Frauengasse
Die Frauengasse befindet sich im 17. Wiener Gemeindebezirk, Hernals. Das Benennungsdatum ist unbekannt. Der Name bezieht sich darauf, dass ein Frauenkloster hier Besitzungen hatte.
Lage und Charakteristik
Die Frauengasse verläuft von der Ottakringer Straße in nördlicher Richtung bis zur Geblergasse und ist 287 Meter lang. Sie wird von der Haslingergasse gequert; die Spitzackergasse geht in westlicher Richtung von ihr ab. Im gesamten Verlauf wird die Frauengasse als Einbahnstraße geführt, und zwar von der Geblergasse in Richtung Ottakringer Straße. Zwischen Spitzackergasse und Geblergasse ist für Fahrräder das Fahren gegen die Einbahn auf einem markierten Fahrstreifen möglich.
Der Autoverkehr ist gering und besteht aus dem Anrainerverkehr sowie jenen Autos, die aus einer unterirdischen Parkgarage und der Parkgarage eines großen Supermarkts kommen.
In der Frauengasse selbst verkehren keine öffentlichen Verkehrsmittel, doch besitzt die auf der Ottakringer Straße fahrende Straßenbahn der Linie 44 hier eine Haltestelle, die den Namen Frauengasse trägt.
Die Verbauung besteht fast ausschließlich aus Wohngebäuden, die zum Großteil in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts oder später entstanden sind. Es existieren heute nur mehr wenige ältere Häuser. Die Baulinie der neueren Gebäude tritt gegenüber derjenigen der älteren zurück und verbreitert so die Gehsteige. Unmittelbar vor der Geblergasse befindet sich die Rückfront eines Billa Plus-Supermarktes mit Lieferantenzugang und Garagenausfahrt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt ein Sportplatz, der vom nahegelegenen Gymnasium Parhamerplatz genützt wird. Ansonsten gibt es in der Frauengasse keine Gaststätten oder Geschäftslokale mit Ausnahme einzelner Lokale des Rotlichtmilieus.
Gebäude
Nr. 2: Wohnhaus
Das architektonisch interessanteste Gebäude der Frauengasse liegt gleich an deren Beginn auf Nr. 2. Es ist ein Eckhaus zur Ottakringer Straße mit 4 Geschoßen und wurde 1906 von dem namhaften Architekten Emil Hoppe errichtet. In der durch Simse abgesetzen erhöhten Sockelzone befindet sich ein Geschäftslokal. Die Ecke ist abgerundet und durch sparsamen Jugendstildekor hier, an den angrenzenden Fenstern und an der Dachzone akzentuiert.
Nr. 14: Wohnhaus mit Relief
Das in den 1960er Jahren errichtete Wohnhaus an der Ecke zur Haslingergasse besitzt ein bemerkenswertes Sandsteinrelief des Bildhauers Ernst Wenzelis aus dem Jahr 1967. Es zeigt ein Gitarre spielendes Mädchen oder eine junge Frau vor einem Spinnrad.
Literatur
- Hernals. Ein Heimatbuch für den 17. Wiener Gemeindebezirk. Wien 1924, S. 319.
- Helmut Kretschmer: Wiener Bezirkskulturführer Hernals. Jugend & Volk, Wien 1983, ISBN 3-224-16241-4.
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 2. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2.
Weblinks
Frauengasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Frauengasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
48.2151216.329036Koordinaten: 48° 12′ 54″ N, 16° 19′ 45″ O