Ortwin von Merkenstein

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Ortwin von Merkenstein (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, nach 1187) dürfte ein im Herzogtum Österreich ansässiger Adeliger gewesen sein. Erhalten hat sich die Abschrift eines Briefes, in welchem ihm ein Mord aufgetragen wurde.

Herkunft und Familie

Ortwin von Merkenstein dürfte einer Ministerialenfamilie[A 1] haben, welche sich nach der Burg Merkenstein benannte. Er dürfte ein Verwandter des gleichnamigen Erbauers der Burg Merkenstein gewesen sein, der um 1141 urkundlich genannt ist.[1] Außerdem dürfte er auch ein Verwandter jenes Ortwin von Merkenstein ("Ortvinus de Merchenstein") gewesen sein, vielleicht war er auch mit diesem ident, der 1182 mit seinen Brüdern Hugo, Ulrich und Weikhard als Zeugen in einer Urkunde von Herzog Heinrich von Mödling (dem Älteren) genannt ist.[2]

Leben

Ortwin von Merkenstein war Lehensmann eines Sigboto von Hademarsperch auf Hernstein. In einem Brief, dessen Inhalt im "Falkensteiner Codex" (1165-1170) aufgezeichnet ist, wird er von diesem gebeten, Rudolf von Piesting, den Sigboto als seinen Feind bezeichnet, zu töten oder wenigstens zu blenden, aber so dass beide nicht der Kirchenbuße verfallen.[2] Ob Ortwin von Merkenstein tatsächlich diese "Bitte" erfüllt hat oder es zumindest versuchte, ist unbekannt. Da der Fluss Piesting damals eine Grenze zur wenige Jahre später zu einem Herzogtum erhobenen Grafschaft Steier war, verweist der Brief auch auf Streitigkeiten zwischen dieser und dem Herzogtum Österreich.[2]

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Einzelnachweise

  1. vgl. Burgruine Merkenstein, Wienerwald.INFO, abgerufen am 2. August 2020
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 161 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „schöndorfer161“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.