Richard Ciresa

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Richard Ciresa (* 15. Februar 1914 in Feldkirch; † 5. Februar 1988 ebenda) war ein langjähriger Kommunalpolitiker in Feldkirch und Rechtsanwalt und Funktionär bei den Naturfreunden in Vorarlberg und vielfältig sozial engagiert.[1]

Leben

Richard Ciresa wurde als Sohn des Hans Ciresa und dessen Gattin Maria Ciresa (geb. Gürtler, am 8. Dezember 1884 in Schwaz, verstorben 1968 in Feldkirch) geboren. Er war seit 29. August 1954 mit Gertrud Ciresa (geb. Mennel, am 15. Februar 1926 in Friedrichshafen, † 5. März 2012 in Feldkirch) verheiratet. Aus der Ehe entstammen die beiden Töchter Brigitte (* 1955) und Carin (* 1957).

Ab 15. Mai 1939 musste Richard Ciresa als Wehrmachtsangehöriger einrücken und war zuletzt ab 1. August 1944 als Hauptmann der Reserve bei der 3. Gebirgsdivision (Teilnahme am Russlandfeldzug). Er war Träger des Eisernen Kreuzes I. und II. Klasse. Nach Kriegsende folgte ein Aufenthalt im Anhaltelager der französischen Besatzungsmacht in Rankweil-Brederis. Aus diesem wurde er am 24. August 1945 vorläufig bzw. am 10. September 1946 endgültig entlassen.

Dr. Richard Ciresa ist am 5. Februar 1988 in Feldkirch verstorben.

Ausbildung und Beruf

Richard Ciresa besuchte von 1925 bis 1933 das Bundesgymnasium in Feldkirch, 1933 legte er die Reifeprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Von 1933 bis 1938 folgte das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Innsbruck. Nach der Zwangspensionierung seines Vaters Hans Ciresa ab Juni 1934 (er war sozialdemokratischer Funktionär[2]), musste Richard Ciesa als Werkstudent bei der Firma Carl Ganahl & Co Textilfabriken in Feldkirch, zunächst als Arbeiter, später als Angestellter sein Studium finanzieren. Nach der Promotion am 26. November 1938[3] war er weiterhin bei der Firma Carl Ganahl & Co beschäftigt.

Es folgte die Gerichtspraxis vom 1. Dezember 1947 bis 30. November 1948 in Feldkirch. Von 1949 bis 1954 war Richard Ciresa Konzipient bei Rechtsanwalt Josef Peer in Feldkirch. 1952 legte er die Rechtsanwaltsprüfung ab. Am 11. Dezember 1954 erfolgte seine Eintragung als selbständiger Rechtsanwalt bei der Vorarlberger Rechtsanwaltskammer, wo Richard Ciresa auch durch mehrere Jahre von der Vollversammlung der Rechtsanwälte in den Disziplinarrat gewählt wurde. Am 30. April 1982 trat er nach über 27-jähriger Tätigkeit als selbständiger Rechtsanwalt in den Ruhestand.

Tätigkeit in der Politik und im Kommunalbereich

Richard Ciresa war ab 1951 Vorstandsmitglied und von 1977 bis 1987 Obmannstellvertreter der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Feldkirch. Ab 1955 war er Mitglied des Sparkassavereines, von 1972 bis 1984 auch Mitglied des Verwaltungsausschusses bzw. Sparkassenvorstands. Ab 1960 war er zudem Mitglied des Verwaltungsrates der Stadtwerke Feldkirch.[1]

Richard Ciresa war ab 1946 Mitglied der SPÖ. Er hatte verschiedene Funktionen in der Orts- und Bezirksorganisation der Partei inne.

Von 1950 bis 1980 war Richard Ciresa Mitglied der SPÖ-Fraktion in der Stadtvertretung Feldkirch. Von 1957 bis 1980 war er Stadtrat (Referat für Fürsorgewesen und Sanitätsangelegenheiten).[4] In diese Zeit fiel der Neubau des Altersheims Schillerstrasse, die Generalsanierung des Alters- und Pflegeheims Nofels und die Einrichtung der Chronisch-Krankenstation in Nofels.

Mitgliedschaften

Richard Ciresa war über Jahrzehnte Mitglied der Naturfreunde - Ortsgruppe Feldkirch (Obmann und Hüttenwart) und des Bergrettungsdienstes Feldkirch-Frastanz. Seit 10. Mai 1948 war er auch Mitglied beim BSA – Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen (BSA).

Hobbys

Seine Hobbys waren Bergsteigen, Wandern, Schifahren, Lesen und soziales und politisches Engagement.

Auszeichnungen

  • 1973 Ehrenzeichen der der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Feldkirch in Silber,
  • Ehrennadel in Silber des Sparkassavereines,
  • 1981 Ehrennadel der SPÖ in Gold,
  • Viktor-Adler-Plakette der SPÖ,
  • 5. Träger des Ehrenringes der Stadt Feldkirch.[1][5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Siehe auch: Feldkirch Aktuell 2/1988, S. 12.
  2. Während des Austrofaschismus und der NS-Diktatur war die Sozialdemokratische Partei verboten und wurden deren Mitglieder teilweise verfolgt.
  3. Innsbrucker Nachrichten vom 28. November 1938, S. 6.
  4. Die Feldkircher Bürgermeister seit dem Jahr 1381, Webseite: feldkirch.at.
  5. Verdienste um die Stadt Feldkirch - Träger des Ehrenrings, Webseite: feldkirch.at.