und Wirken
Laurenz Achen legte am 1. Jänner 1640 die Profess im Stift Heiligenkreuz ab und feierte am 10. August 1642 seine Priesterweihe. Er war mit geringen Unterbrechnungen von 1643 bis 1656 Bibliothekar, kurz auch Grundbuchschreiber. Beim Einfall der Schweden wurde er 1645 mit vier Brüdern nach Ungarn geschickt, wo er sich als Pfarrverweser in der Pfarre Steinbruch (Kaisersteinbruch vom 24. März 1652 bis 19. Juni 1653 aufhielt. Nach seiner Kaisersteinbrucher Zeit kehrte er ins Stift zurück und wurde Beichtvater der Conventualen.
Kirchweihe zu Kaisersteinbruch 1652
Am 30. Juli 1652, dem Tag der Weihe, wurde der Kirchenbau in Kaisersteinbruch allmählich vollendet und vom Abt Michael Schnabel samt dem sie umgebenden Leichenhofe und drei Glocken geweiht. Baubeginn war 1617 und die fortwährenden kriegerischen Ereignisse hinderten die Bautätigkeit.[1]
Den Kaiseradler auf den Kirchturm gemalt
Der so genannte Adlerstreit um die Anbringung des Kaiseradlers im Ort und auf dem Kirchturm gipfelte 1652 bei der Kirchweihe.[2]
- Das Wappen an der Kirchen auf dem Heiligenkreuzer Steinbruch betreffend: Ehe das Wappen ganz aufgemalt, ist Pater Verwalter P. Stephan Bader und P. Laurentio (Laurenz Achen) zum Gerüst hinaufgestiegen und dagegen protestiert, das ist dem Closter Heiligenkreuz nachteilig, zudem ist es auch kein ungarisches Wappen, weil das ungarische Kreuz nicht dabei ist. Über dies ist also Ihro Gnaden am 26. Juli 1652 nach Königshoffen gekommen. Er hat P. Laurentio anbefohlen, er solle hinaufgehen und den Steinmetzen in seinem Namen befehlen, sie sollen das Wappen auslöschen. Welches er auch im Beisein von Meister Peter, Domenico, des Fleischhackers (Kobel Andreas), des Schmieds (Penn Martin) und etlicher anderer verrichtet, aber nichts ausgerichtet.
Ein undatiertes Dokument im Stiftsarchiv (nach dem 17. August 1652) endet mit den Worten – die Auslöschung nicht geschehen, und noch bis auf den heutigen Tag, nach vielfältigem Ermahnen also stehend verblieben. Maderno wurde als Richter abgesetzt[3], Ambrosius Regondi übernahm das Amt. Er erhob beim Palatin Graf Paul Pálffy in Pressburg Anklage gegen den Abt wegen Majestätsbeleidigung.[4]
Literatur
- Florian Watzl: Eintrag über Laurenz Achen in Die Cistercienser von Heiligenkreuz, S.101 (Digitalisat auf Wikimedia Commons)
Weblinks
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1 Index:
- 2004, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 2 Index:
Einzelnachweise
- ↑ P. Malachias Koll: Das Stift Heiligenkreuz. Wien, 1834. S. 118.
- ↑ Adalbert Winkler, Die Zisterzienser am Neusiedlersee und Geschichte dieses Sees, Mödling 1923
- ↑ Friedrich Hlawatsch, Eine Liste der Dorfrichter und Schulmeister der stiftlichen Orte Podersdorf, Mönchhof, Winden, Kaiser-Steinbruch im Burgenland, in „Santa Crux“, 1952/53, S. 13, 14.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz, Briefe Abt und Palatin Rubr. 51/V/4, 5.