Elisabeth von Winzenburg

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Elisabeth von Österreich, für kurze Zeit Gräfin von Winzenburg, im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg

Elisabeth von Österreich oder Babenberg (* im 12. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um / nach 1143 an einem 20. Mai)[A 1], auch Elisabeth von Winzenburg, ist durch ihre Darstellung im Babenberger-Stammbaum von Klosterneuburg in Erinnerung geblieben. Über ihr Leben selbst ist nichts bekannt, als ihre Herkunft und dass sie für kurze Zeit mit einem einflussreichen Parteigänger des "römischen" Königs Konrad III. († 1152) verheiratet war.

Herkunft

Elisabeth von Österreich entstammte einer Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird. Sie war eine der Töchter von Markgraf Leopold (III.) "dem Heiligen" († 1136) aus dessen Ehe mit der Kaisertochter Agnes († 1143) und eine Schwester der Herzöge Leopold "des Freigiebigen" († 1141) und Heinrich "Jasomirgott") († 1177) sowie des Bischofs Otto von Freising († 1158).[1] Verheiratet war Elisabeth für kurze Zeit mit dem Grafen Hermann (II.) von Winzenburg († 29. /30. Jänner 1152), zuvor Landgraf von Sachsen. Dieser war ein Sohn von Hermann I. von Winzenburg († um 1122). Um 1147/48 schloss dieser eine weitere Ehe mit Liutgard von Stade ( († 29. /30. Jänner 1152), der Witwe des dänischen Königs Erich III. "Lamm" († 1146).[2] Elisabeth und Hermann dürften über die Familie der Formbacher miteinander verwandt gewesen sein.[3]

Leben

Elisabeth ist nur im "Chronicon pii marchionis"[A 2] genannt. Dort ist sie die Ehefrau des Landgrafen Hermann von Sachsen. Ihre Ehemann, besser bekannt als Hermann (II.) von Winzenburg, besaß Grafenrechte im Leinegau und hatte seine Herrschaftssitze in Reinhausen und Gleichen. Nach der Klosterneuburger Überlieferung soll er sehr reich und neben dem Herzog der mächtigste Mann in Sachsen gewesen sein. Der Titel eines Landgrafen dürfte ihm von Kaiser Lothar III. († 1137) verliehen worden sein, wobei unklar ist, ob sich diese Würde auf Thüringen oder eine "übergräfliche" Stellung im südlichen Niedersachsen bezog.[4] Nach einem Todschlag (1130) kam er in Haft und ihm wurden von einem Fürstengericht mit Billigung des Kaisers seine gesamten Würden aberkannt. Abgesehen von der Landgrafen-Würde, die er auf Dauer verlor, konnte Hermann (II.), nachdem er 1133 aus der Haft entlassen worden war, die meisten seiner vorherigen Herrschaftspositionen, recht bald wieder zurückgewinnen. Seit dieser Zeit führte er den Grafentitel. Nach dem Tod von Kaiser Lothar war er ein zuverlässiger Parteigänger von dessen Nachfolger, Konrad III. und hielt sich häufig an dessen Hof auf.[5]. Er gehörte zu den wenigen sächsischen Anhängern von Konrad III.[6]

Elisabeth war eine Halbschwester von König Konrad III. In der Forschung wird davon ausgegangen, dass es Konrad III. war, der diese Ehe stiftete, um den Grafen Hermann (II.) enger an sich zu binden. Wann Elisabeth und Hermann heirateten, ist aus den Quellen nicht zu ermitteln. In der Forschungsliteratur wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass die Ehe 1142 geschlossen wurde und nur kurze Zeit bestanden hat.[6] Während in der älteren Forschung davon ausgegangen wurde, dass Elisabeth bereits 1143 starb, obwohl ihr Todesjahr bisher nicht gesichert ist, gibt es inzwischen auch die Theorie, wonach Elisabeths Ehe wegen zu naher Verwandtschaft bald danach wieder aufgelöst wurde.[3]

Erinnerungen an Elisabeth im heutigen Niederösterreich

  • Klosterneuburg: Elisabeth ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.

Literatur

  • Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 371-374

Weblinks

 Elisabeth von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Ueberreuter Verlag, Wien / Heidelberg, 1978. Stammtafel der Babenberger (im Anhang)
  2. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 368f.< und S. 371
  3. 3,0 3,1 vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 374
  4. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 371
  5. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 372
  6. 6,0 6,1 vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 373

Anmerkungen

  1. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 374
  2. Informationen zu dieser Quelle unter Chronicon pii marchionis, abgerufen am 11. Juli 2024
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