Franz von Ficin
Franz von Ficin (* im 16. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, um 1585) war ein Adeliger des Herzogtums Österreich. Unter seiner Verwaltung kam es zu den "Merkensteiner Bauernaufständen".
Herkunft und Familie
Franz von Ficin hinterließ keine Kinder.[1]
Leben
Franz von Ficin war Verwalter der Herrschaften Großau, Gainfarn und Merkenstein. Seine Amtszeit war von schweren Auseinandersetzungen mit seinen Untertanen geprägt, von Streit, Gewalttaten und Einschränkungen der Kirchenrechte. Obwohl er angeblich Merkenstein herunterwirtschaftete und verkommen ließ, blieb es bis zu seinem Tod in seinem Besitz. Angeblich sollen der Kaiser und die Erzherzöge bei ihm große Schulden gehabt haben.[1] So soll ihm dieser sogar die Burg zum Kauf angeboten haben, was Franz von Ficin angeblich mit Berufung auf sein Alter und das Fehlen von erbberechtigten Kindern abgelehnt haben soll.[2] Erst nach seinem Tod befand sich die Herrschaft Merkenstein wieder im Besitz des Kaisers und wurde 1601 an Jonas von Heysberg (dem Älteren) verkauft.[1]
Mit den Bauern der Herrschaft Merkenstein dürfte er besonders schlecht zurecht gekommen sein. Schon 1551 erhoben sie eine Beschwerde gegen ihn, die keine Veränderungen bewirkte.[2] 1565 kam es zu den "Merkensteiner Bauernaufständen.[3] Auslöser war ein Attentat der Brüder Pleikkehenstainer auf Franz von Ficin, das scheiterte. Nach ihrer Gefangennahme wurden sie gefoltert und 1568 hingerchtet.[2]
Franz von Ficin in Sage und Legende
Franz von Ficin dürfte als "Bauernschinder" in Erinnerung geblieben sein. Jedenfalls wurden ihm eine ganze Reihe von weiteren Untaten nachgesagt, die er begangen haben soll. Angeblich soll ihn der Teufel persönlich abgeholt haben und sein Geist noch heute in der Ruine Merkenstein spuken.[2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Merkenstein, BadVoeslau-Tourismus.AT, abgerufen am 2. August 2020
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Das Industrieviertel, Taterman.AT, abgerufen am 2. August 2020
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0. S. 161