Benutzer:LuiseLui/Heinz Baumüller

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Heinz Baumüller (* 19. August 1950 in Kollerschlag) ist ein österreichischer Bildhauer, Grafiker und Aktionskünstler, der in Düsseldorf lebt und arbeitet.

Leben und Wirken

Baumüller absolvierte von 1965 bis 1969 die Schriftsetzer-Lehre und hielt sich dann in Kopenhagen auf.

Von 1972 bis 1977 studierte er Gebrauchsgrafik bei Erich Buchegger an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, danach bis 1980 Bildhauerei bei Erwin Reiter. 1977/78 war er Assistent von Bernhard Luginbühl beim Forum Metall[1][2] in Linz und anschließend in der Schweiz. Durch diesen lernte er Jean Tinguely kennen, dem er in Frankreich assistierte. Weitere Studien betrieb er in Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und war Assistent bei Klaus Rinke (1981/82). Er arbeitete dort auch mit Joseph Beuys und Johannes Stüttgen zusammen.

Nachdem er in der Aktion Nike, 1979, lange Zeit für den Verbleib der Skulptur Nike der Künstler- und Architektengruppe Haus-Rucker-Co in einer Zukunftsweisenden Aktion - dergleichen gab es seither öfters - mit Protestschreiben von Künstlern und Kunstvermittlern internationalen Ranges am Linzer Hauptplatz gegen die Abrisspläne der Stadtväter kämpfte, jedoch die Demontage am 22. November 1979 , knapp vor Mitternacht, nicht verhindern konnte, wanderte er im Januar 1981 nach Deutschland aus. Dort wurde er in Düsseldorf an der Kunstakademie Düsseldorf Assistent von Klaus Rinke 1981/82) und machte wegen der damals notwendigen Aufenthaltserlaubnis noch einmal ein zweites Studium der Bildhauerei bei diesem als Meisterschüler.

Zum Abschluß seines Akademieaufenthaltes gewann er 1984 den Bundeswettbewerb der deutschen Kunstakademien vor allem mit seiner Holzarbeit „Tunnel“, eine von vielen Akademieprofessoren und anderen Kunstfachleuten hochgelobte Skulptur, die er nach einer Korrektur Joseph Beuys´ mit diesem zusammen zersägte und ihm dann beim Bauen zweier daraus entstandenen Beuys-Skulpturen assistierte. Nasse Wäsche - Jungfrau II [3] und Nasse Wäsche - Jungfrau III[4] (1985). Lange zuvor wurde er bereits Mitarbeiter von Joseph Beuys und Johannes Stüttgen, in der FIU, der Free International University, einer autonomen Universität im Raum 3 des Gebäudes der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.

Seit 1986 betreibt er mit seinen Brüdern Wolfgang und Werner die Werkstatt Kollerschlag GmbH[5] zur Herstellung großformatiger Kunstwerke in allen gewünschten Materialien. 1999/2000 war er Gastprofessor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz.

1988 bis 1992 kandidierte er nach einem Briefwechsel mit dem amtierenden Bundespräsidenten Kurt Waldheim für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten, zog diese Kandidatur kurz vor der Wahl zurück, nachdem Robert Jungk von den Grünen als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert worden war und setzte sich für diesen im Rahmen mehrerer Ausstellungen und Aktionen ein.[6]

Auszeichnungen

  • 1984: 1. Preis des Bundeswettbewerbs der deutschen Kunstakademien
  • 1984: Förderpreis für die Bildende Kunst des deutschen Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
  • 1995: 1. Preis des Readymix-Wettbewerbs: „Visionen in Beton“, Deutschland

Symposien

  • 1980: Symposium International de Sculpture Environnemental de Chicoutimi, Kanada (Skulptur Mitten in Kanada traf ich meine Insel)
  • 1983: 2. Burgdorfer Bildhauersymposion, Schweiz, (Skulptur Tunnel)
  • 1984: Wiesbadener Skulpturentage, (Skulptur Korrektur)
  • 2000: 3rd International Art Meeting Katowice 2000, Polen

Werke

  • Zahlenskulpturen (1974 - 1980)
  • Torsi Kubique (1976)
  • Stahlplastiken (seit 1978)
  • Aktionen (seit 1979)
  • Denkmal für den Gründungsrektor Alfons Ortner (1980)
  • Schriftblätter (seit 1982)
  • Metallplastik (Eisen) (1982)
  • Betonskulptur „Eingang/Ausgang“, Insel Hombroich, Raketenstation (1998)
  • Restaurierung der Skulptur Loch von Joseph Beuys in der Kunsthalle Düsseldorf (2008)
  • Josephsglocke[7] für die Pfarrkirche Kollerschlag (2010)

Ausstellungen

Baumüller ist seit 1976 mit Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen aktiv: (Auswahl)[8]

Aktionen

Baumüller führte in den Jahren 1979 bis 2003 immer wieder Aktionen in Linz und in Düsseldorf durch:[9]

  • Aktion Nike, Linz (1979)
  • Aktion Äthiopien, Düsseldorf (1984)
  • Kandidatur als Direktor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf (1984/85)
  • Zersägen der Skulptur „Tunnel“ zusammen mit Joseph Beuys (1985)
  • Aktion Parallelismus, Düsseldorf (1986)
  • Aktion Containpoorary, Düsseldorf (1986)
  • Aktion Beuys’ Bierakademie (1987)
  • Aktion Tragic Strips, Düsseldorf (1987)
  • Aktion Suchart, Düsseldorf (1988)
  • Kandidatur als Österreichischer Bundespräsident (1988 - 92)
  • Aktion Lichterkette, Düsseldorf (1993)
  • Aktion Edelbettler, Düsseldorf (1994)
  • Aktion Faques Chirac, Düsseldorf (1995)
  • Aktion Öster – Reichskonkordat 2000, Linz (2000)
  • Aktion U$ASS (2003)
  • Aktion Ich danke dem Gericht im Namen der Kunst (2003)

Öffentliche Sammlungen

  • Die Kunstsammlung des Landes Oberösterreich[10]

Publikationen

  • Das ist so eine Art Politik: Aktion Nike [11] Juni bis November 1979, Linz. Autor: Heinz Baumüller, Mitwirkende Personen: Haus-Rucker-Co; Verlag: Denkmayr
  • 2. Burgdorfer Bildhauer-Symposion, 8.8-10.9.1983 : Künstler arbeiten mit Holz, Verlag Burgdorf: Das Symposion, Sekretariat, 1983
  • Die Fettecke : ein Videoskulptur über Die Fettecke von Joseph Beuys. Verfasser: von Heinz Baumüller; Joseph Beuys; Michael Bielicky; James Lee Byars; Ricardo Peredo; Verlag Köln : 235 Media, c 1987.

Literatur

  • Löcher und Drumherum Handwerker aus Oberösterreich produzieren die Werke wichtiger Bildhauer. Jetzt wird ihre Kunst in zwei Ausstellungen gezeigt.DER SPIEGEL 20/1996 Löcher und Drumherum.
  • 2011 Jahr des Waldes/Year of Forests. Katalog zur Ausstellung 2011, zs art KunstRaum, Wien. Künstlertexte: Alice Schmatzberger (science + art) zs art Magazines.
  • Architektur im 20. Jahrhundert: Österreich. Erschienen im Oktober 1995, Verlag: Prestel, München - New York, Herausgeber: Architektur Zentrum Wien / Deutsches Architektur Museum, Frankfurt a.Main

Weblinks

Einzelnachweise