Rudolf III. von Montfort
Graf Rudolf (III.) von Montfort zu Feldkirch (* im 13. Jahrhundert; † 1334, am 27. oder 28. März, in Arbon)[A 1] war Verwalter des Hochstiftes Chur und dann einige Jahre Bischof von Chur und mehrere Jahre Bischof von Konstanz. Als Verwalter der Grafschaft Feldkirch traf er einige für die Entwicklung des späteren Bundeslandes Vorarlberg wesentliche Entscheidungen.
Rudolf III. von Montfort (* zwischen 1260[1] und 1275[2]; † 27. oder 28. März 1334 in Arbon) war Bischof von Chur (1322–1325) und Konstanz (1322–1334). Er entstammte der jungen Linie Montfort-Feldkirch des schwäbischen Grafengeschlechts Montfort.
Herkunft und Familie
Graf Rudolf (III.) von Montfort zu Feldkirch zählt zu den bekanntesten Familienmitgliedern der Grafen von Montfort. Er war einer der jüngeren Söhne des Grafen Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch aus dessen Ehe mit Gräfin Agnes von Grieningen.[1]
Leben
Rudolf (III.) von Montfort erhielt an der Hochschule zu Bologna eine solide Ausbildung im Kirchenrecht und sammelte als Verwalter des Hochstiftes Chur politische Erfahrung. 1311 schloss er als Verwalter der Grafschaft Feldkirch ein Bündnis zwischen dieser und der Stadt Konstanz.[2] 1322-1325 war er Bischof von Chur und 1322-1334 Bischof von Konstanz.
Nach dem frühen Tod von seinem älteren Bruder Hugo (IV.) hatte Rudolf (III.) gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II), der wie er eine Klerikerlaufbahn eingeschlagen hatte, außerdem die Verwaltung der Grafschaft Feldkirch übernommen.[2] Als Verwalter der Grafschaft Feldkirch förderte er die Ansiedlung der Walser im heutigen Bundesland Vorarlberg. Da er Geldgeber benötigte, holte er gemeinsam mit Ulrich (II.) Juden nach Feldkirch. Er anerkannte die Bürgerschaft der Stadt Feldkirch als juristische Person und verschaffte der Stadt um 1313 ein Privileg von Kaiser Heinrich VII. († 1313), durch welches sie ein Stadtrecht nach Vorbild der Stadt Lindau erhielt und ihr die Freiheit von fremden Gerichten zugestanden wurde. Gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich veranlasste er wenig später, dass das "Feldkircher Recht" kodifiziert wurde.[2]
Literatur
- Brigitte Degler-Spengler: Rudolf von Montfort. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 2005. ISBN 3-428-11203-2. Band 22, S. 175f. [digital]
- Alexander Cartellieri: Rudolf, Graf von Montfort. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1907. Bd. 53, S. 582–584 [digital]
- Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 digital
- Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 307 und 308 (Stammtafeln)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 21
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)
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