Römerzeitliche archäologische Funde in Grafendorf bei Hartberg

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Römersteine

1950 wurden die beiden Römersteine, die an der Westfront der Kirche Grafendorf eingemauert waren, herausgenommen. Gemeinsam mit einem dritten - 1995 im Hof des Hauses Nr. 97 entdeckt - wurden sie 1995 neben der Kreuzkapelle in einer schützenden Vitrine aufgestellt.

Grabstein des solvensischen Duumvir C. Sacretius Spectatinus

Der mächtige Marmorblock mit den Maßen 1,13 x 082 x 0,55m ist der Rest eines großen Grabdenkmals, welches bis 1950 in der Westmauer ider Grafendorfer Kirche eingemauert war. Die Schriftzeichen in dem gerahmten, oben durch ein sogenanntes norisch-pannonisches Volentornament abgeschlossenes Feld haben aufgrund langandauernde ungünstige Lagerung des Steines gelitten, sodass heute manches nicht mehr zu lesen ist, was einst noch gut erkannt werden konnte:

C. SACRETIO

SPECTATINO

II. VIR. I. D. F. S. (= IIvir iure dicundo Flaviae Solvae)

AN. L. ET. SECVN

DINAE. SEVE

RINAE. CON

(F?) F C

Das heißt, dass dieses Grabdenkmal für einen Gemeindevorsteher von Flavia Solva, dem Duumvir Caius Sacretius Spectatinus, der im Alter von 50 Jahren gestorben war, und für dessen Frau Secundina errichtet wurde. Der Verstorbene war einer der beiden duoviri, die man am ehesten mit Bürgermeistern vergleichen kann, die jährlich gewählt wurden und dem Gemeinderat, bestehend aus einhundert lebenslänglichen Mitgliedern, und dem gesamten Gemeindewesen vorstanden. Der Duumvir Sacretius - der Name kommt auch in einer in der Südmauer der Hartberger Kirche eingelassenen Inschrift vor - war gewiss ein Gutsbesitzer aus der Grafendorfer Gegend.

Ikarus-Statuette

Von einem größeren Grabdenkmal kommt auch die aus Marmor bestehende Ikarus-Statuette, welche 0,64m hoch ist. Es handelt sich dabei um eine Statue ohne Kopf, gefunden nächst der Grafendorfer Kirche auf dem alten Friedhofsgrund 1869. Die im Gegensatz zu ähnliche Fundobjekten in Budapest, Steinmanger, aber auch Flavia Solva, künstlerisch nicht gerade hochwertig, zeigt einen Jüngling in Vorderansicht mit angesetzten Flügeln, die am Rücken und an den Oberarmen durch Binden befestigt sind. Solche Figuren dienten zur Bekrönung eines Grabmals, wozu sie sich auch aus religiösen Gründen sehr gut eignen. Auch dieser Fund unterstreicht den Rang des Grafendorfer Gebietes. in der Römerzeit, da ja monumentale Grabanlagen nicht zufällig irgendwo errichtet werden.

Römischer Grablöwe, Stambach

Reliefstein

Ein weiteres, noch in Grafendorf vorhandenes Monument ist der allerdings nicht mehr sehr gut erhaltene Reliefstein mit den Halbfiguren eines Ehepaares in einer rechteckig geformten Nische mit den Maßen 1,14 x 0,7m. Mit dem Stein des Sacretius kann man dueses Relief am Hause des Schneidermeister Taubenschuß

Steinlöwe

Der Steinlöwe von Stambach ist ein rund 1800 Jahre alter Grablöwe. Er wurde am 12. September 1954 im Rahmen von Straßenbauarbeiten etwa 100 m westlich vom Hof Kopper-Seidl entdeckt. Der Fund wurde nach Grafendorf gebracht und vor der Volkschule aufgestellt. Mit der Errichtung des Gemeindezentrums in Stambach wurde der bereits stark abgewitterte Löwe wieder in seine Heimat übersiedelt werden. Der römerzeitliche Grablöwe aus dem 2. Jh. n. Chr. steht unter Denkmalschutz. Der Löwe bestehend aus Marmor ist 94 cm breit, 55 cm hoch und besitzt eine Tiefe von 21 cm. Er ist in einem schlechten Zustand, wie unschwer am Bild zu erkennen ist.

Symbolik und Bedeutung

Löwen wurden in der antiken Kultur als eine Art Beschützer der Toten angesehen. Sie galten aber auch als Wächter von Paläste, Tore, Altare und Throne. Ebenso Häuser bzw. den Wohnort sollten sie beschützen.

Villa rustica I

Hügelgrab im Lebernholz

Publikationen

Hier können Bücher angegeben werden, welche zu diesem Thema veröffentlicht wurden.

Frauen an der Arbeit : 90 Jahre Frauenabteilung der Arbeiterkammer Wien. 2015, ISBN 9783706305839 (Bibliographischer Nachweis).

Weblinks

Hier kann eine Liste von Webadressen angegeben werden, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen:

Südostwall-Abschnitt Südburgenland. In: regiowiki.at. 30. November 2019, abgerufen am 29. März 2020.

Einzelnachweise

Infotafel im ehemaligen Gemeindeamt Stambach.
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Htlpinkafeld.png Dieser Artikel wurde 2020/21 im Zuge des Schulprojektes der HTL Pinkafeld erstellt oder maßgeblich erweitert.