Gertrud von Babenberg (Thüringen)

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Gertrud von Österreich, Landgräfin von Thüringen, Ausschnitt aus dem Babenberger-Stammbaum im Stift Klosterneuburg
Das "Brauttor" des Wiener Neustädter Doms

Herzogin Gertrud von Österreich (* im 13. Jahrhundert, um 1210/1215; † im 13. Jahrhundert, um 1241), auch Gertrud von Babenberg oder Gertrud von Thüringen, war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird.

Herkunft und Familie

Gertrud von Österreich war eine Tochter von Herzog Leopold (VI.) von Österreich ("Leopold dem Glorreichen") aus dessen Ehe mit Theodora Angela von Byzanz. Sie heiratete im Februar 1238 den Landgrafen Heinrich (III.) von Thüringen ("Heinrich Raspe IV."), den späteren Gegenkönig von Kaiser Friedrich II. und Schwager der Heiligen Elisabeth.[1] Für diese Ehe sind keine Nachkommen belegt.

Leben

Gertrud von Österreich heiratete in eine Adelsfamilie ein, mit welcher ihre Familie bereits früher Eheverbindungen eingegangen war. Ihr älterer Bruder Heinrich "der Grausame" († 1228) war mit Agnes, einer Schwester von Heinrich Raspe, verheiratet gewesen. Ihre Schwester Konstanze († um 1243) hatte 1234 den Markgrafen Heinrich (III.) von Meißen, einen Neffen von Heinrich Raspe geheiratet.[2]

Zum Zeitpunkt der Eheschließung war ihr Bruder, Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich der Streitbare") noch geächtet, die Eheschließung hatte politische Gründe und war Teil einer Allianz zwischen den bedeutendsten Reichsfürsten im Südosten des Reiches, die sich letztlich gegen Kaiser Friedrich II. richtete, auch wenn es in den Folgejahren nochmals zu einer Annäherung an den Kaiser kam.[3] Da der Vater der Braut bereits verstorben war, oblag es Herzog Friedrich die Hochzeit für sie auszurichten.[4]

Orte mit Bezug zu Gertrud im heutigen Österreich

Niederösterreich

  • Wiener Neustadt: An Gertruds Heirat erinnert heute das sogenannten Brauttor des Doms von Wiener Neustadt.[2]

Literatur

  • Heinz Dopsch: Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten. In: Matthias Werner (Hrsg.): Heinrich Raspe - Landgraf von Thüringen und römischer König (1227-1247). Fürsten, König und Reich in spätstaufischer Zeit (= Walter Ameling et al. (Hrsg.): Jenaer Beiträge zur Geschichte. Bd. 3). Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Brüssel / New York / Oxfort / Wien,2003. ISBN 3-631-37684-7. S. 69-104

Weblinks

 Gertrude of Austria, wife of Henry Raspe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Heinz Dopsch: Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten, 2003, S. 83
  2. 2,0 2,1 vgl. Heinz Dopsch: Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten, 2003, S. 86
  3. vgl. Heinz Dopsch: Heinrich Raspe und die Reichsfürsten im Südosten, 2003, S. 86f.
  4. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 86
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Gertrud von Babenberg (Thüringen) behandelt.
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