Kaisersteinbruch

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Vorlage:Infobox Ort in Österreich Kaisersteinbruch ist ein Ortsteil der Grossgemeinde Bruckneudorf. Das an den waldreichen, nordwestlichen Hängen des Leithagebirges gelegene Haufendorf verdankt seine Entstehung, wie schon im Namen ersichtlich, dem gut verwendbaren Stein, welcher in der Umgebung reichlich zu finden ist.

Tatsächlich ist dieser Boden seit Urzeiten besiedelt. Dies wurde durch Ausgrabungen und Funde dokumentiert.Interessanter Fund im Blauen Bruch 1949: eine Pfeilspitze in einem Pferdewirbel ist Beweis für die ältesten schweren Hauspferde, Univ. Prof. Pittioni datiert um 800-600 v. Chr. Mindestens seit dieser Zeit ist dieser Raum besiedelt.

Auf dem Boden des Öden Klosters fand 1903 Max Groller bei Ausgrabungen drei Siedlungsschichten. Zuunterst Reste eines römischen Gutshofes (Herrenhaus, Baureste mit Heizanlage), an diesen Gebäuden vorbei führt eine Römerstraße von Carnuntum über das Leithagebirge. Sie war ein Stück der urgeschichtlichen Bernsteinstraße, die Ostsee und Adria verband. In der Nähe der Villa wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. ein langobardischer Friedhof angelegt. (Fund einer langobardischen Fibel)

Das Gebiet des Öden Klosters befindet sich auf dem Truppenübungsplatz. Alle Versuche diesen besonders geschichtsträchtigen Ort zu kennzeichnen, - der Schriftverkehr darüber ist selbstverständlich vorhanden - etwa durch ein Täfelchen, durch einen Wegweiser, wurde aus grundsätzlich militärischen Erwägungen abgelehnt. 1990 noch erkennbare mittelalterliche Mauerreste, mit z.B. scharfen Mauerkanten, usw. sind in der Zwischenzeit zufällig dem Boden gleichgemacht.....

In karolingischer Zeit, um 800, wurde quer durch die römischen Grundmauern ein Erdkastell im Ausmaß von 109x130 m angelegt, ein mit Eckturm und Verschanzungen befestigter Königshof. Die Kaiser dieser Zeit verfügten über keine feste Residenz, hier fanden sie auf ihren Reisen im Reiche Quartier und Verpflegungsstätte. Später ging das Gebiet in den Besitz der ungarischen Könige über. König Emerich II. (Imre) schenkte es 1203 den Zisterziensern von Heiligenkreuz. Es wurde mit dem Bau einer großangelegten Kirche im Gelände des Königshofes begonnen.

Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 16ten Jahrhunderts als Siedlung italienischer Steinarbeiter, die hier Steinbrüche für das Stift Heiligenkreuz errichteten, gegründet. Erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1590. Heute sind große Teile des Ortsgebietes Teil des Truppenübungsplatzes Bruckneudorf, der aus dem k.u.k Militärlager zu Bruck a.d. Leitha hervorgegangen ist.

Sehenswürdigkeiten sind die barocke Pfarrkirche St. Rochus u. Sebastian, ehemals Zunftkirche des hiesigen Steinmetzhandwerkes, Baubeginn 1618, (21. Nov. 1618 Vertrag über die Errichtung der Kirche zwischen den Steinmetzmeistern Andre Roffin und Ulrich Payos und dem Maurer zu Ebenfurt Steffan Fridrich), Kirchenweihe 30. Juli 1652, im Türkenrummel 1683 weitgehend zerstört. Zwei steinerne Seitenaltäre der alten Kirche blieben erhalten, wurde damals restauriert: Der Regondi-Altar und der Pery/Schilck-Altar. Die Erweiterung und Barockisierung der nunmehr zweitürmigen Kirche nach den Plänen von Elias Hügel 1745 abgeschlossen. Hochaltar, 1720 von der Steinmetzbruderschaft errichtet, Seitenkapelle 1738 mit Kreuzaltar von Elias Hügel errichtet - als seine Grabkapelle.

2 Seitenaltäre beim Triumphbogen wurden in den 1960/70er Jahren nach Hundsheim und Wolfsthal verkauft.

Noch vorhandene Epitaphe - einst war der Kirchenboden damit ausgelegt - bedeutender Meister, deren Ehefrauen und auch Kinder, Pfarrherrn und 1 Geselle! Zeitlich geordnet: Margaretha Roffinin 1636, 1. Ehefrau des M. Andre Roffin, die Stifterin der Kaisersteinbrucher Kirche; Susanne Haydnerin, 1637; Andre Roffin, erster Richter in Kaisersteinbruch 1648; Privatbesitz; Catharina Perin, Ehefrau des Antonius Pery, geb. Retacco 1681; Giorgio Regondi 1681(Schloß Petronell, ..); Pater Theobald Hug, Pfarrherr 1682; Hofsteinmetzmeister Ambrosius Ferrethi 1696 (Privatbesitz, Leopoldinischer Trakt der Wr. Hofburg, für den Fürst Liechtenstein Stadtpalast in der Bankgasse, Gartenpalast in der Roßau..); Angela Regondin, Witwe nach M. Ambrosius Regondi 1699; Reichardt Fux 1699 ( Privatbesitz; Stadtpalast Prinz Eugen); Martin Trumler 1705 (Palais Liechtenstein,..); Catharina Hareslebin, Witwe nach Ambrosius Ferrethi 1707; Giovanni Battista Passerini 1710 (Privatbesitz, Stadtpalais Esterházy, Schloß Harrach Bruck/L,..); Hans Georg Haresleben 1716 (Palais Batthýany, Schloß Schönbrunn, Palais Trautson, Palais Daun-Kinsky, Unteres Belvedere, Karlskirche); Sebastian Regondi 1717 (Palais Harrach, Freyung, Palais Questenberg-Kaunitz); Pater Edmund Fraisamb, Verwalter in Königshof 1722; Geselle Felix Freiwiller - hat dem Kaiser 30 Jahr gedient 1726, im Museum; Pater Gerhard Hauer, Pfarrherr 1726; Maria Elisabetha Hügelin, geb. Ferrethi, 1. Ehefrau Hügels 1728; Maria Elisabetha Hügelin, Tochter 1733; Franz Daniel Hügel, Sohn 1735; Sebastian Siebenbürger, Kastner in Königshof 1736 (Teilstück in der Bodenpflasterung); Simon Sasslaber 1740 (Privatbesitz, Palais Daun-Kinsky, Karlskirche, Oberes Belvedere); Joseph Elias Hügel, Sohn 1743; Johann Paul Schilck, 1745 (Privatbesitz, Oberes Belvedere, ..); Hofsteinmetzmeister Elias Hügel 1755 (Karlskirche-als sein Lebensauftrag, Geh. Hof- und Staatskanzlei, Kaiserl. Hofstallungen, Oberes Belvedere, Kirchenbaumeister in Winden am See, Mönchhof, Dreifaltigkeitssäule in Neusiedl am See, im Stift Heiligenkreuz, Vermählungsbrunnen Wien, Hoher Markt, seine Altäre in Kaisersteinbruch, Karlskirche, Mönchhof, Purbach, Stotzing weisen ihn als Baukünstler aus); das Steinmetzmuseum, mehr ein Dokumentationsarchiv, mit einer Kartensammlung - Kayßerl. Stainbruch 1700,... Lapidarium, Schloß Neugebäude, Palais Albertina-Hofburg, Schloß Schönbrunn, Altarsteine, der Europabrunnen auf dem Kirchenplatz, 1998 errichtet, Steinmauer in den ehem. Pfarrgarten, ursprünglich von 1669, Abgang in den monumentalen, originalen Gewölbekeller. Immer geöffnete Galerie von Länder-Steinreliefs, beginnend mit Griechenland, Rumänien, Deutschland, .... zuletzt San Marino, Schweden und Rußland. Insgesamt 27.Rosengarten das barocke Friedhofstor.

Kaisersteinbrucher Steinmetzkunst

Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister zeichneten verantwortlich für die Ausgestaltung von Fassadenelementen, Treppenhäusern und Altären zahlreicher historischer Bauten Wiens des 16. bis 18. Jahrhunderts. Darunter finden sich bedeutende Steimetzarbeiten an der Karlskirche, der Kapuzinergruft und der Wiener Hofburg.

Weblinks

http://www.steinmetzmuseum-kaisersteinbruch.at