Kloster St. Theobald
Das Kloster St. Theobald war ein in der Stadt Wien[A 1] .
Theobaldkirche (6, Laimgrube) und Theobaldkloster. Herzog Albrecht II. gründete 1343 vor dem Widmertor eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Katharina und Diepold und dazu 1349 für bedürftige adelige Witwen ein Versorgungshaus, das er 1354 in ein Kloster für Schwestern vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus umwandelte. Kloster und Kirchlein führten von nun an den Namen St. Theobald (auch Diepold) allein. Die Schwestern übersiedelten 1451 in ein Haus nächst den Minoriten, das auf städtischen Kosten renoviert wurde, dort starben sie 1550 aus. Friedrich III. überließ das alte Ordenshaus den Franziskanern, die es am 22. Juli 1451 unter Johannes Capistran in Besitz nahmen und den Heiligen Theobald und Bernhard weihten. Friedrich III. vergrößerte das Kloster, das nun 200 Ordensbrüder aufnehmen konnte. Am 25. September 1529 wurden Kloster und Kirche durch die Osmanen vollständig zerstört. 1562 überließ Ferdinand I. den Grund, auf dem St. Theobald gestanden war, seinem Reichsherold Johann Francolin mit der Auflage, dort Windmühlen zu errichten. Francolin baute jedoch nur eine Windmühle (6, Capistrangasse 10), die übrigen Gründe verkaufte er. Nach Francolins Tod überließ Erzherzog Ernst 1585 die Häuser Hans Zeitlhuber mit der Verpflichtung, den jährlichen Grunddienst zu leisten und sich mit Francolins Erben zu vergleichen. Von Zeitlhuber kaufte Jakob Mägerl den Grund (nun in Gesellschaft „Windmühlen" genannt, weil mittlerweile einige weitere errichtet worden waren) und verkaufte ihn am 10. März 1620 der Stadt Wien. Das ehemalige Klosterareal erwarben 1621 Ulrich Khertenkhalch, Mitglied des Inneren Rats, und dessen Gattin Anna Marie. Sie errichtet eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Theobald, die 1667 den Karmeliten übergeben wurde. Diese legten den Grundstein zu einem neuen Klostergebäude (Kirche „Zum Heiligen Josef, 6, Mariahilfer Straße 27; siehe Josefskirche). Der Besitz des Klosters kam an die Artillerie und wurde 1804 in ein Arbeitshaus umgewandelt. Zwischen 1881 und 1905 war hier ein Polizeigefangenenhaus untergebracht (seither 9, Roßauer Lände). Neben dem Gut von St. Theobald befand sich als landesfürstliches geistliches Lehen das Benefiziatenhaus, das seinerzeit zum Kloster gehört hatte. Es wurde nach 1529 (stark beschädigt, dann wiederhergestellt) verdienten Geistlichen als Leibgeding überlassen. .[1]
Lage des früheren Klosters
Das Kloster St. Theobald, zu dem ein großer Garten gehörte, ist nicht erhalten. Es befand sich in der späteren Wiener Vorstadt Laimgrube (heute Teil des 6. Wiener Gemeindebezirks. Die Klosteranlage umfasste in etwa die heutige Windmühlgasse sowie die heutigen Liegenschaften Theobaldgasse 15-19, Fillgradergasse 10-16 und Capistrangasse 1-4.[1]
Geschichte
Legendäre Anfänge
Das Kloster St. Theobald war dem Heiligen Laurentius, einem im Mittelalter sehr beliebten, legendenumwobenen Märtyrer geweiht. Über die Entstehung und die Anfänge des Laurenzerklosters fehlen belegte Fakten. G
[2] D
Das Franziskanerkloster
1== Hinweise zum Besitzstand des Klosters ==
Belegte Priorinnen und Subpriorinnen des Klosters St. Theobald
Erinnerungen an das Kloster St. Theobald
An das Kloster St. Theobald erinnert heute noch der Wiener Straßenname .[3]
Literatur
- Anneliese Stoklaska: Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster (= Dissertationen der Universität Wien 175). VWGÖ, Wien, 1986
Weblinks
- Theobaldkirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Theobaldkirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 22. Dezember 2021
- ↑ vgl. Anneliese Stoklaska: Zur Entstehung der ältesten Wiener Frauenklöster, 1986, S. 54
- ↑ vgl. Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Pichler Verlag, Wien, 4. überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage 2001. ISBN 3-85431-230-X. S. 142
Anmerkungen
- ↑ Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.
[[Kategorie:a [[Kategorie:Arbeit]