Dorfkapelle Mariä Heimsuchung
Die römisch-katholische Dorfkapelle (auch: Messkapelle bzw. Marienkapelle) Mariä Heimsuchung befindet sich Dorf Gleichenberg in der Gemeinde Bad Gleichenberg in der Steiermark. Die Kapelle gehört zur Pfarrkirche Bad Gleichenberg (geweiht dem hl. Matthias) und damit zum Dekanat Feldbach in der Diözese Graz-Seckau.
Lage
Die Dorfkapelle liegt etwa auf 280 m ü. A. und steht außerhalb des Siedlungsgebietes auf einer kleinen Erhebung am Waldrand des Gleichenberger Kogels, dessen Gipfel sich rund 1000 Meter nordöstlich befindet. Die Kapelle selbst ist auf drei Seiten von Bäumen und Gebüsch umgeben. Das Dorfzentrum von Gleichenberg ist rund 500 Meter nordwestlich von der Kapelle. Das Zentrum von Bad Gleichenberg (317 m ü. A.) ist rund 900 Meter südöstlich. An der Kapelle führt ein Fußweg von Gleichenberg Dorf nach Bad Gleichenberg vorbei.
Geschichte
In Dorf Gleichenberg stand bis 1981 ein Bildstock unbekannten Alters und Herkunft. 1964 wurde dieser restauriert. Es wurde ein geschnitztes Kreuz und Gedenktafeln an die Opfer der Weltkriege angebracht. Bedingt durch einen Straßenneubau musste das Kreuz entfernt werden. Es folgten Beratungen, was mit dem Kreuz und den Gedenktafeln geschehen soll, bis sich herauskristallisierte, dass eine Kapelle gebaut werden soll. Es wurde eine Kapellengemeinschaft gegründet (Obmann: Gottfried Neuherz). Dafür stellte die Familie Trummer einen Baugrund zur Verfügung. In über 2200 freiwillige Arbeitsstunden wurde die Kapelle um rund 250.000,00 Schilling (etwa 18.000 Euro) und mit vielen Sachspenden erbaut.
Die Kapelle wurde sodann am 1. Juli 1984 eingeweiht.[1][2]
Mit Verfügung vom 30. November 1996[3] des Bischof Johann Weber wurde sodann zum 1. Jänner 1997 Dorf Gleichenberg der Pfarre Bad Gleichenberg eingeparrt und nach vielen Jahrhunderten der Zugehörigkeit von der Pfarre Trautmannsdorf weggenommen. Dieser Einpfarrung ging eine Volksbefragung 1991 voraus, bei der sich die überwiegende Mehrheit für die Änderung aussprach.
Gebäude
Die Kapelle wurde von Rudolf Loos geplant. Stefan Maitz aus Gleichenberg war für die künstlerische Ausgestaltung zuständig.[1]
Das von Südosten (Eingang) nach Nordwesten (Altar) ausgerichtete Gebäude nimmt etwa eine Fläche von etwa 66 m² (6x11 Meter) ein. Auf der rechten Seite unter dem Vordach befinden sich in einer Nische zwei Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Oberhalb der Gedenktafeln ist ein dominantes schwarzes in Weiß gefaßtes Kreuz aufgemalt. Dieses ist angelehnt an die Form des Eisernen Kreuzes, wie es Friedrich Wilhelm III. (Preußen) 1813 entworfen hat.
Ein quadratischer Glockendachreiter mit Pyramidendach befindet sich in der Mitte des Hauptdaches. Die Glocke wurde von Malermeister Gerhard Kölldorfer gespendet.[1] Das weit vorgezogene Satteldach ist mit terrakottafarbenen Biberschwanzziegeln eingedeckt.
Auf der rechten Seite in der Kapelle befindet sich ein Glasfenster mit der Darstellung des hl Hubertus von Lüttich, dem Schutzpatron der Jäger und die Jahreszahl 1984. Dieses Fenster wurde von Karl Pfeiler gespendet.[1] Auf dem dreiflügligen Altarbild in Form eines Kreuzes ist Links die Verkündigung des Herrn, in der Mitte das Zusammentreffen von Maria mit ihrer Cousine Elisabeth in En Kerem und Rechts die Szene der Geburt von Jesus in Bethlehem dargestellt. Der Altartisch ist ein schlichter Holztisch, der in der selben mittelbraunen Farbe gehalten ist, wie die schlichten Kirchenbänke. Die Kapelle bietet etwa 24 bis 30 Personen eine Sitzgelegenheit.
Weblinks
Dorfkapelle Mariä Heimsuchung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
46.88353515.901728Koordinaten: 46° 53′ 1″ N, 15° 54′ 6″ O