Gargellental
Das Gargellental (auch: Gargellatal) ist eines von zwei dauerhaft besiedelten Seitentälern des Montafonertals in Vorarlberg. Das Hauptgewässer ist der Suggadinbach. Das Tal ist etwa acht Kilometer lang.
Name
Gargellen, früher auch Gariella oder Gariellen oder Gargella geschrieben, hat eine rätoromanische Sprachwurzel. Deren Bedeutung ist jedoch heute nicht mehr bekannt.[1]
Geografie
Das Gargellental wurde während der letzten Eiszeit bis vor etwa 10.000 Jahren ganz wesentlich herausgebildet. Insbesondere entstanden an den Rändern der Vereisungen Moränen, Schotter-, Sand- und Seetonablagerungen, die zu flächenhaften Einebnungen führten auf denen dann bevorzug Siedlungen errichtet wurden, wie z. B. Maisäße.[2]
Das Gargellental ist ein Trogtal von etwa 1470 m ü. A. bis etwa 855 m ü. A. und wird vom Hauptbach, dem Suggadinbach, durchflossen. Dieser mündet bei Gewässerkilometer 47,46 in die Ill und wurde 8,67 km zuvor durch den Zusammenfluss der Valzifenzbaches (6,88 km) und des Vergaldabaches (7,18 km) gebildet. Kurz vor der Einmündung des Suggadinbaches in die Ill endet das Gargellental durch die Einmündung in das Montafonertal beim Ortsteil Galgenul (852 m ü. A.) des Hauptortes Sankt Gallenkirch.
Das rund acht Kilometer lange Gargellental ist in etwa von Nordnordost nach Südsüdwest ausgerichtet und in den Rätikon eingeschnitten und es zweigen mehrere Seitentäler ab, von denen die beiden längsten das Valzifenztal und das Vergaldatal sind. Diese beiden Täler sind auch die zwei großen Quelltäler des Gargellentals (Suggadinbachs).
Hauptort
Der Hauptort im Gargellental ist das Bergdorf Gargellen (ein Luftkurort) mit etwa 110 Einwohnern und gehört politisch zur Gemeinde Sankt Gallenkirch. Gargellen liegt auf rund 1420 Meter, ist damit der höchstgelegene Ort des Montafon. Der heute bedeutendste Wirtschaftszweig ist der Tourismus[3], gefolgt von der Landwirtschaft.
Neben dem Silbertal ist das Gargellental das zweite dauerhaft bewohnte Seitental im Montafon.
Geschichte
Bereits in der Bronzezeit ist zumindest eine Nutzung des Tales und der Seitentäler für die Jagd belegt. Zumindest seit römischer Zeit wird das Gargellental und werden die Seitentäler für die Alpwirtschaft genutzt. [4]
Verkehr
Über das Schlappiner Joch (2201 m ü. A.) führte eine wichtige Verbindung nach Graubünden und Italien (Via Valtellina). Ebenfalls, wenn auch untergeordnet, über das St. Antönier Joch (2379 m ü. A.) in die Schweiz.[5][6]
Bis 1950 entstand die heutige Gargellener Straße (L 192), wodurch auch der Tourismus im Tal wesentlich gefördert wurde.
Siehe auch
Weblinks
Gargellental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinde St. Gallenkirch (Hrsg.): Heimatbuch St. Gallenkirch – Gortipohl – Gargellen, St. Gallenkirch 1988, Eigenverlag, ISBN 3-85430-101-4, S. 18.
- ↑ Marion Ebster, Edith Hessenberger, Michael Kasper u.a.: Röbi und Rongg - Beiträge zum Maisäß- und Alpwesen in Gargellen, S. 17.
- ↑ Eintrag zu Gargellental in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (in AEIOU Österreich-Lexikon)
- ↑ Marion Ebster, Edith Hessenberger, Michael Kasper u.a.: Röbi und Rongg - Beiträge zum Maisäß- und Alpwesen in Gargellen, in Montafoner Schriftenreihe 22, Schruns 2009, Verlag Montafoner Museen Heimatschutzverein Montafon, ISBN-13: 978-3-902225-35-1 (online).
- ↑ Das Tal der Winde (Version vom 3. September 2018 im Internet Archive), Gemeinde Bludesch, zuletzt abgerufen am 25. September 2017.
- ↑ Gemeinde St. Gallenkirch (Hrsg.): Heimatbuch St. Gallenkirch – Gortipohl – Gargellen, St. Gallenkirch 1988, Eigenverlag, ISBN 3-85430-101-4, S. 131.
46.9955789.942606Koordinaten: 46° 59′ 44″ N, 9° 56′ 33″ O