Maximilian III. (Vorderösterreich)

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Erzherzog Maximilian der Deutschmeister, Gemälde von Martino Rota, um 1580, zu besichtigen in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums auf Schloss Ambras

Erzherzog Maximilian (III.) von Österreich (* 12. Oktober 1558, in Wiener Neustadt, damals Herzogtum Steier; † 2. November 1618, in Wien, damals Herzogtum Österreich unter der Enns) aus dem Haus Österreich (Habsburg), besser bekannt als Maximilian der Deutschmeister, herrschte über Teile des heutigen Österreich.

Herkunft und Familie

Das Grabmal des Erzherzogs im Jakobsdom in Innsbruck

Erzherzog Maximilian (III.) von Österreich war ein Enkel von Kaiser Ferdinand I. und einer der jüngeren Söhne von Kaiser Maximilian II. aus dessen Ehe mit der spanischen Infantin Maria von Spanien († 1603)[A 1].[1] Zu Maximilians Brüdern gehörten die Kaiser Rudolf II. und Matthias sowie Erzherzog Ernst (III.).

Herrschaften

Erzherzog Maximilian wurde gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Matthias am Hof seines Vaters erzogen. Nach dessen Tod beschlossen er und seine Brüder 1578 keine weiteren Landesteilungen vorzunehmen. Maximilian war für eine geistliche Laufbahn bestimmt und trat schließlich in den Deutschen Orden ein, dessen Koadjutor er 1585 wurde. Nachdem seine Bewerbung um die polnische Krone (1587-1589) gescheitert war, wurde er 1590 dessen Hochmeister. 1593-1595 war er nach dem Tod seines Onkels Karl (II.) für dessen noch unmündigen Sohn, den späteren Kaiser Ferdinand II. Regent für die "innerösterreichischen Lande"[A 2] 1602 wurde er Regent der "oberösterreichischen Lande", deren Zentrum damals die Grafschaft Tirol bildete. Erzherzog Maximilian, der zunächst zwischen seinen Brüdern Rudolf und Matthias zu vermitteln versuchte, war letztlich an der Entmachtung von Kaiser Rudolf II. beteiligt und unterstützte Matthias, indem er auf Rudolfs Nachfolge im Reich, für die er in Betracht gezogen wurde, zu dessen Gunsten verzichtete. Er war gemeinsam mit seinem Neffen, dem späteren Kaiser Ferdinand II. am Sturz von Kardinal Khlesl, dem einflussreichen Ratgeber von Kaiser Matthias, beteiligt, und hatte wesentlichen Anteil daran, dass sein Neffe sich als Nachfolger von Kaiser Matthias durchsetzen konnte.

Herrschaften

Der Erzherzogshut von Mariastein, die bekannteste Stiftung von Erzherzog Maximilian dem Deutschmeister

Erzherzog Maximilian (III.) von Österreich war von 1602 bis zu seinem Tod Statthalter der "oberösterreichischen" Lande, deren Zentrum die Grafschaft Tirol bildete. Zu diesen gehörten Teile der heutigen Bundesländer Tirol und Vorarlberg.

Orte mit Bezug zu Erzherzog Maximilian im heutigen Österreich

Niederösterreich

  • Wiener Neustadt: 1485 wurde dem Erzherzog Wiener Neustadt als Residenz zugesprochen.

Erinnerungsstätten an Erzherzog Maximilian im heutigen Staat Österreich

Tirol

Maximilian der Deutschmeister, gemeinsam mit seinem Neffen Ferdinand II., Wandmalerei im Kaisersaal von Schloss Ambras, aus dem Jahr 1719
  • Innsbruck: Als Regent der Grafschaft Tirol hielt sich der Erzherzog oft in Innsbruck auf, wo er sich im Kapuzinerkloster eine Eremitage einrichten ließ. Im Jakobsdom, wo er beigesetzt wurde, ließ er sich ein beeindruckendes Grabmal aus Bronze von Kaspar Gras errichten. Ein Gemälde von ihm befindet sich als Teil der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums in der Gemäldegalerie von Schloss Ambras, wo er auch mit anderen Habsburgern auf der Wandmalerei des Kaisersaales (1719) verewigt ist.
  • Mariastein: Als Regent der Grafschaft Tirol, der zugleich als Erzherzog das Haus Habsburg (Österreich) vertrat, stiftete Erzherzog Maximilian der Deutschmeister für die spätere Wallfahrtskirche auf dem Schloss Mariastein seinen Erzherzogshut. Heute kann dieser im Schlossmuseum besichtigt werden. Eine Kopie von ihm befindet sich in der Mariasteiner Pfarrkirche.

Maximilian der Deutschmeister auf der Bühne

Literatur

  • Heinz Noflatscher: Glaube, Reich und Dynastie. Maximilian der Deutschmeister (1558–1618). Verlag Elwert, Marburg, 1987, ISBN 3-7708-0853-3

Lexika-Artikel

  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 364-366[A 3]
  • Heinz Noflatscher: Maximilian, Erzherzog von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1990. ISBN 3-428-00197-4. Band 16. S. 511f. digital
  • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maximilian III. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1861. 7. Theil. S. 106ff. online[A 4]
  • Heinrich von Zeißberg: Maximilian (Erzherzog von Österreich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1885. Band 21. S. 72–76 online[A 5]

Weblinks

 Maximilian III. (Vorderösterreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger, 1988, S. 364

Anmerkungen

  1. Marias Vater war Kaiser Karl V., der ältere Bruder von Maximilians Vater. Beide waren somit Cousin und Cousine ersten Grades.
  2. Die "innerösterreichische" Lande umfassten damals im Wesentlichen die Herzogtümer Steier, Kärnten und Krain.
  3. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
  4. Wissenschaftlich überholt, aber noch immer aus historiographischer Sicht interessant, besonders als eine "Gegendarstellung" zum ADB
  5. Wissenschaftlich überholt, aber noch immer aus historiographischer Sicht interessant, besonders als eine "Gegendarstellung" zum Wurzbach
VorgängerAmtNachfolger
Erzherzog Ferdinand (II.) von ÖsterreichStatthalter der Grafschaft Tirol
1602–1618
Erzherzog Leopold (V.) von Österreich
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