Sigmund Kreuzer

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Die Burg Landskron heute. Sigmund Kreuzer gehörte zu ihren Burgpflegern.

Sigmund Kreuzer (* im 15. Jahrhundert; † um 1472), auch Sigmund Kreuzer der Jüngere oder Sigmund Kreutzer, war ein Adliger des Herzogtums Kärnten.

Herkunft und Familie

Sigmund Kreuzer stammte aus dem Villacher Stadtadel. Seine Familie gehörte ursprünglich zu den Lehensleuten der Grafen von Ortenburg. Sein gleichnamiger Vater, Sigmund Kreuzer (der Ältere), diente den Grafen von Görz als Pfleger von Finkenstein (heute Gemeinde Finkenstein am Faaker See) und brachte es bis zum Hauptmann der Grafschaft Görz. Er war der Bruder von Ruprecht Kreuzer († nach 1479).[1]

Sigmund Kreuzer heiratete eine Tochter von Jakob von Raunach, dem Verweser im Herzogtum Krain, der 1451/52 den Kaiser auf seinem ersten Romzug begleitete.[2] Er entstammte einer Krainer Ritterfamilie, die als "kaisernah" einzustufen ist.[3]

Sigmunds gleichnamiger Sohn, 1484 Landesverweser des Herzogtums Kärnten[1], war mit Magdalena, einer Tochter des kaiserlichen Rates Balthasar von Weißpriach verheiratet, die um 1477 als Hofmeisterin der Erzherzogin Kunigunde von Österreich belegt ist.[2]

Leben

Sigmund Kreuzer, der noch in den 1440er-Jahren "Pfleger"[A 1] der Burg Landskron (bei Villach) wurde, stand im Dienst des späteren Kaisers Friedrich III., den er 1442 auf seiner Krönungsreise ins Reich begleitete. 1455-1470 war er als Nachfolger von Lienhard von Harrach Verweser der Hauptmannschaft des Herzogtums Kärnten. Im Cillier Erbstreit beauftragte ihn der Kaiser zusammen mit Georg Ungnad, alle Burgen und Herrschaften der Grafen von Cilli für ihn einzunehmen. Wie sein Vater war Sigmund Kreuzer "Pfleger" von Finkenstein. 1462 wurde ihm die neugebildete Hochgerichtsbarkeit der Burg Wernberg, die inzwischen in seinem Besitz war, verliehen.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 216
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 215
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 234

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.