Matthias von Lindegg zu Lisana

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Der Hellerhof in Paudorf, heute. Hier verbrachte Matthias von Lindegg seine letzten Lebensjahre.

Matthias von Lindegg zu Lisana und Mollenburg (* im 16. Jahrhundert; † 20. März 1601) war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adeliger, der im Gegensatz zu den meisten dort ansässigen Adeligen überzeugter Katholik war. Er war Sekretär der Reichskanzlei und unterstützte die Gegenreformation.

Herkunft und Familie

Matthias von Lindegg zu Lisana und Mollenburg war der zweitälteste Sohn von Caspar von Lindegg zu Lisana aus dessen Ehe mit Cordula Neisser. Verheiratet war er mit Johanna Katharina Heggenmüller. Aus dieser Ehe hatte er zumindest eine Tochter: Maria von Lindegg zu Lisana und Mollenburg. Sie heiratete am 8. November 1620 den 1606 in den Adelsstand erhobenen Johann Konrad Eberl, Hauptmann des Stiftes Göttweig.[1]

Leben

1592 kam es zwischen Matthias von Lindegg und seinen Geschwistern Christoph, Margarete und Erasmus zu einer Erbeinigung. Erasmus und Margarete wurden finanziell abgefunden, die väterlichen Besitzung wurden zwischen Matthias und seinem ältesten Bruder Christoph geteilt. Matthias erhielt das Schloss Weißenberg. Seit dem 26. April 1596 folgte er außerdem Wilhelm Greiß von Wald im Amt des Beisitzers des Landesgerichtes im Herzogtum Österreich unter der Enns nach.[1]

Während des "Niederösterreichischen Bauernaufstandes wurde er zusammen mit seinem Bruder Christoph im März 1597 von den Aufständischen bei Nussendorf aufgegriffen und kurzzeitig in Pöggstall gefangen gesetzt. Nach Abgabe des Versprechens, keine Vergeltung üben zu wollen, wurden die Brüder schließlich wieder freigelassen.[1]

1599 kaufte Matthias von Hans Prockh den Dietmannshof (Hellerhof) in Paudorf, ohne dazu jedoch die Zustimmung des Stiftes Göttweig einzuholen, welches die Lehensrechte über den Hof beanspruchte. Damit machte er deutlich, dass er den Hof als Freihof betrachtete. Das Stift erkannte diesen Kauf nicht an. Nach dem Tod von Matthias fiel der Hof wieder an das Stift zurück.[1] In der Folge scheint es, dass sich Matthias in Paudorf niedergelassen hatte. Während sein Bruder Christoph und dessen Nachkommen, die von ihrem Vater eingerichtete Familiengrablege in der seit 1578 bestandweise unter dem Patronat der Lindegg stehenden Vilshofener Pfarrkirche Weiten nutzten, wurde Matthias nach seinem Tod in der für Paudorf zuständigen Göttweiger Pfarrkirche bestattet.[1]

Erinnerungen an Matthias von Lindegg zu Lisana im heutigen Niederösterreich

In der Gotthardskirche des Stiftes Göttweig befindet sich ein Totenschild für ihn, den seine Witwe für ihn machen und 1604 aufstellen ließ.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich, OEAW.AC.AT, abgerufen am 27. Oktober 2020