Heinrich I. von Liechtenstein

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Heinrich (I.) von Liechtenstein (* im 13. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um 1265) konnte während des "Österreichischen Interregnums" (ca. 1246-1282) die Stellung seiner Familie wesentlich ausbauen. Mit der im südlichen Mähren gelegenen Herrschaft Nikolsburg, die er als "freies Eigen" erwerben konnte, fasste seine Familie dauerhaft Fuß im böhmischen Königreich, wovon sie im Spätmittelalter wesentlich profitierte. Heinrich begründete jene Linie der Liechtensteiner, welche bis heute über eine spätere Nebenlinie Bestand hat.

Herkunft und Familie

Heinrich (I.) von Liechtenstein entstammte einer Ministerialenfamilie[A 1]. Er war einer der Söhne von Dietrich (II.) von Liechtenstein († nach 1209).[1] und der Vater von Heinrich (II.) von Liechtenstein († 1314), dem Ehemann von Petrissa von Zelking († Anfang des 14. Jahrhunderts).

Leben

Heinrich (I.) von Liechtenstein zeichnete sich 1244/45 auf einer "Preußenfahrt" aus. An der Seite von Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich dem Streitbaren") († 1246) kämpfte er in der Schlacht an der Leitha (15. Juni 12469).[2] Um 1247/48 profitierte er von den Bemühungen des von Kaiser Friedrich II. als Landesverweser für das Herzogtum Österreich eingesetzten Otto von Eberstein, sich durch die Vergabe von Babenbergischen Kammergütern seine Stellung zu sichern.[3] Als Herzogin Gertrud und ihr Ehemann Hermann um 1248/50 versuchten, ihre Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier zu behaupten, verhielt er sich neutral, wofür diese allerdings Gegenleistungen zu erbringen hatten.[4] Bereits am 14. Jänner 1249 erhielt er von Markgraf Ottokar von Mähren das in der Mark Mähren gelegene Dorf Nikolsburg.Nikolsburg, das ihm und seiner Familie später bis 1560 als "freies Eigen" gehörte.[2] Schon zu diesem Zeitpunkt dürfte er den späteren "Böhmenkönig" Ottokar (II.) gedient haben.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 218-262, S. 230
  2. 2,0 2,1 vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 444
  3. 3,0 3,1 vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 255
  4. vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 255f.

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.