Otto von Rußbach
Otto (I.) von Rußbach (* im 13. Jahrhundert, nach 1258 und vor 1264; † im 13. Jahrhundert, um / nach 1278), war ein Adeliger des Herzogtums Österreich.
Herkunft und Familie
Otto (I.) von Rußbach entstammte der "jüngeren" Linie der Herren von Rußbach. Er war einer der Söhne von Wernhard I. von Rußbach.[1]. Verheiratet war er mit Kunigunde. Aus dieser Ehe sind vier Kinder belegt:[2]
- Ulrich (I.) von Rußbach († um / nach 1278, belegt 1269-1277)
- Margarete von Rußbach
- Hedwig von Rußbach
- Otto (II.) von Rußbach († um / nach 1278,belegt 1277)
Leben
Otto (I.) von Rußbach wird 1264 erstmals genannt, als er die Nachfolge seines Vaters in Oberrußbach antrat. Gemeinsam mit seiner Ehefrau verkaufte er beim Fischteich in Hollabrunn gelegenes Eigengut aus dem Familienbesitz an Hadmar (II.) von Sonnberg, darunter auch das Patronatsrecht der örtlichen Kirche.[2] 1277 mussten er und seine Brüder einen Vergleich mit dem Zisterzienserstift Wilhering schließen, der Besitzrechte in Eggendorf am Wagram (heute Teil der Gemeinde Stetteldorf am Wagram) betraf. Im selben Jahr wandten sie sich als Kläger an König Rudolf I. in einem Besitzstreit mit Heinrich dem Zinken von Limburg, bei dem sie ebenfalls einem Kompromiss zustimmten.[3]
Da Angehörige der Wiener Ritterbürgerfamilie Paltram als Lehensnehmer der Herren von Rußbach in Niederleis belegt sind, dürfte es zwischen beiden Familien Kontakte gegeben haben. So spricht einiges dafür, dass Otto sich gemeinsam mit seinem Bruder Wernhard an der Verschwörung von Heinrich (V.) von Kuenring-Weitra und der Familie Paltram gegen König Rudolf beteiligt hatte, welche im April / Mai 1278 aufgedeckt wurde.[4]
Nach 1278 sind Otto und seine Söhne nicht mehr belegt, ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Es scheint, dass sie als Folge der Verschwörung die Huld des Landesfürsten auf Dauer verloren und daher zur Flucht oder ins Exil genötigt waren.[5]
Literatur
- Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9 [A 1]
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 244
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 245
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 246
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 246f.
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 247