Johann Pötschner
Johann Pötschner (*4. Dezember 1831 in Weinzierl bei Atzenbrugg, NÖ[1], † 28. November 1911 in Weikersdorf bei Baden[2]) war ein österreichischer Kaufmann und Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Weikersdorf bei Baden.
Leben
Johann Pötschner erblickte 1831 in Weinzierl als Sohn des Leopold und der Theresia Pötschner das Licht der Welt. In erster Ehe war er mit Rosalia Pötschner verheiratet, mit der er in Teesdorf einen Kaufmannsladen im eigenen Haus betrieb. Nachdem seine erste Frau 1860 ebendort verstorben war[3], ehelichte Pötschner in zweiter Ehe die Schullehrerstochter Josefa Lohner in der Pfarrkirche Leobersdorf[4] und übersiedelte in die Gemeinde Weikersdorf bei Baden.
Im Mai 1874 wurde er, obwohl er keiner Partei angehörte, in den Weikersdorfer Gemeinderat gewählt und war danach von 1876 bis 1903 dessen Bürgermeister. Unter seiner Amtszeit wurde die 1851 erbaute hölzerne Löwenbrücke über die Schwechat zwischen 1897 und 1898 durch die eiserne Kaiser-Franz-Joseph-Brücke ersetzt und statt des Holzsteges, der den Ortsteil Rohr mit Leesdorf verband, die Elisabethbrücke errichtet. Im Juni 1884 ernannte ihn die Freiwillige Feuerwehr Weikersdorfer zum Ehrenmitglied. Da die Bevölkerung in Weikersdorf stark anstieg, wurde der Bau einer neuen Schule nötig, die im Jahre 1890 unter dem Namen Valerie Schule fertiggestellt wurde. Anno 1892 war Pötschner eines der Gründungsmitglieder des Badener Trabrennvereins.
Pötschner, der schon im Juni 1882 zum Ehrenbürger von Weikersdorf ernannt worden war, legte 1903 alle öffentlichen Ämter zurück und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Wie schon sein Amtsvorgänger, Johann Baptist Schimmer, war er Zeit seines Lebens ein Gegner der Gemeindezusammenlegung mit Baden und verstarb, nachdem er im Oktober 1910 Witwer geworden war, am 28. November 1911 in der Weilburgstraße Nr. 3, dem Sterbeort Schimmers.
Am 30. November 1911 wurde Johann Pötschner unter großer Beteiligung der Weikersdorfer und Badener Honoratioren, dem Badener Veteranen- und Schützenverein sowie der Freiwilligen Feuerwehr Weikersdorf auf dem Badener Stadtpfarrfriedhof zur letzten Ruhe bestattet[5][6]. Pötschner hinterließ zwei Söhne, Fabrikant Rudolf Pötschner und Direktor der Länderbankfiliale in Baden Robert Pötschner, sowie seine Tochter Marie.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Die Stadt Baden benannte die Pötschnergasse im nunmehrigen Badener Ortsteil Weikersdorf nach ihm.
- Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Weikersdorf, 1882
- Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Weikersdorf
Literatur
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 87, ISBN 3-85098-236-X
Einzelnachweise
- ↑ Pfarre Heiligeneich – Taufbuch 1808-1838 (fol285) auf Matricula Online
- ↑ Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1908-1911 (fol.361) auf Matricula Online
- ↑ Pfarre Günselsdorf - Sterbebuch 1849-1880 (fol.81) auf Matricula Online
- ↑ Pfarre Leobersdorf - Trauungsbuch 1840-1863 (fol.177) auf Matricula Online
- ↑ Altbürgermeister Pötschner von Weikersdorf gestorben!. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 28. November 1911, S. 59 (online bei ANNO).
- ↑ Johann Pötschner in der Verstorbenensuche am Stadtpfarrfriedhof Baden-St. Stephan