Ursula Schubert

Aus ÖsterreichWiki
Version vom 13. Juni 2021, 09:08 Uhr von Mfchris84 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Ursula Schubert''' (* 27. August 1927 in Graz als ''Ursula Just'', † 29. August 1999 in Wien)<ref name='univie'>{{Internetquelle|u…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ursula Schubert (* 27. August 1927 in Graz als Ursula Just, † 29. August 1999 in Wien)[1] war eine Orientalistin, Hebräistin und Kunsthistorikerin.

Leben

Ursula Schubert kam 1927 in Graz zur Welt, wo sie bis 1939 mit ihren Eltern lebte und die Volksschule und drei Jahre das humanistische Gymnasium der Ursulinen, bis zur Auflösung dieser Schule durch die Nationalsozialisten, besuchte.[1] Nach Wien übersiedelt, lebte sie mit ihren Eltern in der Ebendorferstraße in der Inneren Stadt[2] und besuchte bis 1941 die Oberschule für Mädchen in der Rahlgasse und maturierte 1943 im Gymnasium Albertgasse.[2] Da ihre Mutter Jüdin war, war es aufgrund der Rassenideologien der NS-Zeit verboten, an der Universität Wien ein Studium zu inskribieren. Durch Vermittlung ihrer Freundin Erika Weinzierl lernte sie im Dezember 1944 ihren späteren Ehemann Kurt Schubert kennen, der ihr, um sie auf eine nach dem nahenden Kriegsende mögliche Inskription der Altorientalistik vorzubereiten.[2] Dieses Studium konnte sie dann 1945 auch in der Tat aufnehmen und promovierte 1950 an der Universität Graz bei Ernst F. Weidner[1] mit einer Arbeit zu Syrien im 18. Jahrhundert vor Christus auf Grund der Marienbriefe.[3] Von 1958 bis 1965 folgte sie noch einem nicht abgeschlossenen Studium der Kunstgeschichte.[1] Kunstgeschichte in Verbindung mit der Geschichte des Judentums wurde ihr zentrales Forschungs- und Lehrgebiet. Dies dokumentiert ihr zweibändiges Werk zur Jüdischen Buchkunst und zahlreiche Lehrveranstaltungen an der Universität Wien die sie in diesem Themenbereich in den Jahren 1978–1995 abhielt.[1]

Mit dem Kurt und Ursula Schubert-Archive [sic!] der Universität Wien liegt der umfassende wissenschaftliche Nachlass sowohl von Ursula als auch ihrem Mann Kurt vor. Eine umfangreiche Sammlung zur jüdischen Kunst wurde dem Zentrum für Jüdische Kunst der Hebräischen Universität Jerusalem übergeben.[4]

Ursula Schubert verstarb 1999 nach langer Krankheit, zwei Tage nach ihrem 72. Geburtstag, gepflegt von ihrem Mann in Wien. Aus der Ehe mit Kurt Schubert entstammen zwei Töchter Eva (* 1957) und Ruth (* 1960).[1]

Auszeichnungen

Publikationen

Monographien
  •  Syrien im 18. Jahrhundert vor Christus auf Grund der Marienbriefe. Graz, philosoph. Univ., Diss., 1950. Graz 1950 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Christus, Priester und König. eine politisch-theologische Darstellungsweise in der frühchristlichen Kunst. Müller, Freilassing 1973 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Spätantikes Judentum und frühchristliche Kunst. Herold, Wien [u.a.] 1974 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Egyptian bondage and exodus in the Ashburnham Pentateuch. Spertus Coll. of Judaica Press, Chicago, Ill. 1978 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Jüdische Buchkunst. In zwei Teilen. Akademischer Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, Austria 1983, ISBN 3201012041 (1. Teil); ISBN 3201015636 (2. Teil) (Bibliographischer Nachweis).
  •  Angebliche Pessach-Haggadah von 1480. Teil einer Bilderbibel von 1520. [Picard], [Paris] 1985 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Bilder zur Bibel im Judentum. [Dokumentation im Jüdischen Museum Eisenstadt vom 15.05. - 26.10.1985]. Akad. Druck- und Verl.-Anst., Graz 1985 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Was ist jüdisch an der jüdischen Bildkunst?. [Müller], [Salzburg] 1985 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die rabbinische Vorstellung vom Schaubrottisch und die Bibel von S. Isodoro de Leon, a.d. 960 (Real Colegiata, cod. 2, fol. 50r). 1988 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die Auffindung des Mosesknaben im Nil durch die Pharaonentocher sowie die Darstellung der vierten Plage in den beiden Pamplona-Bibeln im Licht der jüdischen Ikonographie. Köln 1994 (Bibliographischer Nachweis).
Aufsätze, Vorträge
  •  Der politische Primatanspruch des Papstes dargestellt am Triumphbogen von Santa Maria Maggiore in Rom. [ein Auszug aus diesem Beitrag wurde von der Verfasserin am 10. 7. 71 im Rahmen einer Studientagung der World Catholic Federation for the Biblical Apostolate in der Basilica S. Maria Maggiore in Rom vorgetragen]. Müller, Freilassing/Salzburg 1971 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die Vertreibung aus dem Paradies in der Katakombe der Via Latina in Rom. In: Christianity, Judaism and other Greco-Roman cults : studies for Morton Smith at sixty; Part 2. Early Christianity. S. 173-180, 1975 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die einzige Kopie der verschollenen Bilderbibel des Moses dal Castellazzo entdeckt (Abbildungen 33–38). In: Eröffnungs- und Plenarvorträge Arbeitsgruppe "Neue Forschungsergebnisse und Arbeitsvorhaben" ; im Auftr. d. Österreichischen Nationalkomitees d. C.I.H.A. hrsg. von Hermann Fillitz .... S. 95-, 1985 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die Vogelkopf-Haggada – Ein künstlerisches Zeugnis jüdischen Selbstbewußtseins am Ende des 13. Jahrhunderts. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. 1988.1988 S. 35-, 1988 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Assimilationstendenzen in der jüdischen Bildkunst vom 3. bis 18. Jahrhundert. In: Kairos 30/31.(1988/89). Otto Müller Verlag, Salzburg 1989 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Das mittelalterliche Erbe in der Bilderbibel des Moses dal Castellazzo, Warschau, Jüdisches Historisches Institut, Cod. 1164. In: Die Juden in ihrer mittelalterlichen Umwelt. Wien ; Köln ; Weimar, Böhlau 1991 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Jüdische und christliche Kunst. In: Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins - Freunde der Landeskunde 1991. Bregenz 1991 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Jüdische Barockmalerei des 18. Jahrhunderts im böhmischmährisch-österreichisch-ungarischen Grenzraum. In: Juden im Grenzraum ; hrsg. vom Burgenländischen Landesmuseum Eisenstadt. Wiss. Schriftl. u. Red.: Rudolf Kropf. S. 125-, 1993 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Hebraeische illustrierte Handschriften des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Burgenland. In: Beiträge zur Geschichte der Juden im Burgenland ; Hg.: Schlomo Spitzer. S. 100-, 1995 (Bibliographischer Nachweis).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Curriculum Vitae Ursula Schubert. In: univie.ac.at. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  2. 2,0 2,1 2,2  Kurt Schubert: Erlebte Geschichte. CLIO, Graz 2017, ISBN 9783902542366.
  3.  Syrien im 18. Jahrhundert vor Christus auf Grund der Marienbriefe. Graz, philosoph. Univ., Diss., 1950. Graz 1950 (Bibliographischer Nachweis).
  4. Website des Kurt und Ursula Schubert-Archives. Abgerufen am 13. Juni 2021 (english).