Elisabeth von Montfort-Bregenz

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Darstellung der Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz, Markgräfin von Hachberg und Frau von Bregenz als (vermeintliche) Stifterin der Kirche in Hard, Ölgemälde aus dem Jahr 1790, heute im Vorarlberg Museum in Bregenz

Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz (* vermutlich noch im 14. Jahrhundert, nach 1387, vermutlich in Bregenz; † im 15. Jahrhundert, um 1457/58, in [[w:Konstanz|Konstanz)[A 1], auch Elisabeth von Montfort-Bregenz und durch Ehe eine Gräfin von Nellenburg und Markgräfin von Hachberg, gelangte als Erbtochter in den Besitz einer Hälfte der Grafschaft Bregenz, die sie Mitte des 15. Jahrhunderts an die Herzöge von Österreich (Habsburger) verkaufte. Sie ist als letzte Gräfin von Bregenz aus der Grafenfamilie von Montfort in die Geschichte eingegangen und zählt außerdem zu den wenigen adligen Frauen des Mittelalters, welche in der Geschichte des Bundeslandes Vorarlberg einige Spuren hinterlassen haben. Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz darf nicht mit ihrer gleichnamigen Vorfahrin, der Gräfin Elisabeth von Bregenz († nach 1216), verwechselt werden.

Herkunft und Familie

Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war eine Ururenkelin des Grafen Wilhelm (II.) von Montfort zu Tettnang ("Wilhelm dem Reichen") († um 1352), eine Großnichte des Grafen Hugo (XII.) von Montfort († 1423), dem bekannten Minnesänger und steirischen "Landeshauptmann" und die Nichte des Grafen [[Hugo XIV. von Montfort|Hugo (XIV.) von Montfort-Tettnang-Bregenz, der es bis zum obersten Meister des Johanniterordens brachte.[1] Sie war das einzige Kind des Grafen Wilhelm (VII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz aus dessen Ehe mit Gräfin Kunigunde von Toggenburg.[2]

Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war zweimal verheiratet[2]:

⚭ (1. Ehe) mit Graf Eberhard von Nellenburg († um 1422)
  • Gräfin Kunigunde von Nellenburg (* vor 1422) ⚭ (1. Ehe) mit Graf Eberhard von Lupfen († um 1448); ⚭ (2. Ehe) mit Freiherr Johann (I.) von Schwarzenberg († um 1460)
⚭ (2. Ehe) seit 1423 mit Markgraf Wilhelm von Hachberg (Hochberg) († 1482)[3]

Erbin der einen Hälfte der Grafschaft Bregenz

Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war zunächst mit dem Grafen Eberhard von Nellenburg verheiratet.[2] Um 1418 versuchten ihr Vater Wilhelm (VII.) und ihr Onkel Hugo (XIV.), die Grafschaft Bregenz, die zwischen ihnen und ihrem Großonkel Hugo (XII.) geteilt war, zur Gänze an sich zu bringen. Nach dem Tod ihres Vaters schloss ihr Onkel jedoch mit dem Großonkel einen Vergleich, wobei er auch als Vormund für sie agierte. Als ihr Großonkel wenig später starb, kam es zu langjährigen Auseinandersetzungen um die beiden Hälften der Grafschaft Bregenz. Elisabeth, die nach dem Tod ihres ersten Ehemanns bereits um 1423 eine weitere Ehe geschlossen hatte, beanspruchte als Erbtochter, gemeinsam mit ihrem neuen Ehemann, dem Markgrafen Wilhelm von Hachberg-Sausenberg, die eine Hälfte der Grafschaft Bregenz, über die zuvor ihr Vater geherrscht hatte. Graf Johann von Lupfen, ein Neffe ihres Großonkels Hugo (XII.), und Vogt jener Hälfte der Grafschaft Bregenz, die diesem gehört hatte, vertrat dabei die Ansprüche von Hugos Sohn Stephan (II.) († um 1337) und seinem Enkel Hermann (I.) († um 1434), die beide zunächst noch minderjährig waren. Elisabeths Onkel Hugo (XIV.) beanspruchte unter Umgehung ihrer Ansprüche als Erbtochter die andere Hälfte der Grafschaft oder wenigstens ein Viertel von dieser. Da er als Ordensangehöriger keine erbberechtigten Söhne hatte, setzte er die vier Söhne seines bereits verstorbenen Verwandten, des Grafen Heinrich (IV.) von Montfort-Tettnang († 1408), darunter den Grafen Wilhelm (V.) von Montfort-Tettnang († 1439), als seine Erben ein. Offensichtlich wollte er verhindern, dass Teile der Grafschaft Bregenz über Elisabeth als Erbin an eine andere Familie kamen.[4]

Elisabeth ließ die Grafschaft sofort besetzen und die Untertanen zur Huldigung auffordern, gab ihnen aber am 23. Februar 1424 das Versprechen, sie vom Eid an sie zu lösen, falls sie binnen Jahresfrist gütlich oder rechtlich ihrem Onkel Hugo (XIV.) zugesprochen würden. Am 24. Jänner 1425 wurde auf Vermittlung der Städte Basel, Zürich, Schaffhausen und Baden in Schaffhausen ein Waffenstillstand zwischen diesem und dem Grafen von Lupfen ein Waffenstillstand geschlossen. Aus Furcht, die Grafschaft Bregenz an die Söhne des Grafen Heinrich (IV.) zu verlieren, akzeptierte Gräfin Elisabeth die Teilung von dieser zwischen ihr und den Erben ihres Großonkels Hugo (XII.) und verbündete sich am 2. März 1425 mit dem Grafen Johann von Lupfen gegen ihren Onkel.[4] Etwa um diese Zeit verlobte sie ihre Tochter, Gräfin Kunigunde von Nellenburg, mit Johanns Sohn Eberhard.

Der Streit, den Elisabeth ab Mitte der 1420er-Jahren nun nur mehr gegen ihren Onkel Hugo (XIV.) führte, beschäftigte noch viele Jahre danach Instanzen wie Papst Eugen IV., Kaiser Sigismund und verschiedene Fürstengerichte. Auf dem Nürnberger Reichstag im Jahr 1437 übertrug Hugo (XIV.) seinen Neffen Wilhelm (V.) seine Vertretung und ließ seinen Anspruch auf nunmehr ein Viertel der Grafschaft vidimieren. Am 27. Juli 1437 bestätigte Kaiser Sigismund in Eger das Urteil eines Fürstengerichtes, in dem Hugo (XIV.) der vierte Teil der Stadt und Herrschaft Bregenz definitiv zugesprochen wurden.[5]

Bereits am 15. August 1437 erhob Gräfin Elisabeth im Kloster Mehrerau, das damals noch bei der Stadt Bregenz lag, beim Bischof von Konstanz Einspruch gegen dieses Urteils. Das hatte zur Folge, das ein Schiedsgericht, das vermutlich noch im Herbst getagt hatte, den Fall an das Hofgericht in Rottweil übertrug. Noch am 21. Februar 1440 stellten die Söhne des Grafen Heinrich (IV.) klar, dass sie an ihrem Erbanspruch auf die Grafschaft für den Fall, dass Hugo (XIV.) sterben sollte, festhalten würden. Am 3. Juni 1440 wurde der Streit dann doch beigelegt, wobei Elisabeths Anspruch auf die Hälfte der Grafschaft Bregenz zu ihren Gunsten entschieden wurde.[5]

Frau von Bregenz

Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz verkaufte ihre Hälfte der Grafschaft Bregenz Mitte des 15. Jahrhunderts an die Hezröge von Österreich (Habsburger), nach sie zuvor erwogen hatte, diese an Truchsess Jakob von Waldburg, den Ehemann ihrer Tochter Ursula von Hachberg, zu verkaufen.[6]

Elisabeth von Montfort-Bregenz in Legende und Sage

Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz gilt als Stifterin der Kirche "Zum Heiligen Sebastian" in Hard. In dieser Rolle ist sie auch auf einem Gemälde, das Ende des 18. Jahrhunderts gemalt wurde, dargestellt. Allerdings wurde die Kirche in Hard von der Bürgerschaft finanziert und nicht von ihr.

Literatur

Weblinks

 Elisabeth von Montfort-Bregenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Karl Heinz Burmeister: Graf Hugo XIV. von Montfort-Bregenz, 1996, S. 309 und S. 311 (Stammtafeln)
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 311 (Stammtafel)
  3. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 237 und S. 311 (Stammtafel)
  4. 4,0 4,1 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 237
  5. 5,0 5,1 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 238
  6. vgl. Alois Niederstätter: Vorarlberg im Mittelalter (= ders.: Geschichte Vorarlbergs, Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014. S. 165

Anmerkungen

  1. Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 311 (Stammtafel)
  2. Graf Ulrich (V.) von Montfort "der Ältere" entstammte dem selben Familienzweig wie Ursulas Mutter Elisabeth. Seine Linie benannte sich nach Tettnang, ihre Linie nach Tettnang-Bregenz.
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