Heinrich von Österreich (gest. 1327)

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Heinrich von Österreich, Gemälde von Antoni Boys († nach 1593), entstanden zwischen 1579 und 1587

Herzog Heinrich von Österreich (* im 13. Jahrhundert, um 1299; † 3. Februar 1327, angeblich in Bruck an der Mur)[A 1], auch bekannt als Heinrich der Sanftmütige oder Heinrich der Freundliche, hat aufgrund seines frühen Todes kaum eine Spur hinterlassen und steht zudem im Schatten seiner Brüder.

Herkunft und Familie

Herzog Heinrich von Österreich war einer der jüngeren Söhne von König Albrecht (I.) († 1308) aus dessen Ehe mit Gräfin Elisabeth von Görz-Tirol († 1351) und somit einer der Enkel von König Rudolf I. und Herzog Meinhard von Kärnten. Verheiratet war er seit Oktober 1314 mit Gräfin Elisabeth von Virneburg († 1343), einer Schwester des Grafen Robert (III.) von Virneburg († 1352) und Nichte des Erzbischofs Heinrich von Köln († 1332)]]. Aus dieser Ehe sind keine Nachkommen belegt.[1]

Leben

Über Herzog Heinrich von Österreich ist nur wenig überliefert. Seine Eheschließung stand im Zeichen der Königswahl seines älteren Bruders Friedrich und sicherte diesem eine wichtige Kurstimme. Bei der Schlacht bei Mühldorf (28. September 1322) geriet er in Gefangenschaft, wurde an König Johann von Böhmen ausgeliefert und verbrachte mindestens ein Jahr in dessen Gefangenschaft. Sein früher Tod wird in der Überlieferung auf in dieser Haft erlittene gesundheitliche Schäden zurückgeführt.[1]

Erinnerungen im heutigen Land Österreich

Kärnten

Steiermark

Wien

Heinrich ist zusammen mit anderen Habsburgern auf einem Glasgemälde dargestellt, das sich ursprünglich als Fenster in der Bartholomäuskapelle im Wiener Stephansdom befand und heute im Wien Museum besichtigt werden kann. Heinrich ist sitzend als Herzog dargestellt, mit Herzogshut, Szepter und Bindenschild. In der Inschrift wird er als Heinrich I. bezeichnet.[3]

Literatur

  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988[A 2]
  • Alfons Huber: Heinrich, Herzog von Oesterreich und Steiermark. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1880. Band 11. S. 557f. digital
  • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Heinrich der Sanftmüthige. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1860. 6. Theil. S. 276f. digital

Weblinks

 Heinrich von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Heinrich der Sanftmütige, GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 22. Jänner 2022
  2. vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 294
  3. vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 284

Anmerkungen

  1. Heinrichs genaues Geburtsdatum ist nicht gesichert. Nach der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB) war er der Zwillingsbruder von Herzog Albrecht (II.) von Österreich, gewöhnlich wird er jedoch für jünger als dieser gehalten. Das bei Wurzbach angeführte Geburtsdatum (15. Mai 1299) wirkt allerdings mit Blick auf das ungefähre Geburtsdatum von Albrecht (November oder Dezember 1298) nicht besonders glaubwürdig.
  2. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
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