Johann Baptist von Hoffingott

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Johann Baptist von Hoffingott (* um 1570; † 11. August 1629) wurde als Giovanni Battista Coleto (auch Koleten geschrieben), Übername Sperandio, geboren und stammte aus Padua. Er war später in Innsbruck Hofbaumeister und Maler. Spätestens ab 1606 begann er seinen Namen einzudeutschen und nannte sich unter anderem auch Johann Baptist Hoffingott.

Leben

Da Hoffingott seinen Namen änderte und auch selbst unterschiedlich kombinierte, wurde er in den historischen Quellen mehrfach unter unterschiedlichen Bezeichnungen erfasst: Giovanni Battista Coleto oder Colleto bzw Colett / Kolett und ähnlich, dann auch unter Johann Coleto Sperandio bzw. Johann Coleto Speraindio und unter seinem späteren Namen Johann Baptist von Hoffingott. Es wird vermutet, dass er mit dem Bildhauer Nikolaus Speraindio (* 1477 in Mantua; † 1528 in Ferrara) verwandt war.

Hoffingott heiratete am 26. Juni 1607 Magdalena Risin († 19. April 1641) aus Hall. Aus der Ehe entstammen drei Kinder, Katharina (* 3. Oktober 1609), Anna (* 2. Februar 1612) und Johann Baptist (* 14. Oktober 1614; † 1683 in Hötting).

Die Tochter Katharina heiratete später in erster Ehe den Wirt vom „Egghaus am Goldenen Hirschen“, Anton Dampier (auch: Tumpier bzw. Dunphier, † 1648) aus Innsbruck und in zweiter Ehe den Ratsbürger Veit Happ. Der Sohn Johann Baptist heiratete 1639 Sabina Morbin (auch: Marbin), die eine Tochter des Kammerdieners und Goldschmieds Oswald Morben war, der zeitweise im Dienst des Erzherzogs Karl stand. Aus der Ehe von Sohn Johann Baptist mit Sabina Morbin entstammen 13 Kinder. Die Familie wurde in Nord- und Südtirol sesshaft.[1][2]

Beruf

Hoffingott stand im Sold von Anna Caterina Gonzaga, für die er über Jahrzehnte als Maler und Baumeister tätig war.[1]

Johann Baptist von Hoffingott war z. B. als Baumeister für das 1614 von Anna Caterina Gonzaga gestiftete Servitenkloster[3] und die Servitenkirche hl. Josef[4] tätig (1616 eingeweiht). Er erbaute auch die Kirche Maria Waldrast (Matrei am Brenner) und die Seekirche in Seefeld (1628).[5] Die Siebenkapellenkirche (auch: Heiliggrabkirche oder Siebenkreuzkapelle), ein heute profaniertes Kirchengebäude im Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen-Schlachthof, welches 1676–1678 etwas versetzt unter Verwendung von Steinen des Vorgängerbaus nach Plänen von Johann Martin Gumpp dem Älteren erbau wurde, wurde unter Leitung seines Sohnes Johann Baptist Hoffingot gebaut.

Adelstitel

Hoffingott erhielt am 6. Jänner 1612 über sein Ansuchen von Matthias, Erzherzog von Österreich, ein Adelsdiplom mit dem Recht der Wappenführung (ein nach links blickender, aufrechter stehender Löwe hält in der beiden Vorderpranke ein Rad). Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist der Name Hoffingott „amtlich“. Das Rad im Wappen soll ein Hinweis darauf sein, dass er anlässlich der Reise von Mantua nach Innsbruck durch ein beherztes Eingreifen in das Rad des Reisewagens der Anna Caterina Gonzaga das Leben gerettet hat, indem er den Wagen vor dem Sturz in den Abgrund bewahrt haben soll.

Hoffingott ist die wörtliche Übersetzung von Speraindio (Spera-in-Dio), der Name Sperandio war vermutlich der Übername der Familie. Ein Zweig der Familie Hoffingott wählte später den Namen Hoffingott von Sperandio als Adelsprädikat.[1][2]

Scherer-Schlößl

Hoffingott erbaute nach 1620 das heute als Scherer-Schlößl bezeichnete Gebäude in der Höttinger Au in Innsbruck. Das Gebäude wurde bereits als schlossähnlichen Ansitz ausgeführt und sollte wohl auch den Wohlstand und die Stellung der Familie repräsentieren.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Hans Bruner: Der Hofbaumeister Johann Baptist v. Hoffingott in Tiroler Anzeiger vom 8. Juni 1935, S. 7 f.
  2. 2,0 2,1 Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 20. April 1935, S. 15 ff.
  3. Denkmalgeschützes Objekt, ObjektID: 64223.
  4. Denkmalgeschützes Objekt, ObjektID: 64227.
  5. Künstlerspuren, Webseite: glorie.at.