Rüttischrofen

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Die "sanfte" Seite des Rüttischrofa vom Weg auf die Ruine Alt-Montfort aus gesehen
Rüttischrofa von Fraxern aus gesehen (Bildmitte), rechts der bewaldete Hügel mit der Ruine Alt-Montfort. Im Hintergrund das Alpenrheintal bei Feldkirch und die Schweizer Berge

Der Rüttischrofen (auch: Rüttischrofa) ist eine Erhebung und Klippe (etwa 745 m ü. A.) in der Gemeinde Weiler (Bezirk Feldkirch) in Vorarlberg.

Name

Rütti bedeutet Reuten (mhd. riuten, reuten), eine Entfernung von Bäumen oder Sträuchern mitsamt ihren Wurzeln aus einem Gelände, meist zur Urbarmachung.[1][2][3] Im vorliegenden Fall könnte diese Rodung auch mit dem Sicherheitsbedürfnis der Besatzung der Burgruine Alt-Montfort zusammenhängen, welche ein freies Schussfeld benötigten und Angreifer, sowie bei Belagerern deren Bewegungen vor Ort, früh und nachhaltig erkennen musste. Der Name ist in ähnlicher Form, z. B.: Rüte, Reute, Reuthe, Rüti etc. als Eigenname oder Namensbestandteil von vielen Parzellen und Siedlungen im alemannischen Raum enthalten.

Schrofen (bzw. Vorarlbergerisch Schrofa) bezeichnet eine steil abfallende Felsstufe.[4] Das Wort ist mit schroff verwandt.

Lage

Der Rüttischrofen befindet sich zur Gänze in der Gemeinde Weiler. Dem südöstlichen und östlichen (sanften) Teil des Rüttischrofens vorgelagert ist die Parzelle Rütti und das Burgfeld (etwa 700 m ü. A.) Welt-Icon47.3125239.66353 300 Meter südöstlich befindet sich die Ruine Alt-Montfort auf einem weiteren Hügel Welt-Icon47.3117859.66555 Die Gemeinde Fraxern befindet etwa 900 Meter östlich davon Welt-Icon47.3143359.673933

Nordwestlich wird der Rüttischrofen vom Gropptobel (Guppentobel, mit einem Bach, der in den Klausbach entwässert) begrenzt. Auf der nordwestlichen westlichen Seite fällt der Rüttischrofen steil in Richtung der Gemeinde Klaus ab (Parzelle Eggerholz, Klausbauchtobel). Der Geländeabfall beträgt hier vom Rüttischrofen in das Klausbachtobel

  • über eine Strecke von und 100 Meter Luftlinie etwa 120 Meter (rund 50° bzw. 120%), bzw
  • auf eine Länge von 50 Metern ein Geländeabfall von 80 Meter (58° bzw. 160%) bzw.
  • auf eine Länge von 25 Metern ein Geländeabfall von 50 Meter (63° bzw. 200%)

Südwestlich befindet sich das sanftere Rudatöbele. Die L69, die Landesstraße von Weiler nach Fraxern befindet sich rund 400 Meter Luftlinie nordöstlich vom Rüttischrofen. Beim Rüttischrofen befindet sich auch der Hochbehälter Burgfeld.

Geologie

Der Rüttischrofen wurde in und kurz nach der letzten Eiszeit zusammen mit den umliegenden Hügeln und Bergen zuletzt maßgeblich gebildet. Die Gegend war vom Rhein-Ill-Gletscher bedeckt und wurde vor etwa 17.000 Jahren eisfrei.[5]

Biotop

Der nordöstlich, nördliche, westliche bis zum südwestlichen Teil des Rüttischrofens ist unterhalb des Schrofens ein ausgewiesenes Biotop. Die Parzelle Rütti und Burgfeld hingegen sind intensiv landwirtschaftlich genutzt und nicht geschützt.

Wanderung

Die Begehung des Rüttischrofens erfordert keine speziellen Kenntnisse und Voraussetzungen. Von der L 69, in der Nähe der Parkplätze Welt-Icon47.3095929.666824 bei der Familienkapelle, sind es rund 15 Minuten Gehzeit. Es kann dabei die Unterführung unter die L 69 benützt werden, in der Parzelle Tal links hoch durch den ehemaligen Zwinger der Ruine Alt-Montfort hoch bis zum Burgfeld und weiter nach Nordosten zum Rüttischrofen. Es kann auch von der L 69 aus, bei der Parzelle Rösle/Churerhof der Burgfeldweg aus gangen werden.

Weblinks

 Rüttischrofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Rodungen gartenwerk-ruhr.de. Zitat: „das Roden, also das Entfernen von Pflanzen mitsamt ihren Wurzeln“. Am Ende des Textes wird klargestellt, dass es konkret um Sträucher, Bäume und Wurzelballen geht.
  2. Vgl. Duden online: roden (Bedeutung 1 und 2)
  3. Vgl. Rodung im Lexikon der Biologie, spektrum.de (1999). Die Definition enthält die Anmerkung „meist […] einschließlich der Wurzeln“; andererseits wird die Brandrodung ausdrücklich eingeschlossen, bei der „einschließlich der Wurzeln“ nicht zutrifft.
  4. Siehe auch Johann Christoph Adelung in: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe 1811, Wien). Suchworte: Schroff und 'Die Schroffe.
  5. Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein - Geodiversity of Vorarlberg and Liechtenstein, Bristol-Stiftung, Bern 2014, ISBN 978-3-258-07888-5.

47.3134869.662294Koordinaten: 47° 18′ 49″ N, 9° 39′ 44″ O