Alpe Vergalden

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Vergaldaalpe im Winter 2015
Vergaldaalpe und Vergaldatal im Winter mit Schiwanderern
Blick über den Ortsteil Vergalden in Gargellen zum Beginn des Vergaldatals

Die Alpe Vergalden (auch: Vergaldaalpe bzw. Alp Vergalda) ist ein Sömmerungsgebiet mit Wirtschaftsgebäuden und sonstige Infrastruktur sowie Gastwirtschaftsbetrieb im Gemeindegebiet Sankt Gallenkirch, im Ortsteil Gargellen, im Montafon in Vorarlberg.

Name

Der Name Vergalden (im Montafonerischen als Vergalda bzw. im Mittelalter als Vallgalda bezeichnet) soll vom rätoromanischen Val calda abstammen und warmes Tal bezeichnen.[1] Das danebenliegende Valzifenztals hingen wird als kaltes Tal bezeichnet.

Lage, Infrastruktur und Ausdehnung

Die Alpe ist rund 3,7 Kilometer Luftlinie vom nordwestlich befindlichen Ort Gargellen entfernt. Die Alpe Vergalden liegt auf rund 1820 m ü. A. inmitten des flachen Vergaldatals am Fuße der nördlich gelegenen Heimspitze. Östlich findet sich die Rotbühelspitze (2853 m ü. A.) und die Isatälispitze. Südlich die Ritzenspitzen. Die Alpe Vergalden ist über einen beschränkt öffentlich zugänglichen Güterweg mit Fahrzeugen erreichbar.

Geschichte

Aufgrund der rätoromanischen Sprachwurzeln ist davon auszugehen, dass das Tal zumindest seit dem Mittelalter genutzt wurde. 1556 gaben sich die Alpgenossen einen neuen Alpbrief, der bis heute erhalten ist. 1891 folgte eine Erneuerung des Alpbriefes, damals hatte die Alpgenossenschaft 174 Mitglieder.[1]

Ursprünglich bestanden hier drei Sennhütten. 1676 ist urkundlich belegt, dass 142 Kühe, 67 Rinder, 45 Kälber, ein Stier, 25 Pferde und etwa 300 Schafe aufgetrieben worden sind, 1891 waren es 98 Kühe, 124 Rinder und 78 Kälber, 1920 100 Kühe, 120 Rinder und 100 Kälber. Um 1800 wurde eine Gemeinschaftssennerei eingeführt. 1926 die heute noch erhaltenen Alphütten erbaut.[1]

Alpwirtschaft im Bereich des Alpe Vergalden

Die Alpe wird je nach Witterung von Anfang Juni bis Anfang September bewirtschaftet. Die Alpnutzfläche beträgt etwa 73 Hektar und wird jährlich mit rund 50 Kühen und zehn Rindern sowie 15 Schweinen und Ziegen bestoßen.[2]

Auf der Galtalpe Vergalda befinden sich über den Sommer heute mehr als 200 Rinder. Die Gesamtfläche der Agrargemeinschaft Vergalden beträgt 1.696,49 ha, die Nutzfläche der Alpe über 600 ha (287 Weiderrechte).[1]

Auf der Alpe Vergalda wird Sauerkäse nach traditioneller Art aus reiner Magermilch hergestellt.[3]

Geologie

Auf den Hängen der Alpe finden sich zahlreiche Blöcke aus Gneis mit Einschluss von kleinen Granatkristallen.

Gewässer, Biotope, Ruhezone

Durch das Vergaldatal fließt der Vergaldabach, unter anderem auch direkt bei der Alphütte vorbei. Der Vergaldabach wird von zahlreichen Bächen gespeist. 1781 wird von den Pfarrern Pol und Catani aus dem Prätigau berichtet, dass im hinteren Vergaladtal ein Gletscher bestanden, über die sie eineinhalb Stunden aufsteigen mussten, um über das Hinterbergjoch (2590 m) ins Garnertal weiterwandern zu können.[1]

Fast das gesamte Vergaldatal und auch noch Teile des benachbarten Valzifenztals sind eine Wildruhezone und somit als Schutzgebiet mit 1.949,11 ha ausgewiesen. Seit 2009 bestehen hierzu besondere Verordnungen der Vorarlberger Landesregierung. Zusätzlich ist das Vergaldatal und die Alpe Vergalden von ausgewiesenen Großraumbiotopen umgeben.[4]

Wandern

Die Wanderung zur Alpe Vergalden ist über den bestehenden Güterweg von Gargellen aus gut zu bewerkstelligen. Der Güterweg kann auch mit einem für das Gelände geeigneten Kinderwagen benutzt werden. Der Weg von Gargellen ist etwa 4,5 Kilometer lang und es ist eine Gehzeit von etwa 2 Stunden (ohne Kinderwagen) bis 3 Stunden mit Kinderwagen) erforderlich.

Weblinks

 Alpe Vergalden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Gemeinde St. Gallenkirch (Hrsg.): Heimatbuch St. Gallenkirch – Gortipohl – Gargellen, St. Gallenkirch 1988, Eigenverlag, ISBN 3-85430-101-4, S. 132 f.
  2. Bestoßen bezeichnet das Beziehen der Alpe mit einer bestimmten Anzahl von Tieren.
  3. Alpe Vergalda, Webseite: vorarlbergkaese.at.
  4. Schutzgebiete in Vorarlberg, Webseite: naturvielfalt.at.

46.9462949.951653Koordinaten: 46° 56′ 47″ N, 9° 57′ 6″ O