Rainer von Österreich (1827–1913)

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Erzherzog Rainer (II.) (* 11. Jänner 1827, in Mailand, damals Königreich Lombardo-Venezien; † 27. Jänner 1913, in Wien)[A 1], auch Rainer Ferdinand von Habsburg-Lothringen oder Rainer der Jüngere, gilt als prominenter "liberaler" Politiker des Hauses Habsburg und war ein bedeutender Kunstförderer.

Herkunft und Familie

Erzherzog Rainer der Jüngere war einer der Söhne von Erzherzog Rainer dem Älteren aus dessen Ehe mit Maria Elisabeth von Savoyen-Carignan († 1856).[1] 1852 heiratete er Erzherzogin Maria Karolina (+ 1825; † 1915), eine Tochter von Erzherzog Karl, dem "Sieger von Aspern"[A 2]. Aus dieser Ehe hatte er keine Kinder.[2]

Leben und Wirken - Überblick

Erzherzog Rainer wurde 1857 an die Spitze des Reichsrates berufen und war 1861-1865 der Ministerpräsident des als liberal eingestuften Kabinetts des Politikers Anton von Schmerling. 1872-1906 war er als Oberkommandant der k.k. Landwehr, welche für die Verteidigung der "cisleithanischen Reichshälfte" der "Donau-Monarchie" zuständig war.

Bekannt ist er als der Präsident der als wirtschaftliche Katastrophe in die Geschichte eingegangenen Wiener Weltausstellung im Jahr 1873. Außerdem war er Kurator der heutigen Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Protektor des neugegründeten Museums für Kunst und Industrie. Er begründete die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, die heute zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählt.

Erinnerungsstätten in Österreich

Niederösterreich

Salzburg

  • Salzburg: Erzherzog Rainer der Jüngere war seit 1852 Inhaber des 59. Infanterie-Regiments, das als "Salzburger Hausregiment" galt und nach seinem Tod seinen Namen erhielt[A 3]. An dieses Regiment erinnert die Rainerstraße in Salzburg. Ebenfalls nach ihm beziehungsweise Regiment ist die frühere Rainerkaserne in Elsbethen (heute Teil der Stadt Salzburg), bis Oktober 2012 Standort des Österreichischen Bundesheeres, heute im Besitz der Red Bull GmbH, benannt.

Wien

  • Wien 1: Nach seinem Tod wurde Erzherzog Rainer der Jüngere in der Kapuzinergruft beigesetzt.
  • Wien 4: Hier erinnert an Erzherzog Rainer den Jüngeren das nach ihm benannte Palais (heute: Rainergasse 18). Er hatte es 1854 als Hauptwohnsitz für sich und seine Ehefrau erworben. 1862 wurde die Rainergasse, an welcher das Palais liegt, nach ihm benannt. Seit 1912 ist außerdem das dort in der Nähe gelegene Hotel nach ihm benannt.
  • Wien 16: Erzherzog Rainer der Jüngere erbte 1895 von der Fürstin Wilhelmine von Montléart deren Besitz auf dem Gallitzinberg, wo er 1903 das Schloss Wilhelminenberg erbauen ließ.

Erzherzog Rainer der Jüngere in der Kunst

Zu Ehren des Infanterie-Regimentes "Erzherzog Rainer" verfasste der Komponist Hans Schmid († 1987) verfasste "Rainermarsch. Seit 1999 gibt es in Salzburg die sogenannte "Rainermusik", eine Traditionsmusikkapelle, die sich der musikalischen Tradition der früheren k.u.k. Militärmusikkapellen widmet.[5]

Literatur

Weblinks

 Rainer von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 400
  2. vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 401
  3. vgl. Rainer-Villa, Baden.AT, abgerufen am 15. August 2020
  4. vgl. Burgruine Hernstein, Hernstein.GV.AT, abgerufen am 15. August 2020
  5. vgl. Rainermarsch, Rainermarsch.AT, abgerufen am 15. August 2020

Anmerkungen

  1. Geburts- und Sterbedaten nach Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 400
  2. Sein Vater und ihr Vater waren Brüder, sie war somit eine Cousine ersten Grades von ihm.
  3. Als Nachfolgerin dieses Regiments gilt heute das "Jägerbataillon Salzburg – Erzherzog Rainer" des Österreichischen Bundesheeres. Vgl. Jägerbataillon Salzburg, BMLV.AT, abgerufen am 15. August 2020
  4. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
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