Schottenaltar

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Die Flucht nach Ägypten, vielleicht das bekannteste Bild aus dem "Schottenaltar". Im Hintergrund ist die Stadt Wien zu sehen, wie sie um 1470 ausgesehen haben dürfte
Die Anbetung der drei Könige. Besonders die Figur des "schwarzen Königs" hat immer wieder die Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker beschäftigt.

Der Schottenaltar zählte zu den bedeutendsten gotischen Kunstwerken des späten Mittelalters. Einige der erhaltenen Bilder zeigen die Stadt Wien[A 1], sie zählen zu den ältesten Wiener Stadtansichten.

Beschreibung

Der Schottenaltar war ein gotischer Flügelaltar, der um 1469 von einem namentlich nicht bekannten Meister beziehungsweise in dessen Werkstätte geschaffen wurde. Leider sind heute nur mehr die Bilder der Altarflügel erhalten.

Wichtige Bilder

Vom Schottenaltar sind 21 Tafeln erhalten.[1]

  • Eine der Tafeln zeigt den "Einzug Christi in Jerusalem". Auf dieser Tafel findet sich die Jahreszahl 1469, nach der die ungefähre Entstehungszeit festgelegt werden kann.[2]
  • Die Tafel mit der "Heimsuchung Mariens" zeigt im Hintergrund dem Teil der früheren Kärntnerstraße im Bereich der Seilergasse.[2]
  • Die Tafel mit der "Flucht nach Ägypten" zeigt eine der ältesten Stadtansichten von Wien vom Süden aus. Links befindet sich der Leopoldsberg[A 2] mit der Burg, in der Mitte die Hofburg und rechts die Augustinerkirche. Am rechten Rand des Bildes ist noch der Stephansdom zu erkennen.[2]

Von den 21 erhaltenen Tafeln finden sich heute 19 im Museum des Schottenstifts und zwei in der Österreichischen Galerie.[1]

Geschichte

Der Schottenaltar war lange Zeit der Hochaltar der Kirche des Wiener Schottenstiftes. Seine Entstehung fällt in die Zeit, als dieses von Abt Matthias Fink geleitet wurde, und es spricht einiges dafür, dass der Altar bereits damals für die Stiftskirche geschaffen wurde und Abt Fink der Auftraggeber war.[3]

Der Künstler

Der Künstler konnte bisher nicht identifiziert werden. Es wird angenommen, dass sich seine Werkstätte in Wien befand.

Literatur

Weblinks

 Schottenaltar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Schottenaltars, Meister des. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 135.
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Museum im Schottenstift. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 334.
  3. vgl. Maximilian Alexander Trofaier: Matthias Fink, ein verschwenderischer Abt des Wiener Schottenklosters (1467-1475) und ungarischer Sekretär der österreichischen Herzöge?. Eine Neubetrachtung. In: Claudia Fellner - Daniel Luger: Semper ad fontes. Festschrift für Christian Lackner zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 367-370

Anmerkungen

  1. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2 bis 9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.
  2. Der Leopoldsberg wurde damals noch der Kahlenberg genannt. Die Umbenennung in Leopoldsberg erfolgte erst um 1683. Der heutigen Kahlenberg war damals noch der Schweineberg.