Stadtschutzwache

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Die Stadtschutzwache war ein Wachorgan der Stadt Wien und wurde nach Kriegsende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Monarchie im November 1918 gegründet.

Die Wache wurde im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidenten Johann Schober eingerichtet und sollte Diebstähle, Einbrüche und Raubüberfälle verringern. Die instabilen Sicherheitszustände nach der Auflösung der Armee wurden verstärkt durch die Lebensmittelknappheit und die zahlreichen Flüchtlinge, die die Stadt zogen.

Obwohl die Stadtschutzwache eine Gemeindeeinrichtung war, war sie dem Polizeipräsidenten unterstellt. Die Männer trugen Felduniformen mit einer rot-weiß-roten Armbinde mit der Aufschrift Stadtschutz und waren mit Gewehren bewaffnet. Die Aufgabe war öffentliche Gebäude, Lebensmittellager und -transporte, sowie Bahn-und Industrieanlagen zu bewachen und schützen. Im Zuge ihres Ordnungsdienstes mussten sie auch die Tansporte der russischen Kriegsgefangenen organisieren.

Einen größeren Einsatz hatte die Stadtschutzwache während eines Umsturzversuches der Kommunisten am 15. Juni 1919, wo sie einen Befreiungsversuch der verhafteten Putschisten aus der Rossauer Kaserne vereitelten. Dabei waren 20 Tote zu beklagen.[1] Im Jahr 1932 wurde die Stadtschutzwache aufgelöst und in die Wiener Sicherheitswache eingegliedert.

Dass der Beruf dieses Wachdienstes nicht ungefährlich war, zeigt das Beispiel des im Jahr 1920 beim Perlustrieren einer Diebsbande erschossene junge Wachmann Heinrich Deml, dem zum Gedenken noch ein Kreuz in der Lobau steht.

Literatur

  • Werner Sabitzer: Die Wiener „Stadtschutzwache“ in Öffentliche Sicherheit Ausgabe 5-6/18 (Online - PDF)

Einzelnachweise