Kunstmühle Dornau

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Kunstmühle Dornau

Die Kunstmühle Dornau befindet sich in der Gemeinde Schönau an der Triesting in Niederösterreich, Bezirk Baden und wurde 2004 stillgelegt. Seit 2010 steht die Fassade der Mühle (romantischer Historismus um 1870) unter Denkmalschutz.

Chronik Die Geschichte der Mühle geht auf das Jahr 1635 zurück, als auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches und somit auch im Erzherzogtum Österreich der 30-jährige Krieg herrschte. In der alten Gülteinlage des Faszikels im Niederösterreichischen Landesarchivs wird die Mühle als „Hoffmühl negst obers Schloß“ in Verbindung mit der Herrschaft Dornau beschrieben. Das bedeute, dass die Mühle zur Grundherrschaft Dornau gehört hat.

Im Jahre 1746 wurde die herrschaftliche Mühle von der damaligen Besitzerin Gräfin von Herberstein an Paul Harrukh veräußert. 41 Jahre später scheint in den Analen der Mühle die Familie Spieß als Eigentümer auf.

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, im Jahr 1827 kauft ein gewisser Peter Mittermüller die Mühle, lässt diese schleifen und erbaut eine damals moderne Mühle mit Wirtschaftsräumen, Stallungen für 20 Stück Vieh und ein Wohngebäude. In den kommenden Jahren wurde auch die Anfang des 19. Jhdt. von Ignaz Paur erfundene doppelte Grießputzmaschine installiert. Ignaz Paur war in den Jahren 1806 bis 1810 selbst Bestandsmüller auf der Dornauer Mühle.

1844 gesellte sich auf dem Gelände ein weitere um ein Stockwerk höheres Mühlengebäude, welche nur für die Vermahlung von Weizen konzipiert war.

Wegen betrügerischer Krida wurde Peter Mittermüller 1848 der Prozess gemacht und so übernahm sein Stiefsohn Josef Ott die Mühle in seinem Besitz, welche er bis 1873 bewirtschaftete.

Danach ging die Mahlmühle in den Besitz des Herrn Ferdinand Polsterer über. Die Mühlenausstattung bestand zu dieser Zeit aus 2 Wasserrädern mit je 70 bis 80 Pferdestärken, (5,5 Meter Gefälle, 1,26 bis 1,57 qm abfließendes Wasser per/sec.), dann 4 Mahlgänge mit französischen Steinpaaren und Zylindervorrichtung. Die Mahlmühle hatte somit eine Kapazität von jährlich 2 Millionen Kilo Weizen und Korn, welches aus dem Banat und Ober-Ungarn bezogen und das daraus gewonnene Mehl zum größten Teil in Wien und dessen Umgebung abgesetzt wurde. Beschäftigt waren zu jener Zeit ein Obermüller mit 40 fl., ein Untermüller mit 24 fl. und zehn Gehilfen mit je 20 fl. Monatslohn bei freier Kost und Logie.

Anno 1886 ließ der Sohn von Ferdinand Polsterer, Johann den Werkskanal überwölben und 1898 statt den Wasserrädern eine Francisturbine einbauen, sowie eine Bäckerei errichten, welche bis 1940 bestand.

Im Jahre 1913 wurde die Mühle zur Kunstmühle, da die Siebzylinder gegen Plansichtern ersetzt und die ersten Hartgusswalzen eingebaut wurden. Ab diesem Zeitpunkt fand die Vermahlung mit Mühlsteinen kombiniert mit Walzen statt.

Die nächste Modernisierung der Mahlmühle erfolgte 1928 durch Hans Polsterer, dritter in der Müllerfamilie. Dabei wurde die alte Roggenmühle, die mit der Zeit baufällig geworden war, stilllegen und der 1844 erbaute Mühlenteil in eine kombinierte halbautomatische Roggen- und Weizenmühle umgebaut.

Im zweiten Weltkrieg dürften die Russen die Mühle enteignet habe, denn nach dem Ende des zweiten Weltkrieges scheint zwischen 1945 und 1955 die Republik Österreich als Besitzer im Grundbuch auf.

1955, im Jahr des österreichischen Staatsvertrages, kauft Hans Polsterer den Familienbesitz wieder zurück. Danach wurde der Stromgenerator von Gleich- auf Wechselstrom umgestellt.

Georg Kühn, der bei Hans Polsterer das Müllerhandwerk erlernt hatte, übernahm 1967 den Betrieb und ließ 1971 das E-Werk vollautomatisieren und eine 30 Tonnen Brückenwaage auf dem Mühlengelände einbauen. Nur ein Jahr später – 1972 - beschädigte ein starkes Erdbeben die Rauchfänge und verursachte erhebliche Schäden am Mühlengebäude.

Im Jahre 1990 übernimmt die Tochter des Hauses, Susanne Kühn als Müllermeisterin den Betrieb und richtet zusätzlich einen Mühlenladen ein. Die jährliche Kapazität der Mühle belief sich auf rund 1000 Tonnen Getreide.

1996 errichtete Susanne Kühn, die zwischenzeitlich die Gasthauskonzession erworben hatte, in der ehemaligen, 1940 aufgelassenen Bäckerei der Mühle, ein Gasthaus, welchen sie den Namen „Mühlsteinstube“ gab. Der Mühlenbetrieb wurde 2004 endgültig eingestellt.

Seit dem freut sich das Restaurant „Mühlsteinstube“ steigender Beliebtheit. Ganzjährig bietet die Wirtin ihren Gästen regelmäßig gegrillte Fischspezialitäten. Die Fische, wie Wels, Forelle, Saibling, Karpfen und Lachsforelle stammen vom benachbarten Gut Dornau und das Gemüse wird im Eigenbau gezogen, bzw. stammt aus der Region. Auch wurde 2007 ein Hochzeitsgarten arrangiert der sich bei den Brautleuten höchster Beliebtheit erfreut. Zur Weihnachtszeit lockt das Restaurant in der ehemaligen Mühlenbäckerei mit stimmungsvollen Weihnachtsfeiern.


Literatur „Das Gebiet des Schwechatflusses in Nieder-Oesterreich“, Wien 1878, Verlag der Handels- und Gewerbekammer, Seite 96 (Digitalisat > https://books.google.at/books?id=j_rCXoFQ6WkC&printsec=frontcover&dq=Das+Gebiet+des+Schwechatflusses&hl=de&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false)

Weblinks

Mühlsteinstube - Unsere Geschichte - Chronik > https://muehlsteinstube.at/chronik/ Mühlsteinstube – Homepage > https://muehlsteinstube.at/